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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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»Feuer, Feuer!« Sie hämmerte gegen die Tür. In der Küche war es immer noch dunkel. Mit einer Handbewegung ergriff sie den Saum ihres Nachthemds, schlang ihn sich um das Handgelenk und schlug das Glas ein. Sie griff hinein, wobei sie acht gab, sich nicht die Arme an den scharfen Glasspitzen aufzuschneiden, und öffnete die Tür von innen. Als die Tür offen war, zog sie ihren Arm heraus.
    Sie sah zur Treppe hinüber. Roland war noch nicht in Sicht.
    Sie stieß die Tür auf. Die Glasscherben auf dem Boden klirrten und scharrten, als der Türrahmen über sie hinwegkratzte. Sie klammerte sich an die Türklinke und schwang sich ins Innere. Sie streckte ihre Beine so weit wie möglich aus, bevor sie ihren Fuß auf den Boden setzte. Sie fühlte kein Glas unter der Fußsohle. Mit dem Gewicht auf diesem Fuß drehte sie sich herum. Sie war hinter der Tür. Sie beugte sich vor, tastete nach der Kante und warf sie zu.
    Plötzliche Helligkeit blendete sie. Blinzelnd warf sie sich herum. Im Durchgang zum Esszimmer stand Doktor Teal, seine Krücke wie eine Keule erhoben. Sein weißes Haar war zerwühlt. Er trug einen ausgeleierten gestreiften Pyjama. Verärgert blinzelte er und sein Mund bewegte sich.
    »Machen Sie das Licht aus«, befahl Alison mit einem schrillen Flüstern.
    Er stellte keine Fragen, er knipste das Licht aus.
    Alison wandte sich von ihm ab und sah aus dem Fenster.
    Immer noch kein Roland.
    »Er hat Helen umgebracht«, sagte sie. »Er ... ich habe ihn verletzt, aber er ist immer noch oben.«
    »Ach du meine Güte.«
    Alison hörte ein leises Klappern. Sie sah über die Schulter. Doktor Teal hatte sich seine Krücke zwischen die Knie geklemmt. Er hatte den Hörer des Wandteleions in der Hand und wählte eine Nummer. »Polizeinotruf«, sagte er, und seine Stimme war so fest und unbewegt, als stünde er an seinem Pult vor einem Saal mit gebannt lauschenden Studenten. Er wartete einen Moment, dann sagte er: »Wir haben hier einen Mordfall in der Apple Lane 364 und der Täter ist immer noch am Tatort. Beeilen sie sich!« Er legte auf.
    »Komm von der Tür weg«, befahl er.
    Alison ging rückwärts, ohne die Augen vom Fenster zu lassen. Sie blieb stehen, als die Hand des Professors sich sanft auf ihre Schulter legte.
    »Es ist jetzt alles in Ordnung, meine Liebe. Er wird dir nichts tun. Die Polizei wird in ein paar Minuten da sein, da bin ich sicher.«
    »Er hat Helen umgebracht.« Ihre Stimme war zittrig und sie hatte Tränen in den Augen.
    Professor Teal tätschelte ihr die Schulter. »Bleib hier!« Er ging an ihr vorbei zur Tür. Seine Krücke schwang an seiner Seite wie ein Schlagstock. Glas knirschte unter seinen Pantoffeln. Er zog die Tür auf.
    »Vielleicht sollten Sie das nicht tun«, flüsterte Alison.
    Er beachtete sie nicht und beugte sich nach draußen. Er blickte sich um. Dann zog er seinen Kopf wieder herein und sah Alison an. »Sagtest du, du hättest ihn verletzt?«
    »Ich ... ich habe ihm eines seiner Augen herausgestochen.«
    »Punkt für dich. Vielleicht hast du den Drecksack damit außer Gefecht gesetzt. Ich werde ihm den Schädel einschlagen, wenn ... was ist mit Celia?«
    »Sie ist nicht zuhause.«
    »Gott sei Dank.« »Ich weiß nicht. Es kann sein ... vielleicht hat er sie schon gestern Nacht erwischt.«
    »Guter Gott, nein. «
    »Sie hatte eine Verabredung mit seinem Mitbewohner und ist seitdem nicht zurückgekommen.«
    »Zwei von meinen Mädchen. Zwei von meinen süßen, lieben ... oh, dafür wird er teuer bezahlen, sehr teuer ...« Professor Teal riss die Tür weit auf und stiefelte nach draußen.
    »Nein!«, rief Alison hinter ihm her.
    Sie rannte hinter ihm her, sprang über das Areal mit dem zerbrochenen Glas, und kam auf den Platten hinter der Tür auf. Professor Teal war bereits am Fuß der Treppe. »Warte drinnen«, wies er sie an.
    »Warten Sie auf die Polizei!«, rief Alison. »Bitte!«
    Er beachtete sie nicht und begann, die Stufen hochzusteigen. Alison sprang unter die Treppe, fasste zwischen zwei Stufen durch und griff nach dem Knöchel des alten Mannes.
    »Lass mich los.«
    »Er wird Sie auch umbringen.«
    »Das werden wir erst noch sehen.« Er versuchte, ihre Hand abzuschütteln.
    Alison verlor fast ihren Griff. Sie fasste auch mit der anderen Hand zu und hielt ihn weiter fest.
    Bremsen quietschten. Durch den Spalt in den Stufen sah Alison einen Streifenwagen anhalten, mit blinkenden roten und blauen Lichtern. Ein Mann rannte vor dem Wagen her. Er zog eine Pistole aus dem

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