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Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels

Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels

Titel: Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Olbrich
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drei Ju­gend­li­chen zu ver­fol­gen. Auch wenn die zwar ver­mut­lich längst über alle Ber­ge wa­ren, wür­de es ein schlech­tes Bild auf Kö­nig wer­fen, wenn er in blin­der Wut aus der Hal­le stürm­te. Es dau­er­te eine gan­ze Zeit und be­durf­te ei­ni­ger be­ru­hi­gen­der Wor­te von Mag­da­le­na Som­mer, bis der Lei­ter des Mu­se­ums end­lich nach­gab. Die an­de­ren Teil­neh­mer der Füh­rung hat­ten sich in­zwi­schen schwei­gend ver­ab­schie­det.

7
    »Ich muss mich bei Ih­nen ent­schul­di­gen und auch be­dan­ken«, sag­te Edu­ard Kö­nig, nach­dem er Lena und Nils in sein Büro ge­führt und ih­nen ei­nen Platz an­ge­bo­ten hat­te. »Ich bin nor­ma­ler­wei­se nicht so un­be­herrscht.«
    »Die drei ha­ben es auf die Spit­ze ge­trie­ben«, be­ru­hig­te Lena den Mann. »Ich kann ver­ste­hen, dass Sie da ex­plo­diert sind.«
    »Trotz­dem hät­te mir das nicht pas­sie­ren dür­fen. Ich habe schon gan­ze Schul­klas­sen durch das Schloss ge­führt. Die Kin­der wa­ren auch nicht im­mer ru­hig und ha­ben sich für mei­ne Aus­füh­run­gen in­te­res­siert. Wenn es aber um die Ni­be­lun­gen geht, ver­ste­he ich kei­nen Spaß. Ich habe mich mein hal­bes Le­ben lang mit Sieg­fried und sei­nen Hel­den­ta­ten be­schäf­tigt.«
    »Glau­ben Sie wirk­lich, dass er den Dra­chen hier in der Nähe ge­tö­tet hat? Ich hielt das Ni­be­lun­gen­lied bis­her nur für eine Sage.«
    »Da lie­gen Sie falsch, Frau Som­mer. Ich habe die Grot­te, in der Sieg­fried ge­gen Faf­nir kämpf­te, zwar noch nicht ge­fun­den, bin mir aber si­cher, dass sie hier in der Nähe sein muss. Dies ist ein Grund, war­um ich da­mals die Stel­le im Schloss Dra­chen­burg an­ge­nom­men habe.«
    Nils und Lena war­fen sich ei­nen skep­ti­schen Blick zu. Kei­ner der bei­den glaub­te da­ran, dass die Sage um die Ni­be­lun­gen auf ech­ten Be­ge­ben­hei­ten be­ruh­te. All­er­dings mach­te es we­nig Sinn, da­rü­ber mit Edu­ard Kö­nig zu strei­ten. Des­we­gen wa­ren sie nicht hier.
    »Es gibt aber noch ei­nen an­de­ren Grund, wes­we­gen wir Sie ger­ne spre­chen woll­ten«, sag­te Lena schließ­lich.
    »Ich bin ge­spannt.«
    »Si­cher ha­ben Sie schon von den to­ten Kü­hen ge­hört.«
    Kö­nig nick­te. »Sind Sie des­we­gen bei mir?«
    »Ja«, gab Lena zu. »Sie ken­nen die Ge­gend. Wir dach­ten, dass Sie uns viel­leicht ei­nen Hin­weis ge­ben könn­ten.«
    »Da muss ich Sie lei­der ent­täu­schen«, sag­te Edu­ard über­ra­schend kühl. Die Tat­sa­che, dass Lena und Nils nicht nur we­gen des Zwi­schen­falls nach der Füh­rung bei ihm ge­blie­ben wa­ren, schien ihn zu über­ra­schen. »Ich weiß, dass ei­ni­ge Tie­re tot auf­ge­fun­den wur­den, nä­he­re In­for­ma­ti­o­nen dazu habe ich aber nicht.«
    »Dann ha­ben Sie kei­ne Idee, was pas­siert sein könn­te?«, hak­te Lena nach.
    »Ab­so­lut nicht, nein!«
    »Das ist be­dau­er­lich«, sag­te Lena.
    »Wis­sen Sie denn, wor­an die Kühe gestor­ben sind?«, frag­te Kö­nig.
    »Wir ver­su­chen es he­raus­zu­fin­den«, ant­wor­te­te Nils.
    »Dann sind Sie von der Po­li­zei?«
    »Nein. Wir ar­bei­ten für die Re­gie­rung. Wir sind auf der Su­che nach Hin­wei­sen. Wenn Sie aber nichts über die Vor­fäl­le sa­gen kön­nen, wol­len wir Sie nicht län­ger auf­hal­ten.« Lena mach­te Edu­ard Kö­nig mit die­sen Wor­ten klar, dass sie selbst kei­ne In­for­ma­ti­o­nen he­raus­ge­ben wür­de. Der Mu­se­ums­ver­wal­ter sah sie leicht be­lei­digt an, sag­te aber nichts.
    »Gibt es ei­gent­lich Fle­der­mäu­se hier in der Ge­gend?«, frag­te Nils bei­läu­fig und fing sich da­für ei­nen mah­nen­den Blick sei­ner Tan­te ein.
    »Nicht mehr oder we­ni­ger als an­ders­wo«, ant­wor­te­te Kö­nig. Nils hat­te den Ein­druck, dass der Mann leicht zu­sam­men­ge­zuckt war, konn­te sich aber auch ir­ren.
    »War­um fra­gen Sie?«
    »Es war nur so eine Idee«, gab Nils zu­rück.
    Da al­les ge­sagt war, ver­ab­schie­de­ten sich Lena und Nils und ver­lie­ßen das Schloss. Sie ent­schlos­sen sich, zu Fuß ins Tal zu ge­hen und ei­nen Ab­ste­cher zur Ni­be­lun­gen­hal­le zu ma­chen. Neue Er­kennt­nis­se ver­spra­chen sie sich da­von zwar nicht, aber wenn sie schon da wa­ren, konn­ten sie

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