Parasit
beugte sich herunter und zog die unterste Schublade von Jasons Schreibtisch auf. Er hob die Penthouse und Hussler-Ausgaben hoch, nahm den Umschlag mit den Schnappschüssen von Dana heraus (warum sollte er die nicht als
Souvenirs mitnehmen?) und suchte unter den anderen Zeitschriften, bis er Jasons Bargeld gefunden hatte. Die Scheine waren in der Hälfte zusammengefaltet und mit einem Gummiband verschnürt.
Roland nahm es heraus. Obwohl die Dicke vielversprechend war, musste er feststellen, dass es sich größtenteils nur um 1-Dollar-Scheine handelte. Aber immerhin - insgesamt waren es 87 Dollar.
Er nahm das Geld und den Umschlag mit zu seinem Schreibtisch und stopfte die Scheine in seine Brieftasche.
In einer Ecke seines Schreibtisches stand ein gerahmtes Foto von ihm. Er hatte es von einem Bild vergrößern lassen, dass an Halloween aufgenommen worden war. Das Bild war klasse, es zeigte ihn in einem Vampir-Cape, das er sich für den Anlass in einem Kostümverleih besorgt hatte. Er entblößte seine Plastikfänge. Sein Mund und das Kinn waren blutverschmiert.
Roland tätschelte den Umschlag mit den Fotos und grinste, weil ihm eine Idee kam. Er zog das Foto aus dem Rahmen. Dann nahm er die Bilder von Dana aus dem Umschlag. Und die Schere und den Kleber aus der Schreibtischschublade.
Er zerschnippelte Dana. Was für eine ausgezeichnete Methode, die Zeit totzuschlagen.
Er klebte Teile von ihr auf das Vampir-Foto. Nach kurzer Zeit war sein geiferndes Grinsen von schwebenden Körperteilen umgeben.
Was für ein Kunstwerk, dachte er, als er fertig war.
Ich sollte ihm einen Namen geben.
Wie wäre es mit »Intime Träume?«
Ihm gefiel die Doppeldeutigkeit
Als er die Schnipsel aufsammelte, klopfte es an der Tür.
Rolands Herz tat einen Sprung.
Rasch ließ er die Bilder in die Schublade gleiten. »Wer ist da?«
»Alison Sanders. Ich bin die Mitbewohnerin von Celia Jamerson.«
»Einen Augenblick.«
Sein Puls raste. Celias Mitbewohnerin. Eines von den Mädchen, die mit ihr in dem Einkaufszentrum waren? Vielleicht sogar die mit der tollen Figur in dem Overall?
Er schnappte sich hastig seine Jeans und streifte sie über. Er beugte sich herunter, schloss den Koffer auf dem Boden und schob ihn unter das Bett. Dann eilte er zum Kleiderschrank, nahm ein Freizeithemd heraus und schlüpfte hinein. Mit zittrigen Fingern schloss er ein paar von den Knöpfen, bevor er die Tür öffnete.
Es war das Mädchen in dem Overall und sie sah sogar besser aus als in Rolands Erinnerung. Sie musste seitdem in der Sonne gewesen sein, denn ihr Gesicht hatte einen rötlichen Schimmer, der das Weiß ihrer Augen und ihrer Zähne vorteilhaft zur Geltung brachte. Selbst im Dämmerlicht des Korridors glänzte ihr Haar wie Gold. Sie trug eine pastellblaue kurzärmelige Bluse, die bis zum Hals zugeknöpft war. Auf ihren Schultern zeichneten sich schwach die Träger eines BHs ab. Die Bluse hatte vor jeder Brust eine Tasche. Sie war sorgfältig in den Gürtel von weiten weißen Shorts gesteckt worden, die bis zur Mitte der Schenkel reichten. Sie trug Strümpfe, die farblich mit der blauen Bluse abgestimmt waren, und leuchtend weiße Turnschuhe. In einer Hand hielt sie den Griff einer Lederhandtasche. Die Tasche schwang hin und her und streifte dabei ihre Schenkel.
»Warum machst du nicht ein Foto?«, fragte sie. »Da hast du länger etwas davon.«
Gerade in dem Moment ging Cal Taber hinter ihr vorbei. Er lachte bei Alisons Bemerkung und sah über die Schulter. »Ich hätte auch gern einen Abzug, Roland.«
Roland zeigte ihm den Stinkefinger.
»Sehr witzig«, murmelte Alison.
»Tut mir Leid. Ein paar von den Kerlen sind solche Arschlöcher. Möchtest du hereinkommen?«
»Ist schon okay so. Weißt du, wo Jason und Celia sind?«
Versuch es doch mal im Oakwood Inn, dachte er. Statt dessen schüttelte er mit einem besorgten Blick den Kopf. »Ich weiß es nicht. Als ich Jason das letzte Mal gesehen habe, wollte er los, um sie abzuholen. Er wollte mit ihr ins Lobster Shanty.«
»Und seitdem hast du nichts mehr von ihm gehört?«
»Nein.« Er fragte sich, ob Alison ihre Bluse immer so hochgeschlossen trug. Er stellte sich vor, wie er jeden der Knöpfe mit seinem Messer abtrennte und die Bluse langsam öffnete.
Alisons Augen verengten sich. Konnte sie Gedanken lesen?
»Du hast also keine Ahnung, wo sie sein könnten?«, fragte sie.
»Nein, eigentlich nicht. Obwohl. Ich will nicht, dass du mich für einen Schnüffler hältst, aber ...«
»Mach
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