Partnerin wider Willen
geputzt. Übrigens aus Frust, falls es dich interessiert.«
Dana stand jetzt an der Tür zum Bad. Sie blickte Ellen stumm an.
Ellen schnaufte. »Sie kommt auch nicht wieder, falls du das denkst. Es ist so, wie ich sage. Nachdem ich mit ihr geredet und gesagt hatte, dass ich nicht mit ihr gehe, bat sie mich, noch eine Nacht hierbleiben zu dürfen. Das ist alles.«
Dana bewegte sich keinen Zentimeter. »Und da schläft sie in deinem Bett?«, fragte sie ätzend.
Ellen, der Verzweiflung nahe, hob die Hände. »Ich lag bekanntlich ja nicht drin.«
»Hättest du aber, wenn wir nicht Gerstäcker verfolgt hätten.«
»Schon möglich, aber es wäre nichts passiert zwischen uns. Für mich ist die Beziehung mit Britta vorbei. Genau deshalb hatte ich ja vergessen, dass sie noch da war.«
»Das soll ich glauben?«
In gewisser Weise war Ellen Danas Skepsis verständlich. Immerhin hatte sie Dana mehr als einmal ihr Herz ausgeschüttet. Zuerst über ihre Wut und dann, als Britta so plötzlich auftauchte, über ihre immer noch vorhandenen Gefühle für Britta. Schließlich hatte es die Versöhnung mit Britta gegeben. Aber Dana hatte immerhin mitbekommen, dass sie, Ellen, mit dieser Versöhnung nicht so glücklich war wie erwartet.
»Du musst mir glauben«, flehte Ellen, wusste jedoch auch, dass das viel verlangt war. Dana hatte im Grunde kaum etwas, woran sie sich halten konnte. Dass ihre Küsse auf Ellen eine gewisse Wirkung hatten, dass da eine gewisse Anziehung war, ja. Das war es aber auch schon.
Danas Blick war entsprechend düster. »Warum?«
»Weil ich . . .« Ellen hielt inne. Sie hatte es langsam angehen wollen. Ja, aber wie sollte das gehen? Sollte sie Dana in einem Satz sagen, dass sie sie liebte, und im nächsten, dass sie diese Liebe in Portionen aufteilen wollte? Portionen, die garantieren sollten, dass niemand von ihnen beiden verletzt wurde, wenn sich herausstellte, dass sie es nicht zusammen hinbekamen – aus welchem Grund auch immer? Ellen schüttelte innerlich den Kopf. Wenn sie es genau bedachte, hatte sie auch keine Lust auf langsam angehen . Langsam hatte noch nie geklappt, wenn Dana sie küsste. Ich habe Lust auf alles, ganz und gar und sofort.
»Weil ich mich in dich verliebt habe«, sagte Ellen deshalb. Und da Dana nichts weiter zustande brachte als ein ungläubiges Blinzeln, fügte sie hinzu: »Auch wenn es, das kannst du mir glauben, ganz bestimmt nicht meine Absicht war!«
Sofort bereute sie diesen Zusatz, denn Dana sah nun noch verwirrter aus.
»Verdammt, ich liebe dich, Dana«, platzte es aus Ellen heraus.
Dana schaute sie stumm an.
Ellen wartete. Eine Ewigkeit, wie es ihr vorkam.
»Und Britta ist wirklich weg?«, fragte Dana endlich.
Ellen atmete auf. »Ja, gleich gestern früh.«
»Aber ich dachte . . . als sie da so stand . . .«, stotterte Dana. »Da war für mich klar . . .«
Ellen trat an Dana heran. »Ich will mit dir zusammen sein.«
Endlich erwachte Dana aus ihrer Starre. Sie neigte den Kopf leicht zur Seite. »Bist du sicher?«
»Absolut.« Ellens Augen schimmerten dunkel. Sie legte einen Arm um Dana, zog sie zu sich heran. Warme Lippen strichen über Danas Mund. Wie immer, wenn Dana ihr so nahe war, konnte Ellen kaum an sich halten. Sie zog Dana fester an sich. Aus dem zarten Streicheln wurde schnell ein leidenschaftlicher Kuss, den Dana stürmisch erwiderte. »Oder wie fühlt sich das an?«, fragte Ellen etwas außer Atem, als sie Dana wieder freigab.
Dana musterte Ellen eindringlich. »Keine Ohrfeige, kein Anzeichen von Reue, keine Britta. Langsam kommen wir weiter.« Sie schmunzelte. »Aber es ist immer noch etwas überraschend«, gestand sie.
»Ich weiß. Für mich doch auch«, sagte Ellen. »Vielleicht noch mehr als für dich. Nicht nur wegen Britta.«
»Nicht?«
»Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, mich neu zu verlieben. Dass sich meine Gedanken immer wieder um dich drehten, hielt ich für eine leidige Nebenwirkung unserer Abmachung. Und als ich endlich spürte, dass ich mich zu dir hingezogen fühle, wolltest du mich nicht mal auf deinem Sofa haben.« Ellen zwinkerte Dana verschmitzt zu.
Dana schwieg verdutzt. Dann verstand sie, worauf Ellen anspielte. »Das hast du falsch verstanden. Ich wollte nur nicht, dass du dich verkriechst.«
Ellen schmunzelte. »Kann es sein, dass dich der Gedanke, ich würde im Nebenzimmer schlafen, nervös machte?«
»Nein«, erwiderte Dana leise. »Aber der Gedanke, wie du in mein Schlafzimmer
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