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Parrish Plessis 01 - Nylon Angel

Parrish Plessis 01 - Nylon Angel

Titel: Parrish Plessis 01 - Nylon Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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nur so zu wimmeln, die hektisch ihr Nest verließen. »Aber was ist mit den Hiwis?«
    »Ist wahrscheinlich Pech gewesen, dass sie ihm gefolgt sind. Halb so schlimm. Am Ende hat ihn nichts mit dir in Verbindung gebracht. Sie haben sich nur einen Spaß erlaubt«, schloss Ibis grimmig.
    Ich ließ mich auf meinen Sitz zurücksinken. Verwirrt und ängstlich. Wie war ich nur in all das hineingeraten?
    ***
    Ewigkeiten später ging die Vorstadt in die weiten Anbauflächen des Äußeren Kreises über.
    Daacs Jammern war immer leiser geworden, und als er völlig verstummte, wünschte ich, er würde wieder einen Laut von sich geben – irgendetwas, das mir zeigte, dass er noch am Leben war. Ich ließ meinen Blick auf seiner nackten, blutigen Brust ruhen, die sich unter seiner schweren Atmung hob und senkte.
    Als Pat das Ped die Zielgerade hinunterjagte, hörte ich, wie er ins Comgerät sagte: »Anna, identifiziere unsere Kennung, und deaktiviere den Sicherheitsschirm bei zwanzig Metern. Ich werde nicht bremsen, um Höflichkeiten auszutauschen.«
    »Wie schlimm ist sein Zustand?« Statisches Knistern unterbrach ihre besorgte Stimme.
    »Sehr schlimm«, antwortete Pat. »Wir sehen dich im Schuppen.«
    Im Schuppen?
    Ich versuchte, mich an ihr Lagerhaus und die medizinische Einrichtung zu erinnern. Ich hoffte, dass Anna die richtige Ausrüstung besaß, um Daac zu versorgen. Forscher waren für gewöhnlich keine Sanitäter. Aber andererseits hatte Daac mich zu ihr gebracht, als ich ernsthaft ärztliche Hilfe benötigt hatte.
    Ibis musste meine Gedanken gelesen haben. Er drückte meine Hand. »Anna weiß, was sie tut. Sie hat zehn Jahre in einem Feldlazarett im Landesinneren verbracht.«
    Ich sah ihn überrascht an. Seine Augen waren müde, mit roten Adern durchzogen und angeschwollen, doch sein Lächeln wirkte beruhigend und zuversichtlich.
    »Du machst Witze.« Vielleicht hatte Schaum auch ihre guten Seiten. Wenn es ihr gelang, Daac zu retten, würde sie sicherlich in meiner Achtung steigen.
    Ibis drehte den Kopf zu mir und gab mir einen sanften Kuss auf die Wange. Ich erwiderte sein Lächeln nicht, als ich mich wieder Daac zuwandte und damit fortfuhr, seine Atemzüge zu zählen. Dennoch ließ ich dankbar den Kopf sanft auf Ibis’ Schulter sacken.
     
    Es dauerte vier Stunden, bis sich Daacs Zustand wieder stabilisiert hatte.
    Die erste Zeit über waren Pat, Ibis und ich nervös umhergelaufen, während Anna versucht hatte, Daacs Körper die Flüssigkeit wieder zuzuführen, die er verloren hatte. Lautlose Tränen liefen ihr übers Gesicht. Angesichts ihres Kummers vergaß ich meine eigenen Emotionen.
    »Es wird ihm doch bald wieder besser gehen, oder?« Ich versuchte, mir bei unserem gemeinsamen Late-Night-Diner ein wenig Zuversicht zu holen.
    Anna sah mich mit blankem Hass in den Augen an. »Das ist deine Schuld. Und du hast noch nicht einmal das besorgen können, wonach er gesucht hat.«
    »Anna!«, fuhr Ibis dazwischen. »Du bist angespannt, bitte…«
    Sie schluckte hart, als versuche sie, die Selbstbeherrschung zu behalten, und stand auf, um sich wieder ihrem Patienten zuzuwenden.
    Ich hätte in jenem Moment wohl besser das Gebäude verlassen, doch irgendetwas bewog mich zum Bleiben. Bevor ich verschwand, wollte ich mich vergewissern, dass Daac überleben würde.
    Früh am nächsten Morgen machte ich einen ausgedehnten Trainingslauf um das Anwesen, um einen klaren Kopf zu bekommen. Ibis behielt mich von einem Bauwerk aus im Auge, das er seinen ›Aussichtspunkt‹ nannte.
    Ich näherte mich ihm, schwitzend und leicht außer Atem, aber mit klarem Verstand.
    »Mein Gott, Parrish«, sagte er ehrfürchtig. »Warum wirst du nicht eine professionelle Langstreckenläuferin?«
    Ich dachte an meine Schwester Kat und zuckte mit den Schultern. »Das ist auch nur eine bessere Art Gefängnis, Ibis.«
    »Aber du könntest dich von all dem hier lösen, frei sein…« Er wedelte mit den Händen.
    »Frei? Das wäre ich unter Garantie nicht gewesen. Athleten werden mit Fleisch bezahlt, dessen Verfalldatum abgelaufen ist«, sagte ich bitter. »Ich muss es schließlich wissen. Meine Schwester ist Sportlerin. Ich gebe ihr maximal fünf Jahre, bis ich einen Anruf bekomme, dass sie tot ist. Am Ende fallen sie alle dem Doping zum Opfer. Es muss einfach so kommen.«
    »Wenn man bedenkt, dass Doping einmal illegal war…«
    Wir blieben einen langen, angenehm stillen Moment nebeneinander stehen und starrten einfach zu Annas ›Schuppen‹ hinüber. Von

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