Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pata Negra: Kriminalroman (German Edition)

Pata Negra: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Pata Negra: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Freundlinger
Vom Netzwerk:
Zeit auf der Couch, während eine Psychologin mit ihr sprach und ihr Tee zu trinken gab. Irgendwann schlief sie ein und als sie wieder aufwachte, war Kilian fort und Maite bei ihr. Maite umarmte sie lange und weinte. Die Psychologin ging schließlich, Joana schlief wieder ein und Maite blieb die Nacht über bei ihr.

 23 
    D er juez de instrucción , Señor Puertas, der am Vortag nach zweistündiger Untersuchung in der Suite Nummer 505 den levantamiento del cadáver unterschrieben hatte, legte den Hörer auf.
    Als Staatsanwalt lag es in seiner Entscheidungsgewalt, ob es nun bei der zweiten Leiche innerhalb einer Woche im selben Hotel einen Fall für seine Abteilung gab oder nicht. Die drei Herren, die ihn davon zu überzeugen versuchten, saßen jedenfalls jetzt, um halb neun Uhr morgens, in seinem Büro: Capitán Morales, der Leiter der Mordkommission der Guardia Civil aus Granada, Teniente Lozano, der Leiter der Guardia Civil in Almuñécar und sein Stellvertreter, Sargento Paco Medina. Der Juez räusperte sich und sah von einem zum anderen, ehe er das Wort an sie richtete.
    »Also, wir haben zwei Leichen in weniger als einer Woche im gleichen Hotel. Die Toten lagen friedlich in ihren Betten. In beiden Fällen finden sich keine Spuren, die auf Fremdeinwirkung schließen lassen. Der eine Tote ist ein Tourist, die andere eine Hotelangestellte. Sie kannten sich nicht. Zufall?«
    Alle in diesem Raum hofften es wohl. Capitán Morales setzte schließlich an, etwas zu erwidern, wurde aber von Paco Medina unterbrochen.
    »Die beiden kannten sich doch , wenn auch nur flüchtig.«
    Juez Puertas hob eine Augenbraue.
    Paco richtete sich ein wenig auf und räusperte sich. »Ich selbst habe Xaver Huber an seinem Anreisetag mit Señora Ramos Ortiz sprechen sehen. Das war vor der örtlichen Klinik. In dem Gespräch ging es offenbar um eine Wegauskunft zum betreffenden Hotel. Das zumindest hat mir Señora Ramos damals versichert.«
    Capitán Morales musterte den Sargento interessiert. Dieses Detail war offenbar auch für ihn neu.
    »Gut«, sagte der Juez, »also haben sie sich flüchtig gekannt. Solange sich aber keine tiefere Verbindung zwischen den beiden feststellen lässt, sollten wir doch davon ausgehen, dass man die Todesfälle unabhängig voneinander betrachten muss, oder etwa nicht?«
    Capitán Morales ergriff das Wort. »Bis die forensische Untersuchung abgeschlossen ist, ist vieles Spekulation, alles hängt davon ab, wie Señora Ramos letztendlich zu Tode kam.«
    Der Juez nickte. »Absolut richtig, Capitán. Das endgültige Ergebnis werden wir eben noch abwarten müssen, aber Sie waren ja selbst dabei, als Dr. Castillo, der auch die Obduktion des Deutschen vornahm, den Verdacht äußerte, dass es sich hier nicht um einen natürlichen Tod handeln dürfte, eher um eine ähnliche Geschichte wie bei dem Deutschen. Und ich bin da ganz seiner Meinung: Eine alte Frau stirbt entweder zu Hause oder in einem Krankenhaus, aber nicht einfach so in einer Hotelsuite, zu der sie sich auch noch unbefugt Zutritt verschafft hat! Ich denke also, wir dürfen wieder von Suizid ausgehen. Was meinen Sie, Teniente?«
    »Wie der Capitán schon sagte, ehe wir nicht hundertprozentig sicher sind …«
    »Ich weiß«, unterbrach ihn der Juez und fuchtelte ungeduldig mit der Hand. »Natürlich wissen wir nach der Leichenschau mehr, wir spekulieren hier nur.«
    Teniente Lozanos Miene blieb ernst. »Ich spekuliere nicht gern, sondern halte mich lieber an die Fakten, und die sind noch dürftig. Wenn wir davon ausgehen, dass wir es wieder mit Suizid zu tun haben – auf dieselbe Art und Weise ausgeführt, nämlich durch exzessive Einnahme von Medikamenten –, dann haben wir einen Zusammenhang mit dem Deutschen, der sich nur schwer als Zufall einstufen lässt. Ein anderer Punkt, den wir nicht außer Acht lassen dürfen, Señor Juez: der Fall der vermissten Tochter, Carmen Ramos Ortiz.«
    Der Juez runzelte kurz die Stirn, wandte sich dann aber an Paco, als sei der Einwand des Teniente ohne größeren Belang. »Hat die Befragung im Hotel etwas ergeben? Wie kam die Frau überhaupt in dieses Zimmer?«
    »Wir haben die meisten der Hotelangestellten schon im Zuge der Suche nach Señora Ramos befragt«, berichtete Paco. »Der Letzte, der sie lebend gesehen hat, war ein Taxifahrer. Er fuhr die Señora in der Nacht zum Donnerstag um drei Uhr morgens ins Hotel. Und, um Ihre zweite Frage zu beantworten: Señora Ramos war für die Reinigung im ersten und im zweiten

Weitere Kostenlose Bücher