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Pata Negra: Kriminalroman (German Edition)

Pata Negra: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Pata Negra: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Freundlinger
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bis fünf Uhr morgens in Almuñécars Kneipen aufgehalten habe. Paco wies Sargento Peralta an, diese Angaben zu überprüfen, und beendete seine Schilderungen. Danach entbrannte wie schon so oft an diesem Tag die Diskussion, ob die Toten, deren gemeinsamer Nenner zweifelsohne das Hotel war, nun in einem Zusammenhang stünden oder nicht, und falls ja, in welchem? Zuerst traf es den deutschen Touristen und dann die Zimmerreinigungskraft. Ein Hotelgast und eine Hotelangestellte. Offensichtlich auf die gleiche Art und Weise gestorben. Beide vollgepumpt mit Medikamenten und Morphium, welches man nicht gerade in einem Drogeriemarkt um die Ecke bekam. Bei den Obduktionen war außerdem ein weiterer überraschender Zusammenhang zwischen Xaver Huber und Inmaculada Ramos Ortiz festgestellt worden. Doktor Castillo fand heraus, dass beide das gleiche »letzte Abendmahl«, wie er es ausdrückte, zu sich genommen hatten: ein Schinkenbrot.
    »Nageln sie mich damit bitte nicht fest«, hatte er gesagt, »aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich um einen Pata-Negra-Schinken handelt.«
    Vom jungen Deutschen wussten sie, dass er in der Cafeteria ein Schinkenbrot kaufte, ehe er in der Nacht verstarb. Und Inmaculadas Mageninhalt bewies, dass sie das Gleiche aß, bevor sie tot aufgefunden wurde. Handelte es sich dabei nur um einen weiteren Zufall oder hatte dies etwas zu bedeuten? Rätsel gab ihnen außerdem die mysteriöse Taxifahrt von Inmaculada um drei Uhr morgens auf. Dazu ihre Krankheit, von der sie niemandem erzählt hatte, nicht einmal ihrer eigenen Tochter Joana. Ohne die Obduktion der Leiche durch Dr. Manuel Castillo hätten sie wahrscheinlich nie von jener schweren Krankheit erfahren. Hatte Inmaculada ihre Medikamente, die sie für die Behandlung verschrieben bekam, in einer Überdosis zu sich genommen, oder traf sie sich mit einem Unbekannten im Hotel? Und wenn dieser geheimnisvolle Unbekannte es war, der beide – Xaver Huber und Señora Ramos Ortiz – vergiftet hatte, wieso änderte der mutmaßliche Täter dann bei seiner dritten Tat die Vorgehensweise und stürzte sein Opfer einen Abhang hinunter?
    In der Runde ging man jedenfalls davon aus, dass dies nur hätte möglich sein können, wenn das Opfer den Täter kannte. Oder handelte es sich gar um eine Täter in ? Mord durch Gift passte zumindest eher zu Frauen, wenn man den Statistiken glauben durfte. Jedenfalls wäre es wohl kaum möglich gewesen, Elena gegen ihren Willen hundert Meter zu diesem Abhang zu zerren, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Aber wenn man also Xaver Hubers und Inmaculada Ramos Ortiz’ Tod gemeinsam betrachtete, wie passte Elena dann ins Bild? War Elenas Tod ein Unfall oder ein Selbstmord? Suchten gar alle drei aus eigenem Antrieb den Tod? Paco glaubte nicht daran. Und der Staatsanwalt auch nicht, denn seit Elenas Tod – und vor dem Hintergrund der beiden anderen Verstorbenen – gab der Juez de Instrucción nun grünes Licht für Ermittlungen in einem oder mehreren Tötungsdelikten. »Sie sollten alles daran setzen, die Vorkommnisse lückenlos und schnellstmöglich aufzuklären«, lautete die schwammige Anweisung des Staatsanwalts. Das bedeutete, dass ab sofort das Equipo de Homicidio de la Guardia Civil mit ihrem Leiter Capitán Morales für die Fälle als oberste Instanz zuständig war.
    Paco dachte nach, was wäre, wenn Inmaculada noch lebte. Was den jungen Deutschen anbelangte, wäre er wohl weiterhin von Suizid ausgegangen und bei Elena womöglich von einem Unfall.
    Sargento Serrano warf schließlich die Frage auf, ob alles nicht schon viel früher begann – zwei Jahre zuvor, als die junge Carmen Ramos Ortiz verschwand? Immerhin war sie die Tochter der verstorbenen Reinigungsfrau. Auch darüber wurde eine Weile diskutiert. Teniente Lozano, der die verstaubte Vermisstenakte eingesehen hatte, berichtete der Gruppe, dass er darin keinerlei Hinweise finden konnte, die auf einen Zusammenhang mit den jüngsten Verbrechen schließen ließen. Die meisten Beamten bezweifelten dies ohnehin, aber man musste jeder Spur nachgehen, vor allem, wenn es nicht viele gab. Wenn man es genau nahm, hatten sie allerdings noch keine einzige handfeste Spur, und das war auch schon der ganze Zusammenhang zu Carmens Verschwinden, dachte Paco frustriert. Damals hatten sie auch keine Spur. Sargento Perez steckte den Kopf zur Tür herein und richtete ihm aus, dass Joana angerufen habe. Sie wolle vorbeikommen, um ihn in einer dringenden Angelegenheit zu sprechen. Paco

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