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Patient Null

Titel: Patient Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maberry
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Skorpion namens Toys, waren in seinen Augen nichts als Abschaum. Wenn Abdul darüber nachdachte, was Amirah mit diesem Gault anstellte, fiel es ihm schwer, die Verachtung zu verbergen, die er hegte. Diese Hure. Wie konnte sie nur mit ihm schlafen?
Selbst wenn es der Sache diente, selbst wenn es El Mudschahid befohlen hatte. Es war so … so widerwärtig . Er hätte am liebsten auf den Teppich gespuckt.
    Falls Amirah etwas von seiner Verachtung spürte, so ließ sie es sich jedenfalls nicht anmerken. Sie nahm eine Akte in die Hand und wog ihr Gewicht ab. »Das hier ist eine detaillierte Beschreibung der Auslösevorrichtung, die Sebastian meinem Mann zur Verfügung stellt. Sie wartet bereits in einem Hotelsafe auf ihn.« Sie lächelte, stand auf und ging zu Abdul. Dieser vermied jeglichen Körperkontakt, als er die Akte entgegennahm.
    Als er sie durchgeblättert hatte, blickte er Amirah beunruhigt an. »Verstehe ich das richtig? Die Vorrichtung ist mit einer Zeituhr versehen. Sie wird die Plage zu einem bestimmten Zeitpunkt aktivieren. Nicht manuell?«
    »Korrekt.«
    »Woher hast du diese Informationen? Und wie bist du an sie herangekommen? Das gehört doch sicherlich …« Er machte eine Geste mit der Hand, unwillig, Gaults Namen auszusprechen.
    »Ich habe es mir von seinem Laptop heruntergeladen«, antwortete sie. »Oder genauer gesagt, ich habe es herunterladen lassen, während sich der Laptop zufällig nicht in seiner Hand befand.«
    »Aber er lässt ihn nie aus den Augen«, gab Abdul zu bedenken.
    Amirah lächelte. »Er war abgelenkt.« Mehr musste sie nicht sagen. Abdul wandte sich von ihr ab. Er wollte nicht, dass ihn diese Hure erröten sah. Als er sich ihr wieder zudrehte, sah er sie erneut lächeln – ein wissendes Lächeln. Hexe!
    »Und du bist dir sicher, dass er nichts von diesem Diebstahl weiß?«
    »Er ist sich dessen genauso wenig bewusst wie der Tatsache, dass ich das Programm, mit dem er den Bunker in
die Luft jagen kann, außer Gefecht gesetzt habe. Meine Computerexperten gehören zu den fähigsten der Welt. Schließlich hat Sebastian immer nur das Beste für uns gewollt.«
    Abdul musste lächeln. Die Ironie gefiel ihm. Er gab ein undeutliches Grunzen von sich, obwohl er diesmal wirklich beeindruckt war. Etwas beunruhigte ihn jedoch noch immer. »Weiß der Kämpfer darüber Bescheid?«
    Amirah lachte. »Gerade du solltest etwas mehr Vertrauen in El Mudschahid haben. Ich habe ihm den Schaltplan zukommen lassen, damit er die Automatik derart präparieren kann, wie wir das wollen.« Sie hielt inne und fügte dann leicht verächtlich hinzu: »Und wie Gault es versprochen hatte.« Dann hellte sich ihre Miene auf. »Außerdem habe ich auch noch einen eigenen Beitrag zu unserer Sache geleistet.«
    Als sie Abdul ihr Geheimnis verriet, löste sich seine Missachtung für diese Frau schlagartig in Luft auf. Er lächelte beinahe, als sie ihm die Tür aufhielt.

55
    DMS-Lagerhalle, Baltimore Dienstag, 30. Juni / 23:01 Uhr
     
    Nachdem alles aufgeräumt war, trafen wir uns im Konferenzraum. Church, Grace, Hu, Dietrich, Rudy und ich. Keiner würde diese Nacht ein Auge zumachen – so viel war klar. Starker Kaffee wurde gebracht, und die obligatorischen Kekse warteten bereits auf uns. Vanillewaffeln, Oreos und etwas, was nach Keksen in Tierform aussah. Es waren verzweifelte Zeiten.
    »Ehe wir total paranoid werden«, fing Courtland an, »wollte ich noch einmal eindeutig feststellen, ob es sich in der Tat um eine Verletzung unserer Sicherheitsmaßnahmen gehandelt hat oder vielleicht doch um einen Fehler in der
Vorgehensweise. Wenn es keine Hinweise auf ein gewaltsames Öffnen der Tür gibt, hat sie möglicherweise auch ein Mitarbeiter aus Versehen geöffnet.«
    »Vielleicht ist ein Wiedergänger drinnen außer Kontrolle geraten, und jemand hat durchgedreht«, gab Rudy zu bedenken.
    »Da bin ich anderer Meinung.« Church stellte seinen Laptop auf den Tisch und drehte ihn um, so dass wir alle sehen konnten. Er drückte eine Taste, und das Verladedock samt dem Wohnwagen, der uns als Raum zwölf bekannt war, erschien auf dem Monitor. »Das hier ist eine fortlaufende Aufnahme. Überzeugen Sie sich selbst.« Das Bild fing an zu flattern, ehe es sich ins Nichts auflöste.
    »Ist die Kamera kaputt?«, fragte Dietrich.
    »Möglich. Wenn ja, dann haben alle Kameras in diesem Teil des Gebäudes exakt zur gleichen Zeit ihren Geist aufgegeben.« Er hob eine Hand. »Und ehe Sie fragen … Sie sind alle wieder online.«
    Courtland

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