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Parasiten

Parasiten

Titel: Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Heib
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Kumpel. Großen Mist.«
    Vadim nickte, während Oleg sich in dem Café umsah.
    »Mann, diese Studenten! Schnallen die Relativitätstheorie, aber
werden ihre Familie nicht ernähren können. Scheiß Welt, was? Aber zur Sache:
Eine Fuhre ging am 9. April nach Moskau raus, da waren zwei Mädchen dabei, die
in der Nacht zuvor im ›Black Elephant‹ abgegriffen wurden. Also mit ziemlicher
Sicherheit auch Alina. Mann, was für eine verfickte Kacke!«
    »Moskau«, wiederholte Vadim geschockt. Von dort aus gingen die
Lieferungen in alle Welt. Wie sollte er so Alina finden? Zumal er in Moskau
überhaupt keine Kontakte hatte.
    »Kennst du jemanden von den Leuten in Moskau?«, fragte er.
    »Ich kenne einen, der einen kennt. Den werde ich anrufen. Aber das
ist ’ne heikle Sache. Wenn der Boss schnallt, dass ich wegen deiner Cousinen
rumfrage, bin ich dran. Du musst mir ein bisschen Zeit geben. Sobald ich was
weiß, rufe ich dich an.«
    »Und Sofia?«
    »Das wird einfacher. Die ist nach Brcko gebracht worden. Wenn du
Glück hast, ist sie noch da, die reiten gründlich zu dort.«
    »Halt’s Maul«, sagte Vadim.
    »Sorry. Ich wollte nicht …«
    »Schon gut. Hast du mir sonst noch was mitgebracht?«
    Oleg nickte und reichte ihm eine Plastiktüte. Vadim fasste kurz
hinein. Kühler, gut eingefetteter Stahl.
    »Danke, Mann. Hast was gut.«
    »Sag das Alina, wenn du sie findest.« Oleg grinste.
    »Arschloch.«
    Die beiden Männer umarmten sich kurz und verließen das Café
getrennt.
    Vor einer Stunde war Vadim in Brcko angekommen. Die Kontaktleute
hier wussten hoffentlich noch nicht, dass er auf der Abschussliste stand. Das
war seine einzige Chance. Also ging er möglichst selbstbewusst und breitbeinig
ins ›Victoria‹ und fragte nach der Chefin. Er musste nicht lange warten und
fragte sich, ob das ein gutes Zeichen war. Valerie, die eigentlich Elena hieß,
französische Namen aber irgendwie chic fand, lächelte ihn an und reichte ihm
die Hand. Ein gutes Zeichen.
    »Wie geht es deinem Boss?«, fragte sie freundlich.
    »Alles bestens, ich soll Sie herzlich grüßen, Valerie.« Vadim sah
ihr tief in die Augen und lächelte verbindlich. Er wusste, dass Valerie auf
junge Kerle mit breiten Schultern stand. Sie stand auf, scharwenzelte in ihrem
Gucci-Lacklederrock, der sicher über tausend Euro gekostet hatte, um ihn herum,
schenkte ihm Kaffee ein und bot ihm dabei tiefe Einblicke in ihre Auslage.
Vadim bedankte sich mit einem anzüglichen Grinsen.
    Valerie setzte sich wieder: »Was kann ich denn für dich tun,
Vadim-Schatz?«
    Vadim seufzte. »Leider bin ich nicht hier, damit Sie etwas für mich
tun, das steht mir gar nicht zu. Der Boss wünscht eine kleine Unterstützung von
Ihnen.«
    »Um was handelt es sich?«
    »Bei unserer letzten Lieferung ist etwas schiefgegangen. Ein
Vollidiot hat aus Versehen eine Frau zur Ladung gepackt, die für einen
Privatkunden vom Boss bestimmt ist. Die soll ich jetzt abholen. Sofia Suworow.«
    »Die muss aber ganz schön wichtig sein, wenn dein Boss dich extra
herschickt. Wo doch jeden Moment Boris mit einer neuen Ladung von euch
eintrifft. Der hätte sie doch mit zurück nehmen können.« Valerie blickte Vadim
misstrauisch an, blätterte dann aber doch in ihren Unterlagen.
    Vadim fluchte innerlich. Wenn Boris ihn hier entdeckte, war das
Spiel gelaufen. Er musste sich beeilen.
    »Der Kunde hat einen Narren an der Braut gefressen, keine Ahnung,
wieso.« Vadim bemühte sich, ganz locker zu bleiben. »Jedenfalls soll sie so
schnell wie möglich zurück. Ich bin die Eskorte mit dem fliegenden Benz.«
    »Sofia … Ja, hier habe ich sie. Verkäuferin in einem Lebensmittelladen
in Chişinău.«
    Kluges Mädchen, dachte Vadim und nickte.
    »Tja, das ist Pech. Sie ist in der Versteigerung gelandet. Gestern.«
    »Sie ist schon weg?«
    Valerie war kurz abgelenkt, weil auf den Hinterhof ein großer Lkw
einfuhr. »Seit ein paar Stunden. Schau mal, Boris ist schon da.«
    Vadim erhob sich: »Super. Dann gehe ich gleich und helfe ihm beim
Verklappen der Mädels. Wo ist diese Sofia denn hingebracht worden?«
    Valerie schaute wieder in ihre Unterlagen. »Nach Deutschland. Für
’ne schöne Stange Geld. Sie hat auf der Bühne eine wirklich königliche Haltung
gehabt.«
    »Und wer war der Käufer?« Vadim schaute nervös aus dem Fenster. Er
sah, wie Boris die Laderampe des Lkw öffnete und mit Hilfe von zwei anderen
Männern die Frauen heraustrieb.
    »Schätzelchen, das darf ich dir nicht sagen, das weißt du. Ich

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