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Password - Zugriff für immer verweigert

Password - Zugriff für immer verweigert

Titel: Password - Zugriff für immer verweigert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirjam Mous , Verena Kiefer
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akzentfrei sprach.
    8.
    Eine unsichtbare Hand presste Mick die Kehle zu. Kasia steckte mit Mondkrater und Pranke unter einer Decke!
    »Und du glaubst, er gibt es dann auf?«, fragte Kasia den Unbekannten am anderen Ende der Leitung. »Jerro ist immerhin sein bester Freund.«
    Es ging um ihn.
    Mick wurde plötzlich klar, dass auch er in Gefahr war. Er war immer davon ausgegangen, dass Kasia Jerro aus Versehen die verdorbene Makrele gegeben hatte und der eigentliche Fehler beim Fischhändler zu suchen war. Aber jetzt war er davon überzeugt, dass sie Jerro vorsätzlich vergiftet hatte. Sie hätte ihn auch umbringen können!
    Mick dachte an die Dame blanche vom Nachmittag. Im Nachhinein schmeckte die Schokolade wirklich sehr bitter. Er nahm sich vor, nie wieder etwas zu essen, was Kasia zubereitet hatte.
    »Ausgezeichnet, lass uns das versuchen«, klang es aus der Küche. Kasia legte den Hörer auf und starrte aus dem Fenster. Vielleicht überlegte sie ja schon, wie sie Mick für immer den Mund stopfen konnte!
    Das wollte er doch mal sehen. Er würde Jerro jetzt sofort warnen. Lieber sauer als tot!
    Mick lief auf Zehenspitzen weg von der Tür und schlich die Treppe hinauf in Jerros Schlafzimmer.
    »Was …«, begann Jerro verblüfft.
    Mick legte den Finger auf die Lippen und schloss die Tür hinter sich. »Ich muss mit dir reden. Es ist dringend.«
    Jerro schob sein MacBook zur Seite und setzte sich auf.
    »Ich habe ein paar Dinge herausgefunden«, sagte Mick. »Du wurdest von einem gefakten Rettungswagen abgeholt. Die Rufnummer stimmt nicht mit dem Kennzeichen überein. Ich weiß noch nicht genau, warum, aber Kasia hat dir absichtlich diesen schlechten Fisch gegeben, damit du ins Krankenhaus gebracht werden musstest. Als ich die Notrufzentrale anrufen wollte, hat sie mir das Telefon schnell aus der Hand genommen. Ich glaube, dass sie nicht wirklich mit jemandem aus der Zentrale gesprochen hat; sie hat nur so getan, weil ich neben ihr stand. Sie wollte, dass ich so schnell wie möglich nach draußen verschwinde, dann konnte sie Mondkrater und Pranke informieren. Darum wurde ich mit der Nachricht zu Carl geschickt, er solle schon mal das Tor öffnen.«
    »Pranke und Mondkrater.« Jerro sah Mick an, als wäre er ein gefährlicher Psychiatriepatient.
    »So nenne ich das Rettungswagenteam. Schließlich waren die nicht echt, weder der Fahrer noch der Sanitäter.«
    »Nein, natürlich nicht«, sagte Jerro spöttisch.
    »Ich weiß, dass es verrückt klingt«, fuhr Mick schnell fort. »Aber meiner Ansicht nach ist in diesem Rettungswagen etwas geschehen, was dich so verändert hat. Dein Gedächtnis zum Beispiel …«
    »Was ist mit meinem Gedächtnis?«
    »Zum Beispiel weißt du unser Password nicht mehr.«
    »Fängst du schon wieder damit an?« Jerro drehte die Augen zur Decke. »Es lautet Rothaar. Das habe ich dir doch schon längst gesagt?«
    »Und als du nach dem Krankenhaus zum ersten Mal wieder in die Schule kamst, wusstest du nicht mehr, wo die Toiletten waren«, behauptete Mick hartnäckig. »Du hast an allen Türen nach Schildern gesucht.«
    Jerro runzelte die Stirn. »Spionierst du mir nach oder was?«
    Oje. Das ging in die völlig falsche Richtung.
    »Wirklich nicht«, sagte er schnell. »Ich habe es bloß zufällig gesehen.«
    »Na, dann hast du es eben zufällig falsch gesehen. Mein Gedächtnis ist ausgezeichnet.«
    »Ach ja? Und wozu dienen dann all diese Gedächtnisstützen auf deinem Computer?«, platzte Mick heraus.
    Jerro sprang wie von der Tarantel gestochen auf, fing sich aber blitzschnell wieder und sagte dann furchterregend kühl: »Hast du auch wieder zufällig mitbekommen, nehme ich an?«
    Mick hätte sich die Zunge abbeißen können.
    »Nun?« Jerro kam drohend auf ihn zu.
    »Nein, aber …« Mick machte einen Schritt zurück. »Ich wollte dir nur helfen.«
    »Wie würdest du es finden, wenn ich hinter deinem Rücken in deinen Sachen herumschnüffeln würde?« Jerros Gesicht kam so nahe, dass es Mick Spucketröpfchen auf die Wange regnete.
    »Ich sagte doch, es tut mir leid.«
    Jerro packte Mick am Hemdkragen und machte eine Vierteldrehung. »Und du glaubst, das reicht mir?«
    Mick starrte ihn ängstlich an. Nicht, weil er Angst vor Schlägen gehabt hätte – mit seinem großen, schweren Körper konnte er Jerro wirklich problemlos abwehren –, sondern weil es total erschreckend war, dass sein Freund so ausrastete wie sonst nur Lex.
    »Was ist bloß los mit dir?«, rief Mick. »Merkst du jetzt, dass du

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