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Pata Negra: Kriminalroman (German Edition)

Pata Negra: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Pata Negra: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Freundlinger
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und setzte sich zu Paco von der Guardia Civil an den Tisch.
    Paco nahm einen Schluck Wasser und sah seinem Gegenüber in die Augen, bis dieser den Blick senkte. Na, das würde ein interessantes Gespräch werden, dachte Paco und musterte den jungen Mann.
    Für Paco Medina gab es genau zwei Möglichkeiten, ein Verhör zu beginnen – die eine: den Verdächtigen erst in Sicherheit wiegen und die Trümpfe gegen Ende ausspielen, die andere: gleich zur Sache zu kommen.
    Er entschloss sich für den Frontalangriff: »Dort, wo wir vermuten, dass Elena in den Abgrund stürzte«, begann er und nahm seinen Kugelschreiber zur Hand, »da gibt es einen Felsen.« Er wandte seinen Blick von dem jungen Mann und sah wie abwesend aus dem Fenster. »Auf einer Seite dieses Felsens hat jemand etwas aufgezeichnet … ein großes Herz.« Immer noch sah er aus dem Fenster und knipste dabei auf seinem Kugelschreiber herum. »Und in dieses Herz sind zwei Namen geschrieben«, erklärte er, als spreche er über ein Vorstadtgraffiti.
    »Elenas Name.« Paco wandte seinen Kopf und sah seinem Gegenüber in die Augen, dann ließ er den Stift auf den Tisch fallen. »Und deiner!«
    Zufrieden konnte Paco beobachten, dass seine Strategie bestens funktionierte. Der junge Mann wollte offenbar etwas einwenden, überlegte es sich aber rasch anders und knetete dann seine Hände. Paco sah sich um. Hier im Hotel herrschte zwar Rauchverbot, aber im Sinne der Ermittlungen dürfte er sich wohl mal darüber hinwegsetzen. Er zog eine Packung Zigaretten aus seiner Brusttasche und bot seinem Gegenüber die Packung an. »Auch eine?«
    Verunsichert drehte sich der Bursche zu dem Tisch, an dem der Juez mit mehreren Beamten saß – und dem Hoteldirektor. Ach, der Bursche hat wohl Schiss vor seinem Chef. Paco winkte ab und gab seinem Gegenüber Feuer. Dann wartete er, bis dieser einige Züge getan hatte. »Also, junger Mann, wie kommt dein Name zusammen mit dem von Elena in ein Herz auf einem Felsen am Tatort? Das würde mich jetzt mal brennend interessieren!«
    »Viele haben so einen Vornamen wie ich.« Er zuckte mit den Achseln.
    Paco nickte. »Das Problem ist aber, dass dort auch dein Familienname geschrieben steht, und da kenne ich in diesem Raum nur einen, der so heißt: nämlich dich!«
    »Nein, der steht da nicht drauf« Der junge Mann gab sich entrüstet.
    Paco grinste.
    Erst jetzt schien sein Gegenüber gemerkt zu haben, dass er eben in eine Falle getappt war. Paco sah ihn unverwandt an. Der junge Mann wischte sich den Schweiß von der Stirn, obwohl es in dem klimatisierten Konferenzsaal angenehm kühl war. Ob dieser Kerl etwas mit Elenas Tod zu tun hatte, konnte man damit noch nicht sagen, aber besonders abgebrüht war der Bursche jedenfalls nicht, dachte Paco. Dies hier war eine simple Routinebefragung ohne Aufzeichnung, aber sein Gegenüber redete sich gerade um Kopf und Kragen. Paco nahm seinen Stift zur Hand und drückte die Miene raus und rein, was seinen neuen Freund noch nervöser machte. Paco wartete auf eine Antwort.
    »Nun ja«, gab der junge Mann schließlich zu, »Elena war mal ein wenig verknallt in mich. Aber das ist schon länger her.«
    Paco starrte ihm ohne zu zwinkern so lange in die Augen, bis sein Gesprächspartner den Blick nach links unten senkte – eine Geste, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine Lüge hinwies, wie Paco wusste. Das wird ja immer besser.
    Selbst Paco war jetzt aufgeregt und überlegte genau, wie er weiter vorgehen sollte. Bisher verfügten sie noch nicht einmal über die kleinste Spur, nicht den Deut eines Hinweises! Und nun dieses Gespräch, bei dem der Junge immer besser in seine neue Rolle als Hauptverdächtiger hineinzuwachsen schien.
    Paco sah zum Einsatzkommando am Konferenztisch hinüber. Vielleicht hatte er bald gute Nachrichten zu verkünden. »Wie lange ist das schon her und wie eng war diese Beziehung?« Paco setzte einen grimmigen Gesichtsausdruck auf und drückte seine Zigarette in einer Cola-Dose aus.
    »Also, da war eigentlich nichts, wie gesagt, sie war …«
    »Hast du sie gevögelt?«, unterbrach er ihn.
    »Ich? Nein! Sie ist … sie war doch noch viel zu jung, das hab ich ihr auch gesagt. Ich weiß nicht, warum sie meinen Namen da hingemalt hat.«
    Wieder sah ihm Paco in die Augen, als stünde darin die Wahrheit geschrieben. Diesmal hielt der Kerl seinem Blick länger stand, bevor er ebenfalls seine Zigarette in die Cola-Dose schmiss.
    »Sie war also viel zu jung für dich und deswegen hast du keine

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