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Pata Negra: Kriminalroman (German Edition)

Pata Negra: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Pata Negra: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Freundlinger
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ihren Blick – mit einer Miene, als hätte sie in eine Zitrone gebissen – nicht von ihm abwenden. »Die deutsche Kriminalpolizei behauptet, dass du …« Sie stockte und ein seltsamer Ausdruck trat in ihre Augen. Kilian hoffte, sie würde sich besinnen, irgendwas ging in ihr vor, sie schien mit sich zu ringen, das konnte er sehen, aber dann versteinerte sich ihre Miene.
    »Sie behaupten, es war deine eigene Mutter, die du mit Medikamenten vergiftet hast. Ist das richtig?«
    Kilian sah auf. »Ja«, sagte er tonlos, »ich habe meine Mutter mit Medikamenten getötet.«

 25 
    E r saß in seiner Fischerjolle, als das Handy in seiner Jeanstasche zu vibrieren begann – das konnte nur sie sein. Nicht einmal die drei Stunden Freizeit, die er zwischen Mittags- und Abenddienst hatte, konnte sie ihn in Ruhe lassen! Er ignorierte den Anruf, drehte sich eine Zigarette und fingerte ein Säckchen Gras aus dem Fischerkoffer, dessen Inhalt er nicht zu sparsam über den Tabak verteilte. Gerade als er die Flamme an den Joint hielt, vibrierte es abermals in seiner Hosentasche. Er fluchte und zückte sein Handy. »Was willst du?«
    »Weißt du, dass Inmaculada tot ist?«
    »Natürlich weiß ich das«, antwortete er ungehalten. Wer wusste das nicht? Im Hotel wurde von nichts anderem mehr gesprochen.
    »Ja, natürlich weißt du es …«
    Sie hatte wieder diesen weinerlichen Ton drauf. Das war nicht gut. Es entstand eine Pause, in der er Elena schniefen hörte. Moment – was hatte sie da eben gesagt? Natürlich weißt du es, was sollte das denn schon wieder bedeuten?
    »Du wusstest es sogar als Erstes«, fuhr Elena mit festerer Stimme fort, »weil du sie nämlich umgebracht hast!«
    » Was ?« Er sprang auf, sodass sein Kahn bedrohlich wankte und kreisförmige Wellen über das Meer schickte, als hätte der Anruf ein Erdbeben ausgelöst, in dessen Epizentrum er sich nun befand.
    »Sag mal, ist dir eigentlich bewusst, was für eine Scheiße du da redest, verflucht noch mal? Ich hoffe für dich, dass du nie wieder so dummes Zeug schwätzt, sonst …«
    »Sonst was …? Bringst du mich auch noch um?«
    »Jetzt hör verdammt noch mal auf! Sag mal, bist du allein? Ich hoffe es für dich. Ich hoffe es wirklich! Denn sollte irgendjemand von dieser total verblödeten Anschuldigung, die nur deiner kindlichen Fantasie entsprungen sein kann, etwas mitbekommen …«
    »Aber es ist schon ein seltsamer Zufall, findest du nicht?«, unterbrach sie ihn.
    »Was für ein Zufall?«
    »Na ja, ich erzähle Inmaculada von unserem Geheimnis und keine drei Tage später ist sie tot!«
    Er erstarrte.
    »Das hast du nicht getan«, flüsterte er. »Sag, dass das nicht stimmt!«
    »Und wenn schon«, meinte Elena, »jetzt kann sie dir zu keinem Problem mehr werden, jetzt, da du sie umgebracht hast! Ich werde nämlich bei der Guardia Civil anrufen und denen alles erzählen! Alles!«
    Ihm wurde schwindlig. Aber es war keine angenehme Marihuana-Benommenheit, sondern purer Zorn, der ihn wanken ließ.
    »Du verdammte …!«, schrie er, ließ sich auf die Holzbank fallen und schmiss den Joint ins Meer. So kam er nicht weiter. Die Lage begann zu eskalieren. Seine bisherige Taktik, sie zu beschimpfen und einzuschüchtern, würde in Zukunft genauso wenig aufgehen wie ein Hefeteig im Gefrierfach. Aber Elena war zum Glück dämlich und leicht zu manipulieren. Es war Zeit für einen Strategiewechsel.
    »Hör zu, Liebes, was du da behauptest, das kann gar nicht stimmen. Ich habe ein Alibi und außerdem keinen Zutritt zu dem Zimmer, in dem Inmaculada aufgefunden wurde.« Beides entsprach nicht ganz der Wahrheit, aber für Elena würde es ausreichen, dachte er. »Ich weiß ja, dass du böse auf mich bist, aber deswegen darfst du nicht so schlimme Behauptungen aufstellen, Elena. Auch mir geht es wegen unseres Streits nicht gut und ich habe in den letzten Tagen viel über uns nachgedacht.« Er wartete auf eine Reaktion.
    »Ja?«, flüsterte Elena schließlich.
    Er musste lächeln. »Ja, ich habe über uns nachgedacht und ich finde, wir sollten uns wieder vertragen.« Das war zwar das Letzte, das er wollte, aber wenn es stimmte, dass sie diese alte Geschichte herumzuerzählen begann, blieb ihm nichts anderes übrig, als mit ihr Frieden zu schließen, um sie ruhig zu stellen. »Schatz, ich möchte, dass wir uns treffen und uns in Ruhe aussprechen. Was hältst du davon?«
    »Ja, aber …«
    »Kein ›aber‹, mi amor. Wir treffen uns beim Felsen. Ich kann jetzt drei Tage lang nicht,

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