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Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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geworden ist und die konstant erforderlichen Bearbeitungsentscheidungen seine ›Denkprozesse‹ verschlechtern.«
    »Was unternehmen die IUs dagegen?«
    »Nichts. Bei der Komplexität und dem Umfang dessen, was heutzutage gesendet wird, ist menschliche Arbeitskraft nicht profitabel und unwirksam. Brilliance war… ist noch immer eine kostensparende, kompetente Entwicklung in der Kommunikationstechnik. Sie hat ihre eigene Bearbeitungstechnologie entwickelt, die für uns zu schnell und unverständlich ist. Wieder neu anzufangen, würde den IUs sehr schaden.«
    »Und genau das wollen Sie: einen Medien-Blackout anzetteln.«
    »Grob, aber zutreffend ausgedrückt. Wir möchten, dass Monk und Bau derart hart um die Quoten kämpfen, dass das schiere Volumen und die Belastung bei Brilliance neuem biologischen Teil eine Hirnblutung auslöst.«
    »Wie bitte?« War das die zusammengefasste Version der geplanten Ereignisse für Begriffsstutzige?, fragte ich mich. Wenn ja, dann verdiente ich für mein neues Talent, erst mal mitzuspielen, einen verdammten Orden.
    »Wir möchten, dass ihr Gehirn blutet.«
    »Und wenn Ihre Idee zur Selbstzerstörung funktioniert, was dann?«
    »Wenn Brilliance ausgefallen ist, fangen wir mit einer einfacheren Technik neu an. Das neue Modell sieht Netzzeit für echte kostenlose Information vor. Wir werden in diesem Land wieder ein politisches System ins Leben rufen«, sagte Gerwent Ban.
    »Lassen Sie mich raten… Regieren wird die Polity.«
    Bras setzte sich aufrecht hin und zog die Knie an die Brust. »Ich hab ihm gesagt, dasse schlau bis’.«
    »›Dass du schlau bist‹«, verbesserte Ban sie sanft.
    Bras lief rot an.
    »Und so wollen Sie die Welt verbessern?«, fragte ich und klang sogar in meinen eigenen Ohren ausreichend unschuldig.
    »Aber ja.« Bras hob eine ihrer kleinen, frisch modellierten Fäuste. »Das hat er mir versprochen.«
    Ich erhaschte einen winzigen Blick auf das, was hinter der künstlichen Kruste aus Selbstsicherheit von dem Straßenkind noch übrig war. Bras war aus dem Tert gerettet worden. Aber war sie wirklich er rettet? Sie war krank, und ich wusste, was ihr fehlte.
    Ich fühlte mich schuldig – verantwortlich. Die Royals hatten ihre Arme heilen lassen, ihre Sprache verbessert, ihre Kleidung verschönert, ihr den Kopf mit Propaganda gefüllt und Kredit zur Verfügung gestellt. Sie machten sich aber keine Vorstellung von dem, was in ihr vor sich ging.
    Ich wünschte, ich wüsste es ebenfalls nicht.
    »Und was wollen Sie von mir?«
    »Sie müssen für uns die Feuer entzünden, die Brilliance in Brand setzen. Sobald sie beschädigt ist, wollen wir das Ausmaß ihrer Kontrolle mit einer Piratensendung der Öffentlichkeit offenbaren«, erklärte Gerwent Ban. »Wir möchten, dass Sie dabei moderieren.« Er hielt einen Moment lang inne und schaltete seinen Modulator auf Befehlston um. »Aber das Timing ist sehr wichtig. Sera Bau plant, ihr Material am Vorabend der Pan-Sat-Sendungen freizusetzen. Wir müssen genau zu diesem Moment Brilliance für die Überladung vorbereitet haben.«
    »Welche Mittel stehen Ihnen zur Verfügung?« Angesichts seines Reichtums vielleicht eine dumme Frage, vielleicht aber auch nicht.
    »Wir haben eine Sendeanstalt aufgebaut Sie enthält sämtliche Kommunikationstechnik, die wir brauchen. Außerdem befindet sich dort eine kleine Sammlung von Waffen, falls Sie welche benötigen sollten. Sobald Sie einwilligen, bringen wir Sie dorthin.«
    Bras stand auf und kam näher. Ihr Gesicht war bleicher als das Laken auf ihrer Schlafmatte. Mal ging schräg hinter ihr und hielt sich bereit, sie aufzufangen, sollte sie zusammenbrechen.
    »An alles ist eine Bedingung geknüpft, Parrish«, sagte Bras.
    Ach, wirklich?
    Gerwent Ban fuhr fort: »Brasella ist der Ansicht, dass wir Sie mit Ihrem alten Gesicht brauchen. Wenn die Dinge sich ändern, müssen wir eine authentische Galionsfigur zeigen können. Jemanden, dem die Medien großes Unrecht getan haben.«
    Sie meinen wohl eine Kriminelle mit ausgesetzter Urteilsvollstreckung.
    Nun, die Welt war verrückt. Ganz offiziell. Jemand wollte mir Waffen geben und ein Publikum zum Spielen.
    Angesichts der Aussicht wäre Hysterie eine angemessene Reaktion gewesen, doch ein Damm aus unvergossenen Tränen blockierte ihr den Weg. Die Klemme hatte zur Folge, dass in mir nur für Ruhe wirklich Platz war.
    Trotzdem begriffen Bras, König Ban, Sera Bau, Monk, Daac, Tulu – jede verdammte verwickelte Person, die ich in einem Atemzug

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