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Partials 1 – Aufbruch

Partials 1 – Aufbruch

Titel: Partials 1 – Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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in Manhattan warten und dann
herkommen, um mit Ihnen zu reden. Wir bieten einen Waffenstillstand an.«
    »Lügen«, knurrte Kessler.
    »Es ist die Wahrheit«, erwiderte Samm. »Wir brauchen Ihre Hilfe.«
    Aber warum?, überlegte Kira. Wir können dir nicht trauen, wenn du
uns nicht den Grund verrätst.
    Er blickte Kira an, hielt einen Moment lang ihrem Blick stand und
wandte sich dann wieder an die Senatoren. Dabei richtete er sich auf und stand
so groß und stolz vor ihnen, wie es ihm nur möglich war. »Wir sterben.«
    Kira riss die Augen weit auf. Alle im Raum schwiegen schockiert.
    »Wie Sie können wir uns nicht fortpflanzen. Unsere Sterilität ist
allerdings als Sicherung in unsere DNA eingebaut.
Das machte uns nichts aus, weil wir nicht altern, also bestand nie die Gefahr,
dass wir verschwinden. Anscheinend gibt es aber auch dafür eine Sicherung.«
    Skousen fand als Erster die Stimme wieder. »Sie … Sie sterben? Sie
alle?«
    »Wir haben festgestellt, dass ParaGen uns ein Verfallsdatum
eingebaut hat«, erklärte Samm. »Nach zwanzig Jahren kehrt sich der Prozess um,
der den Alterungsvorgang aufhält, und wir welken dahin und sterben binnen
Wochen, manchmal binnen Tagen. Es ist kein beschleunigtes Altern, sondern
Verfall. Wir verwesen bei lebendigem Leib.«
    Kiras Gedanken überschlugen sich. Das war das Geheimnis, das er ihr
noch nicht verraten hatte. Sie lebten genau wie die Menschen mit einer
tickenden Zeitbombe. Deshalb baten sie um einen Waffenstillstand. Kira war zu
entsetzt, um sich zu rühren, beobachtete aber die Senatoren und versuchte zu
erraten, was in ihnen vorging. Kessler lächelte, doch Hobb und Weist starrten
Samm mit weit aufgerissenen Augen und Mündern an. Delarosa beherrschte sich, um
nicht in Tränen auszubrechen, doch Kira konnte nicht erkennen, ob es Tränen der
Freude oder des Kummers waren. Weist murmelte etwas Unverständliches. Die
Lippen bewegten sich, als hätte er nichts damit zu tun. Mkele zeigte eine
versteinerte Miene und schwieg.
    »Sie sterben«, sagte Kessler. Kira fuhr zusammen, als sie die
bösartige Schadenfreude der Frau spürte. »Erkennen Sie, was das bedeutet? Die
ersten Partials wurden im dritten Jahr des Isolationskriegs hergestellt. Das
war ungefähr zehn Jahre vor dem Partialkrieg. Vor einundzwanzig Jahren. Die
erste Welle dürfte im letzten Winter gestorben sein. Die Jüngsten haben noch – wie viel? Noch zwei Jahre oder höchstens drei? Dann sind sie für immer
verschwunden.«
    »Dann sind wir alle für immer verschwunden«, sagte Samm erregter und
ernster, als Kira ihn je erlebt hatte. »Beide Spezies werden ausgerottet sein.
Alles intelligente Leben auf diesem Planeten wird untergehen.«
    »Unsere Lebenserwartung ist höher als Ihre«, erwiderte Delarosa.
»Ich denke, wir lassen es einfach darauf ankommen.«
    »Das versuche ich Ihnen doch die ganze Zeit zu erklären«, schaltete
sich Kira ein, die endlich wieder sprechen konnte. »Ohne sie gibt es keine
Heilung.« Sie blickte Samm an und verstand endlich, worum er bitten wollte.
»Wir müssen zusammenarbeiten.«
    Samm nickte. »Sie können Kinder bekommen, die jedoch an RM sterben. Wir sind völlig immun, bekommen aber keine
Kinder. Erkennen Sie es nicht? Wir brauchen einander. Keine Spezies kann dieses
Problem allein lösen.«
    »Stellen Sie sich vor, wie sich diese Information auf die Moral
auswirkt«, warf Hobb ein. »Sobald die Menschen erfahren, dass die Partials
sterben, werden sie … sie werden einen Feiertag ausrufen. Einen neuen Aufbautag.«
    »Was ist denn nur los mit Ihnen?«, fragte Kira. Wieder bemühte sie
sich aufzustehen und sank schwer auf den Stuhl zurück. »Er hat damit gerechnet,
dass Sie ihn töten, wenn Sie von seinem Geheimnis erfahren, aber was jetzt
geschieht, ist noch viel schlimmer.«
    »Wir wollten ihn sowieso töten«, erwiderte Mkele. »Etwas anderes
stand nie zur Debatte.«
    »Genau«, schaltete sich Delarosa ein. »Mit dem einzigen Unterschied,
dass wir ihn öffentlich hinrichten werden, damit sich die Neuigkeit verbreitet
und ihre Wirkung entfaltet. Dies wird die Menschheit einen.«
    »Versuchen Sie doch, das Gesamtbild zu sehen!«, bat Hobb
eindringlich. »Sie möchten die Menschen retten, die sich gegenseitig auf den
Straßen umbringen. Glauben Sie, ein Vertrag mit dem Feind ändert irgendetwas
daran? Die Leute werden nicht einmal zuhören. Wie kommen Sie auf den Gedanken,
sie wären bereit, irgendetwas für einen Partial zu tun?« Hobb beugte sich vor,
ganz ernst und

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