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Passionsfrüchtchen

Passionsfrüchtchen

Titel: Passionsfrüchtchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annabel Rose
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d’accord?“
    „Ja, ich denke, das schaffe ich.“
    „Viens!“, sagte Corinne. „Wir stören hier nur. Wir gehen in mein Büro und besprechen, wo du mir morgen helfen sollst.“
    Sie ging an den Anrichten vorbei in einen kleinen Flur, an dessen Ende sich zwei Türen befanden. Auf der einen stand „Privé“, auf der anderen „Lavabos“. Corinne öffnete die Tür mit der Aufschrift „Privé“. Zusammen mit Nina betrat sie ein winziges Büro. An den Wänden stapelten sich in Regalen kreuz und quer Aktenordner und Rezeptsammlungen. In dem Chaos war gerade so viel Platz, dass man noch so eben um den Tisch herumgehen konnte.
    Corinne holte aus einer Ecke einen Klappstuhl hervor, stellte ihn vor den Schreibtisch und bat Nina, darauf Platz zu nehmen. Sie selbst setzte sich auf den Bürostuhl. „Wie du siehst, habe ich nicht viel Platz. Aber das macht nichts. Für mich allein reicht es. Wie findest du es?“ Corinne sah Nina erwartungsvoll an.
    „Wie findest du dich nur in diesem Chaos zurecht? Brauchst du vielleicht mal jemanden, der dir das sortiert?“
    „Ach das? Nein, kein Problem. Du kennst mich, ich bin nicht so ordentlich wie du. Du weißt doch: Ein Genie überblickt das Chaos!“ Sie lächelte Nina an. „Ich dachte mir, dass du morgen Mittag mit mir zur Croisette zum deutschen Pavillon fährst. Die haben für die Dauer der Festspiele Mittagessen bestellt, weil ich einer der wenigen Traiteurs bin, die Deutsch sprechen. Deswegen wollte ich auch unbedingt, dass du dabei bist. Simone und Marc sprechen zwar ein bisschen Englisch, aber kein Wort Deutsch. Du kannst mir beim Aufbau des Buffets helfen. In der Mittagszeit bedienen wir dann zusammen die Gäste am Stand. Am Nachmittag bauen wir alles wieder ab, räumen die Sachen in den Wagen und bringen sie hierher zurück. Einverstanden?“
    Begeistert nickte Nina. Das hörte sich einfach an. „Meinst du, ich habe zwischendurch mal ein bisschen Zeit, mir die Stars anzusehen?“
    Corinne zog die Stirn in Falten. „Zwischendurch? Das glaube ich nicht. Aber nach der Arbeit kannst du machen, was du willst.“
    Nina strahlte. „Ist okay. Ich freue mich ja so, dass du mich gefragt hast.“
    „Freu dich lieber nicht zu früh. Es kann am Stand stressig werden, weil immer alle gleichzeitig essen wollen. Irgendeiner ist immer dabei, dem nichts schnell genug geht. Aber keine Sorge, das kriegen wir schon hin.“
    Am nächsten Morgen war der Himmel bedeckt. Nina schaute enttäuscht aus dem Fenster. Also auch an der Côte d’Azur konnte es schlechtes Wetter geben.
    Der Vormittag verflog in Windeseile mit den Vorbereitungen für das Mittagessen. Trotz großer Eile kamen sie erst mit fünfzehnminütiger Verspätung vor dem deutschen Pavillon an. Den ganzen Nachmittag bediente Nina hinter dem Tresen. Um sechs Uhr waren sie endlich mit Aufräumen fertig. Nina wollte sich nur noch hinsetzen. Seit heute Morgen um neun Uhr hatte sie nur gestanden. Die Füße taten ihr weh. Auch Corinne sah müde aus, aber sie lächelte Nina an, denn sie war froh und dankbar, dass der Tag ohne größere Zwischenfälle abgelaufen war.
    In Corinnes Wohnung angekommen ließen sich sie sich auf das Sofa fallen.
    „Ganz schön anstrengend so ein Tag als Kellner“, ächzte Nina.
    „Weil du es nicht gewohnt bist“, erklärte Corinne. „Warte erst mal morgen ab, da wird es noch schlimmer. Aber nach ein paar Tagen hast du dich daran gewöhnt. Komm, wir springen unter die Dusche, essen etwas Schönes und dann geht’s uns wieder besser, du wirst sehen“, versuchte sie Nina aufzumuntern.
    Nina hatte sich fest vorgenommen, nach dem Abendessen noch einmal zur Croisette zu fahren. Heute war der erste Abend des Festivals. Sicher wären viele Top-Stars zu sehen. Sie wollte das auf keinen Fall verpassen. Den ganzen Tag hatte sie gearbeitet, jetzt wollte sie ein bisschen Vergnügen. Die Dusche tat gut und sie genoss das Abendessen mit Corinne. Aber nachdem sie sich hingesetzt hatte, wollten ihre Beine partout nicht wieder aufstehen. Den ganzen Tag auf den Beinen zu sein, war eben doch etwas anderes, als acht Stunden im Büro zu sitzen und abends noch ein bisschen joggen zu gehen. Schweren Herzens verkündete sie Corinne, dass sie schlafen gehe, und tröstete sich damit, dass sie morgen besser vorbereitet wäre. Morgen ließe sie sich durch nichts davon abhalten, zu dem roten Teppich am Palais du Festival zu gehen. Ja, morgen. Morgen würde sie ganz sicher hingehen.
    Zu Ninas großer Enttäuschung verlief

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