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Parrish Plessis 01 - Nylon Angel

Parrish Plessis 01 - Nylon Angel

Titel: Parrish Plessis 01 - Nylon Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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ein Arrest-Modul sein, das mit seinen neuralen Disruptoren und anderen Paralysegeräten nur einem einzigen Zweck diente: mich ohne großen Widerstand ins Gefängnis zu bringen.
    Man sagt, dass die Lebenserwartung von lebenslänglich Verurteilten in den Gefängnissen von Viva bei über einhundertfünfzig Jahren liegt. Man verbringt die gesamte Zeit mit schrecklichen seelischen Schmerzen – gelegentlich aufgelockert durch physische Gewalt.
    Das Schloss des Organizers sprang auf, und ich schob Langs Diskette ins Laufwerk. Während die Daten auf die Disk überspielt wurden, baute ich mein Gewehr zusammen.
    Wieder verstrichen wertvolle Sekunden.
    Aus jedem der Helikopter strömten Dutzende von Polizisten und schwärmten aus. Womöglich hätte ich der Situation etwas Positives abgewinnen und mich geehrt fühlen müssen – all der Aufwand nur wegen mir -; doch im Moment sah ich nur die dunklen Wolken, die sich über meinem Kopf zusammenbrauten.
    Ein Geräusch zog meine Aufmerksamkeit wieder auf den Computer. Auf dem Bildschirm stand Himbo, der mit seiner Faust drohte und mich heftig beschimpfte. Er war nur schwer zu erkennen, erschien beinahe durchsichtig…
    Der Kopiervorgang schien völlig normal zu verlaufen, doch ein merkwürdiger Datenstrom lief offenbar durch Himbo durch, denn auf seinem Anzug bildete sich der Hexcode wie ein Muster ab. Ich erkannte sofort, was hier passierte. Die Daten wurden nicht kopiert, sondern… gelöscht!
    Lang hat mir so ein verfluchtes Killerprogramm angedreht!
    Ich riss die Diskette aus dem Laufwerk.
    Himbo gewann wieder an Kontur und stieß einen Kampfschrei aus, doch sein Verteidigungswall war zerstört.
    Ich ignorierte ihn einfach. Stattdessen durchwühlte ich die Schreibtischschubladen auf der Suche nach einem anderen Speichermedium. Als ich endlich eine Zip-Diskette in Händen hielt, zitterte ich vor Wut. Ohne langes Zögern kopierte ich alle Daten, die noch übrig geblieben waren. Dann ließ ich die Diskette in meinem Tank-Top verschwinden und löste die vier verbliebenen Granaten von meinem Gürtel.
    Zwei Wizard-Granaten, eine Trinity und eine Angel.
    Ich blieb zunächst hinter den verschlossenen Fensterblenden in Deckung und verschaffte mir einen Überblick über die Lage. Die Süd- und die Ostseite wurden von jeweils zwei Helikoptern gedeckt.
    Zwei weitere im Norden und Westen, und ich hatte mindestens sechzehn Uniformierte gesehen. Damit waren alle Punkte auf der Landkarte besetzt.
    Zwei Peds schlingerten über die nahe gelegene Kreuzung auf das Anwesen zu. Wenn ich nicht verschwand, bevor sie hier eintrafen, würde es schon eines mittleren Wunder bedürfen, um mich hier herauszuholen. Aber benötigte ich das nicht ohnehin schon?
    Ich schnitt ein Loch in eine der Sicherheitsscheiben und schob den Lauf meines Gewehrs durch die unteren Fensterblenden. Die Alarmanlage schrillte los.
    Ich zielte auf den Piloten des Helikopters im Süden, als er sich aus dem Cockpit seiner Maschine lehnte. Unprofessionell und idiotisch, dachte ich zufrieden.
    Mein erster Schuss war ein Volltreffer. In weniger als dreißig Sekunden war der Mann vollkommen gelähmt. Ich wendete mich zur östlichen Seite. Dort saß der Pilot sicher hinter der kugelsicheren Scheibe seiner Maschine.
    Ich zog die Zünder von der Trinity-Granate und einer Wizard ab und öffnete das Fenster. Die Bodentruppen waren noch gut zehn Meter vom Haus entfernt. Ich betete, dass die Lage auf der Rückseite ähnlich war.
    Die Wizard-Granate setzte im Osten vier Männer außer Gefecht – sie waren bewusstlos, aber nicht tot, solange sie kein schwaches Herz besaßen. Im Süden waren die Polizisten bereits zu weit ausgeschwärmt, und die Trinity-Granate erledigte nur zwei von ihnen. Eigentlich hatte ich nicht geplant, zwei Granaten für ein und dieselbe Einheit zu benutzen, doch im Süden sahen meine Chancen am besten aus.
    Unmittelbar nachdem ich die zweite Wizard geworfen hatte, rannte ich die Treppe hinunter. Wenn von den Männern noch welche bei Bewusstsein waren, müsste ich sie im Nahkampf ausschalten; ich durfte nicht zögern, sonst würden die Truppen aus dem Norden und Westen mich einkreisen.
    Sobald ich den Rasen erreicht hatte, rannte ich los. Auf der anderen Seite des Hauses brach ein höllischer Lärm aus. Zwei Helikopter stiegen auf, um mich zu verfolgen; die Bodentruppen kamen hinterher.
    Als ich nur noch einen Herzschlag von dem Helikopter im Süden entfernt war, zerfetzte eine Kugel meine Kniescheibe. Mit

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