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Parrish Plessis 01 - Nylon Angel

Parrish Plessis 01 - Nylon Angel

Titel: Parrish Plessis 01 - Nylon Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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tief Luft holte; also atmete ich kurz und flach. »Wie kommst du auf die Idee, dass ich wegen Lang hier bin?«
    »Er hat dir etwas sehr Wichtiges angeboten. Wichtig genug, um den Tert während eines Embargos zu verlassen.«
    »Woher weißt du das?«
    Er sah mich berechnend an und wog seine nächsten Worte sorgfältig ab. »Ich kenne dich besser, als du denkst. Ich weiß, dass du Jamon Mondo gehörst und so ziemlich alles tun würdest, um das zu ändern. Ich weiß auch, dass du sehr einsam bist und zur Gewalttätigkeit neigst. Und ich weiß, dass du impulsiv und manchmal sehr irrational handelst.«
    Ich starrte ihn schockiert an.
    Schockiert und wütend. Verdammt wütend.
    Meine Finger tasteten nach meiner Pistole, griffen aber ins Leere. Wenn ich meine Ausrüstung nicht während des Unfalls verloren hätte, ich hätte ihn auf der Stelle erschossen.
    »Ich habe deine Ausrüstung an mich genommen«, sagte er.
    Ich verneigte mich recht unfreundlich. »Dann hätte ich sie gerne wieder.«
    Daac ignorierte meine Bemerkung und ging einfach weiter auf das Haus zu. »Du wirst sie wiederbekommen, wenn du sie brauchst – spätestens, wenn wir angekommen sind«, sagte er über die Schulter hinweg.
    »Wie meinst du das, ›wenn wir angekommen sind‹? Wo?«, schrie ich.
    Daac drehte sich um, und sein weißes Lächeln strahlte im Mondschein.
    »Dort, wo du hingehen willst.«
     
    Ich stapfte hinter ihm her und durchbohrte seinen Rücken mit giftigen Blicken. Gott gnade ihm, wenn ich ihn auch nur ein einziges Mal in meine Finger bekommen sollte. Gerade als er damit begonnen hatte, mich wieder etwas versöhnlicher zu stimmen, hatte er mir einen weiteren Tiefschlag verpasst.
    Daac hatte mir aus der Patsche geholfen, und jetzt versuchte er, mich zu erpressen.
    Ein Intimus wies uns in einen Raum mit unechten Hochglanzdielen und vier großen grünfarbenen Lederstühlen. Die Wände waren mit verschiedenen Aquarellen und einem bronzefarbenen Kruzifix verziert.
    Ich fragte mich, wie oft Daac diesen Ort wohl besuchte.
    »Heißes Essen«, sagte Daac zu seinem Intimus und setzte sich in einen der Sessel.
    Der Besitz eines Intimus galt unter den Reichen als vornehm. In ihrem Inneren waren sie Roboter, aber äußerlich konnten sie Tausende verschiedener Erscheinungsformen annehmen – in der Regel traten sie aber in der Form eines geliebten Spielzeugs auf. Teddybären waren sehr beliebt, Puppen ebenso. Und natürlich nackte Körper.
    Anna Schaums Intimus trug ein Party-Kostüm und Schuhe mit hohen Absätzen. Er sagte uns, sein Name sei Lila. Seine Haut schimmerte in makelloser Perfektion.
    »Dazu trinken wir Wein«, rief Daac dem Intimus hinterher.
    Wein? Der einzige Wein, den ich jemals getrunken hatte, hatte nach Raketentreibstoff geschmeckt. Sogar Jamon servierte zu einer Mahlzeit Bundaberg-Rum.
    Ich setzte mich Daac gegenüber und lehnte mich behutsam auf meine Schulter. Ich war noch immer stinksauer darüber, dass er mir meine Ausrüstung abgenommen hatte und mich auf diese Weise praktisch hier festhielt. Die große Frage lautete: Sollte ich sein Spielchen mitspielen?
    Während ich über meine Optionen nachdachte, kehrte der Intimus zurück und brachte eine Flasche, zwei Gläser und ein Tablett, auf dem etwas lag, das ich nicht identifizieren konnte. Daac schenkte eine blutfarbene Flüssigkeit in eines der Gläser und reichte es mir.
    Ich leerte das Glas in einem Zug und machte mich auf ein übles Nachbrennen gefasst, doch der Wein war unerwartet mild.
    Ein Tadel schien Daac auf den Lippen zu liegen, aber er schluckte ihn hinunter und reichte mir ein weiteres volles Glas.
    »Artischocken?« Daac hielt mir das Tablett entgegen, als wäre er solches Essen gewohnt.
    Ich schauderte allein bei dem Gedanken daran und schüttelte ablehnend den Kopf. »Ich esse keine Pflanzen.« Das zweite Glas Wein stieg mir direkt zu Kopf. Das hatte ich erwartet und auch so gewollt. Stirn wäre natürlich besser gewesen, aber in der Not frisst der Teufel Fliegen.
    »Loyl Daac«, fragte ich schnippisch, »was für ein Name soll das denn sein?«
    Daac nippte an seinem Weinglas. »Loyl-me-Daac«, verbesserte er mich. »Eine abgewandelte Form meines Familiennamens, meiner guten Gene.«
    »Und, liegt es auch in deinen ›guten Genen‹, Frauen zu schlagen und Leute zu erpressen?«
    Er erstarrte. »Das würdest du nicht verstehen.«
    Meine Zunge fühlte sich mittlerweile lose genug an, um mit ihm Klartext zu reden.
    »Nun, du magst dich ja selbst für irgendeinen

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