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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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okay? Lass uns einfach von vorne anfangen, als sei nichts gewesen. Das ist alles Schnee von gestern oder verschüttete Milch oder was auch immer.«
    »Soll mir recht sein«, sagte Evan.
    »Gut. Bis später.«
    »Falls du schon vor fünf da sein kannst, würde es mich freuen.«
    »Wir werden sehen.«
    »Pass auf dich auf, Al.«
    »Ja, du auch.«
    Sie legte den Hörer auf, lehnte sich in den Sessel zurück und zog den Bademantel enger zusammen. Einen Augenblick später öffnete Helen die Tür. »Hast du alles mitbekommen?«, fragte Alison.
    »Was denn? Und - was machst du jetzt?«
    »Ich gehe zum Abendessen zu ihm rüber.«
    »Hmmm! Sieg auf der ganzen Linie für die Liebe und die Romantik.«
    »Kann ich so nicht sagen, aber ich werde gehen.«
    »Und was war das mit Baxter Hall?«
    »Du hast doch gelauscht!«
    »Ich? Nein. Niemals! Aber ich konnte gar nicht verhindern, dass ich hier und da ein Wort aufgeschnappt habe. Glaubst du, dass Celia da im Wohnheim ist?«
    »Ich weiß nicht. Aber ich sollte mal vorbeischauen, was los ist. Sie ist wahrscheinlich nicht da, aber vielleicht weiß da jemand, wo sie ist.«
    »Du willst Roland besuchen?«
    Alison rümpfte die Nase. »Er wohnt mit Jason zusammen. Wenn einer weiß, wo die beiden abgeblieben sind, dann wahrscheinlich er.«
    »Viel Spaß.«
    »So spaßig wie eine Magen-Darm-Grippe.«
    »Es reicht doch auch, wenn du anrufst. Dann brauchst du nicht extra vorbeigehen.«
    »Es liegt auf dem Weg.«
    Helen sah sie scharf an: »Du glaubst doch nicht, dass etwas passiert ist, oder?«
    »Ich fange an, mir Sorgen zu machen. Du nicht?«
    »Celia ist schon ein großes Mädchen.«
    »Sie ist auch schon lange weg.«
    »Willst du, dass ich mitkomme, damit du nicht allein gehen musst?«
    »Du müsstest dich doch vorher anziehen.«
    Sie fanden das beide nicht komisch.
    »Ist schon gut«, sagte Alison. »Ich schaffe das auch allein.«
    »Na gut. Bleib aber nicht allein mit ihm. Und bleib vor der Tür.«
    »Ich werde es beherzigen.« Sie stemmte sich aus dem Sessel. »Ich mache mich besser fertig.«
    Alison ging in ihr Zimmer hinüber. An ihrem Schreibtisch öffnete sie eine Schublade und nahm die Fotos von Evan heraus.
    Wir hatten schöne Zeiten miteinander, dachte sie, als sie auf die Fotos blickte. Vielleicht ist es noch nicht vorbei. Vielleicht wird das hier ein neuer Anfang und von jetzt an wird alles wunderbar. Hoffen wir es.
    Aber verlassen wir uns nicht darauf.
    Sie pinnte die Fotos an ihre Pinwand und starrte sie an.
    Auf einem hielt er ihre Hand.
    Auf einem anderen küssten sie sich.
    Auf einem dritten saßen sie auf einer Decke neben einer Eiche. Evan schien sehr selbstzufrieden. Obgleich man das auf dem Foto nicht sehen konnte, erinnerte sich Alison daran, dass seine Hand hinten in ihrer Hose gesteckt hatte, in ihrem Slip, direkt an ihren Hintern gepresst.
    Kurz nachdem dieses Bild aufgenommen worden war, waren sie in sein Appartement gegangen und hatten sich auf dem Boden seines Wohnzimmers geliebt. Es war das einzige Mal, dass sie es getan hatten mit Alison auf ihm. Sie war auf ihm geritten, hatte sich nach vorn gelehnt und mit den ausgestreckten Armen abgestützt. Evan streichelte und drückte und saugte an ihren Brüsten, während sie sich auf ihm aufgespießt hin und herwarf.
    Die Erinnerung daran ließ Alison lustvoll erschauern.
    Du musst heute ohne etwas Derartiges auskommen, ermahnte sie sich. Auch wenn es nur für heute ist. Eine Nacht ohne Sex, egal wie sehr ihr beide das auch wollt. Andernfalls wirst du nie wissen, ob da noch mehr ist.
    Sex ist der Knoten, der uns miteinander verbindet, dachte sie: Ich muss ihn lösen, nur ein Mal, um zu sehen, ob dann alles auseinander fällt. Nur um zu sehen, ob in der Schnur, die uns miteinander verknüpft, noch ein anderer Knoten ist — so etwas wie Liebe.

24
    Jake fuhr an der Grundschule vorbei, in der Kimmy im nächsten Jahr zum Kindergarten gehen würde, wenn ... nicht daran denken, bremste er sich. 7 M sterben, bevor sie auch nur...
    Hall!
    Er rieb sich die Stirn. Er war so verflucht müde. Wenn er das nur alles verschwinden lassen könnte.
    Als sie sich kurz in der Zentrale getroffen hatten, um die Suche zu organisieren, waren die anderen sechs Männer voller Zuversicht, aber ihre Augen verrieten sie. Sie rechneten mit dem Schlimmsten, und bis auf Barney wussten sie noch nicht einmal, wie groß die Gefahr wirklich war.
    Auf dem Spielplatz der Schule sah Jake ein blondes Mädchen auf einer Schaukel. Sein Herz machte einen

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