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Parrish Plessis 01 - Nylon Angel

Parrish Plessis 01 - Nylon Angel

Titel: Parrish Plessis 01 - Nylon Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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an jemanden weitergegeben, Parrish. Also behandle sie mit Respekt.«
    Ich bekam eine Gänsehaut. »In Ordnung«, sagte ich. »Ich gebe dir mein Ehrenwort und den ganzen Rest…«
    Das schien ihn nicht zufrieden zu stellen, doch es war das Beste, was ich ihm anbieten konnte. Dieser Tag – diese ganze Woche – war so seltsam gewesen. Ich wartete und wischte die Tropfen aus meinem nassen Haar vom Bademantel, während Daac überlegte, was er mir erzählen konnte.
    »Raul Minoj«, sagte er schließlich.
    »Minoj!«, rief ich schrill.
    In der vergangenen halben Stunde hatte die Welt, wie ich sie kannte, aufgehört zu existieren, und nun zerstörte Daac die Bilder, die ich mir von den Menschen gemacht hatte, die mir vertraut waren.
    »Aber ich habe Minoj gefragt, ob er wisse, wer…«
    »Wir teilen die gleichen genetischen Vorfahren, Parrish, das bedeutet noch lange nicht, dass er mein Freund ist. Das sind zwei verschiedene Dinge. Er mag nicht gut über mich sprechen. Oder vielleicht spricht er überhaupt nicht über mich. Dennoch würde er mir immer helfen. Und er würde mich nie betrügen.«
    »Oh.« Ich ließ mich auf die gegenüberliegende Couch sinken. »Dann werden Annas Forschungen vor allem deine genetischen Anlagen heilen?«, fragte ich langsam.
    »Ja.«
    »Aber wie passe ich da hinein?« Meine Stimme zitterte in einer Weise, die mir definitiv nicht gefiel.
    Daac wuchtete sich von seinem Sofa und setzte sich dicht neben mich. Dann streckte er die Arme aus und nahm mein Gesicht in die Hände.
    »Wofür genau hat Lang dich angeheuert?«
    Ich dachte einen Moment nach. Es schien mir keine Gefahr darin zu liegen, es ihm jetzt zu erzählen. »Er hat mir eine Belohnung versprochen, wenn ich die Daten besorge, die in dem Computer auf M’Grey gespeichert sind… äh… waren. Es klang nach einem einfachen Job. Ich wusste ja nicht, dass ich ins Haus von Razz Retribution einsteigen sollte.«
    »Lione. Ihr wahrer Name war Lione Marchand«, sagte Daac.
    Seine Emotionen ließen seine echte Hand fester um mein Kinn greifen; doch irgendetwas hielt mich davon ab, vor ihm zurückzuweichen.
    »Welche Belohnung hat er dir versprochen, Parrish?«
    »Er hat mir versprochen, mir Jamon vom Hals zu schaffen.«
    »Und nun?«
    »Er hat mich offensichtlich reingelegt. Ich sollte die Daten runterladen, aber er hat mir ein Killerprogramm untergejubelt. Er hat wohl nicht damit gerechnet, dass die Kavallerie kommt und mich aus dem Schlamassel raushaut.« Ich versuchte zu grinsen, doch Daac hielt meine Wangen in tödlichem Griff fest umschlossen. »Danke, übrigens.«
    »Diese Daten waren meine letzte Chance das zu retten, was wir herausgefunden haben. Ohne sie muss Anna wieder von vorne anfangen. Nur…«
    »Ja?«, ermutigte ich ihn.
    »Nur dass ein Großteil unserer Finanzierung nun ebenfalls ausfällt.«
    Ich konnte Trauer und Frust in seinen Augen lesen.
    »Warum hast du dir die Daten nicht selber wieder beschafft?«, fragte ich. »Du hast gesagt, du hättest Zugang zu M’Grey.«
    »Aus dem gleichen Grund, aus dem ich dich retten musste. Ich konnte es nicht riskieren, als der Sündenbock dazustehen. Ich habe Lione nicht ermordet; aber sie wollen Blut sehen. Niemand tötet ein Mitglied der Medien und geht frei aus.«
    Aber wer hat sie dann getötet? Die Frage blieb unbeantwortet im Raum hängen.
    »Ich sollte dich dafür hassen, dass du mich benutzt hast«, seufzte ich, »aber ich bin zu müde und hungrig dafür.«
    »Parrish, ich habe dich nicht wirklich benutzt. Als ich in den Tert zurückgekehrt bin, brauchte Sto Schutz und Zeit, um einige Dinge zu regeln. Du hast dich um ihn gekümmert, während ich Kontakt mit meinen Leuten aufgenommen habe. Das hat einem Zweck gedient. Wenn man dazu bestimmt ist, große Dinge zu vollbringen, gibt es immer Menschen, die einem dabei helfen.«
    Ich starrte ihn offenen Mundes an und wunderte mich, wie er in einem Moment so rational und glaubhaft sein konnte und im anderen so völlig verrückt.
    Seine Hände lösten sich von meinem Gesicht, und behutsam ließ er seine Finger über die Naht des Bademantels gleiten, die über meine Brust verlief. Ich hätte ihn zurückweisen können, doch der Duft seines Körpers überwältigte mich. Je tiefer ich ihn einatmete, desto tiefer versank ich.
    Ich spürte, wie seine Zunge in meinen Mund eindrang.
    Die nächsten Worte kamen nur sehr langsam über seine Lippen. Er klang wie ein Mann, der sich in winzigen Schritten von seiner Selbstbeherrschung löste. »Ich brauche

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