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Pata Negra: Kriminalroman (German Edition)

Pata Negra: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Pata Negra: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Freundlinger
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weil meine Mutter krank ist, aber dann sehen wir uns, einverstanden?«
    »Was hat deine Mutter denn?«
    Wieder lächelte er. Seiner Mutter fehlte nichts außer der Aufmerksamkeit seines fremdgängigen Vaters, an dem sie sich mit Johnnie Walkers Hilfe rächte. Aber der steilbeinigen Belgierin aus Zimmer Nummer 119 blieben nur noch drei Tage bis zur Abreise und bei dieser hochbegabten Nymphe mit ihrem Spielzeug, von dem er sich wunderte, wie es die Flughafenkontrollen passieren konnte, musste man jede Minute ausnutzen. »Meine Mutter hat eine Lungenentzündung, Liebes. Ich rufe dich an und sag dir Bescheid, wann wir uns treffen können.«
    »Ja, mein Schatz, du fehlst mir!«
    »Du mir auch und bitte vergiss, was du vorhin gesagt hast, dann vergesse ich es auch, einverstanden?«
    »Einverstanden!« Sie hauchte einen Schmatz durch das Handy.
    Er legte auf und starrte auf das Meer hinaus. Eine Möwe kreischte irgendwo über ihm und wartete wohl, dass er einen Fisch fing, dessen Innereien dann für sie bestimmt wären, aber er spulte die Angel ein. Ihm war die Lust vergangen. Nein, er würde diesen Anruf nicht vergessen. Schon gar nicht ihren eigenen Vorschlag: Bringst du mich sonst auch noch um?
    Das ist zur Abwechslung mal gar keine so dumme Idee, Elena, dachte er, und startete den Außenborder.
    »Joana – ich kann dir das erklären!«, beschwor Kilian.
    »Ich wüsste nicht, was es da noch zu erklären gibt. Ich muss hier raus.« Joana erhob sich und verließ den Verhörraum. Paco Medina folgte ihr und Kilian sah, dass der Polizist draußen auf sie einredete. Offenbar versuchte er, sie davon zu überzeugen, die Befragung fortzuführen. Der Teniente wedelte sich derweil mit dem Fax aus Deutschland frische Luft zu und wartete anscheinend, bis die Gemüter sich beruhigt hatten. Joana kam schließlich – widerstrebend, wie es schien – in den Raum, der Teniente bedankte sich bei ihr, und in der Folge übernahm Joana erneut die Rolle der Dolmetscherin.
    »Der Teniente sagt, in diesem Bericht steht, dass du deine Mutter vergiftet hast. Genauer gesagt mit einem Gemisch aus Schlaftabletten, Schmerzmitteln und Morphium – und auf die gleiche Weise ist dein Bruder Xaver gestorben.«
    Das reichte an Unterstellungen! Kilian schlug mit der Faust auf den Tisch und sprang auf. »Ein Schmarrn steht in diesem Bericht!«
    Die Tür ging auf, zwei Beamte drängten in den Raum und packten ihn an den Armen. Der Teniente versuchte, die Situation unter Kontrolle zu behalten, aber Kilian ignorierte ihn: »Frag sie, ob in diesem Fax auch steht, warum ich meine Mutter ›getötet‹ habe, wie sie es ausdrücken, frag sie das!«
    Die Beamten drückten Kilian in seinen Stuhl und ließen ihn los, blieben aber in Reichweite. Der Teniente überflog das Fax.
    »Von einem Motiv ist darin nicht die Rede«, übersetzte Joana. Kilian schnaubte. Der Teniente wandte sich erneut Joana zu, aber Kilian unterbrach ihn. »Nein, nein, jetzt habe ich erst mal eine Frage: Warum zum Teufel bin ich eigentlich hier? Glauben die denn ernsthaft, ich hätte meinen Bruder umgebracht?«
    » … und meine Mutter!«, ergänzte Joana.
    » Was? Das kann doch nicht deren Ernst sein. Warum sollte ich denn … weißt du was, dieser Schwachsinn hier wird mir langsam zu blöd. Ich sage gar nichts mehr.«
    Joana wechselte ein paar Worte mit den Beamten. »Dann erzähl uns, warum du deine Mutter umgebracht hast.«
    Umgebracht . Kilian schüttelte den Kopf. »Joana, das tut hier nichts zur Sache. Ich wurde rechtskräftig verurteilt und ich saß meine Strafe im Gefängnis ab.« Mit einer Handbewegung wies er auf die beiden Beamten. »Es geht sie also nichts mehr an. Als mein Bruder in Almuñécar starb, war ich in Deutschland, und als deine Mutter verschwand, war ich mit dir zusammen. Also was wollen sie noch von mir?«
    Joana nickte kaum merklich. Die Beamten unterhielten sich. »Sie sagen, sie wollen den Fall aufklären und müssten allen Spuren nachgehen.«
    Kilian klatschte in die Hände. »Hah! Ich dachte, sie haben überhaupt keinen Fall? Zumindest was meinen Bruder anbelangt, haben sie doch sofort entschieden, dass es Suizid war.«
    »Kilian, bitte. Das hier ist auch für mich nicht leicht. Meine Mutter ist gestorben und alles was ich bisher erfahren habe, ist, dass es möglich wäre, dass du …« Joana schniefte und wischte sich mit dem Ärmel über das Gesicht. »Und dann gibst du auch noch zu, deine eigene Mutter getötet zu haben«, fügte sie hinzu.
    Kilian beugte sich

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