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Parrish Plessis 01 - Nylon Angel

Parrish Plessis 01 - Nylon Angel

Titel: Parrish Plessis 01 - Nylon Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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außen sah er völlig gewöhnlich aus. Das war genau die Art von Ort, an dem man seinen Rasenmäher abstellte.
    »Ich werde euch bald verlassen«, sagte ich ihm.
    »Das habe ich bereits vermutet«, seufzte Ibis.
    »Wirst du mir helfen?«
    Er nickte knapp.
     
    Ich blieb noch bis zum Abend auf dem Anwesen, in der Hoffnung, noch etwas über Daacs Zustand in Erfahrung zu bringen. Die anderen liefen rastlos umher; sie machten sich ebenfalls große Sorgen um ihren Freund. Ich war allein, als Anna Schaum aus ihrem Schuppen kam, um eine Pause zu machen.
    Sie eröffnete das Gespräch. »Er ist jetzt wieder bei Bewusstsein.«
    Aus einem Impuls heraus wollte ich sofort loslaufen und nach ihm sehen, dann bemerkte ich im Mondlicht Annas elenden Gesichtsausdruck. Ich blieb wie versteinert stehen.
    »Weißt du, was er wollte?«, fragte sie mich.
    »Wollte?« Diese Frage schien mir im Moment reichlich irrelevant zu sein. Er war bei Bewusstsein. Er lebte. Wen kümmerte es, was er wollte?
    »Dich«, würgte sie vorwurfsvoll hervor.
    Ich stieß ein nervöses Lachen aus. Ihr Elend war so offensichtlich, und der blanke Hass, den sie gegen mich hegte, kaum zu leugnen.
    Gewöhnlich hatten die Leute einen guten Grund, wenn sie mich hassten. Eifersucht aber war etwas, das ich nicht leicht verkraften konnte. Ich war einfach nicht daran gewöhnt. Aber ich wollte verflucht sein, wenn ich mich für irgendetwas bei ihr entschuldigen würde.
    Andererseits hatte Anna Schaum Daacs Leben gerettet. Dafür konnte ich ihr einiges vergeben.
    Ich tat das Einzige, das mir in irgendeiner Weise als mitfühlend erschien: Ich ging, ohne nach ihm zu sehen.
     
    Mitternacht war schon lange vergangen, als ich mich aus dem Haupthaus schlich und den Hof in Richtung Schuppen überquerte. Anna hatte Daac ins Haus verlegt, und das Forschungslabor war menschenleer. Es war nicht verschlossen; dafür gab es nun wohl keinen ersichtlichen Grund mehr.
    Ich hockte mich vor Annas Computer – in ihren Stuhl wollte ich mich wirklich nicht setzen – und durchsuchte ihre Dateien.
    Nachdem ich an Razz’ PC bereits ein wenig geübt hatte, war das Knacken von Annas Sicherheitsabfrage ein Kinderspiel. Sogar ihr Passwort war idiotisch einfach: ›Loyl-me-daac‹.
    Von einer Wissenschaftlerin hatte ich ein wenig mehr erwartet.
    Es dauerte einer Weile, bis ich das gefunden hatte, wonach ich suchte, und als ich die Datei endlich öffnete, erwartete mich ein Wust aus wissenschaftlichem Kauderwelsch und kryptischen Notizen. Ich scrollte durch das Dokument in der Hoffnung, doch noch etwas finden zu können, das einen Sinn ergab. Schließlich fand ich die Information, die ich zu finden gehofft hatte; allerdings half sie mir nicht wirklich weiter.
     
    Beobachtung der genetisch modifizierten Versuchsgruppe.
    Teilnehmer von L-m-D ausgewählt:
    Veränderungen wurden im Verhalten der chromaffinen Granulare und der adrenogenen Rezeptoren festgestellt.
    Aktivität der Neurotransmitter erhöht.
    Erhöhung der Glycogenolyse beobachtet.
    Symptome der Patienten:
    Gesteigerte Muskelkraft, Übelkeit, Schweißausbrüche, Halluzinationen: hören Stimmen, haben Visionen…
     
    Der Bildschirm wurde schwarz, bevor ich den Absatz zu Ende lesen konnte; ein unsichtbarer Schutz gegen ungebetene Gäste. Er war vermutlich mit einem Alarmsystem gekoppelt.
    Das war mein Zeichen: Ich musste verschwinden.
    Binnen weniger Minuten waren Anna und Pat vor dem Schuppen und machten das Licht an. Ich versteckte mich hinter der Tür, als sie hereingerannt kamen und die Geräte kontrollierten. Während sie sich über die mögliche Ursache für den Alarm unterhielten, robbte ich zur Tür hinaus und verschwand.
    Ich verließ das Anwesen im Morgengrauen. Ibis half mir dabei, den Schutzschild zu deaktivieren. Pat schlief noch, und so viel ich wusste, wärmte Anna Daacs Bett. Der Gedanke daran machte mich nicht besonders glücklich.
    Ibis umarmte mich liebevoll.
    »Pass auf dich auf, Schätzchen«, sagte er.
    »Für dich gilt das Gleiche«, entgegnete ich überrascht darüber, dass ich es insgeheim bedauerte, ihn zu verlassen.
    Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal traurig darüber gewesen war, mich von jemandem verabschieden zu müssen. Vielleicht vor vielen Jahren, als ich von zu Hause verschwunden war und meine Schwester zum letzten Mal gesehen hatte.
    »Ibis, ich habe kein Recht, dich das zu fragen, aber es gibt da ein Kind in Viva. König Ban hat sie adoptiert.«
    Ibis’ Augen weiteten sich. »Das

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