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Patient Null

Titel: Patient Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maberry
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Mudschahid und ich.«
    »Da müssen Sie sich hinten anstellen wie jeder andere auch«, entgegnete Grace.
    »Eins nach dem anderen«, unterbrach uns Church. »Wir müssen herausfinden, wer dieser Lester Glockengiesser ist. Und falls er in irgendeiner Art und Weise eine Verbindung zu El Mudschahid darstellt, dann ist schnelles Handeln gefragt.«
    »Ich werde MindReader befragen«, meinte Grace. »Falls es den Namen gibt, wird er dort auftauchen.« Und damit war sie auch schon verschwunden.
    Church und ich schauten Aldin an.
    »Was haben Sie noch herausgefunden?«, wollte ich wissen.
    »Die Krebsfabrik scheint tatsächlich die Drehscheibe des Projekts gewesen zu sein. Menschen wurden dorthin entführt, dann infiziert und beobachtet. Aldin wusste allerdings nichts davon, dass sie demnächst auf die Bevölkerung losgelassen werden sollten. Sobald ein Subjekt bearbeitet wurde – seine Worte -, wurde es gelagert. Er meinte, sein Team habe die unterschiedlichen Infektionsraten studiert, die sich je nach Alter, Geschlecht, Gewicht, Herkunft und so weiter änderten. Die Kinder in Delaware waren Teil einer neuen Phase der Untersuchungen, aber Details kannte er keine. Sergeant Dietrich hat berichtet, dass nicht alle Computer durch die Explosion zerstört wurden.
Das ist natürlich eine gute Nachricht, denn wir werden einige, wenn nicht sogar alle Daten der letzten vierzehn Monate rekonstruieren können. Dr. Hu …« Er warf einen kurzen Blick auf seinen Wissenschaftler. »Dr. Hu glaubt, dass wir vielleicht sogar in der Lage sein werden, ein Gegenmittel zu finden.«
    »Heilung soll möglich sein? Ich dachte, dass von Prionen ausgelöste Krankheiten nicht heilbar sind.«
    »Dr. Hu?«, forderte Church den Wissenschaftler auf. »Jetzt sind Sie dran.«
    Hu näherte sich mir wie ein humpelndes Rentier einem hungrigen Geparden. »Es stimmt. Solche Krankheiten sind gewöhnlich nicht heilbar. Der Trick aber liegt darin, den Parasiten zu stoppen, der den Angriff auf den Körper auslöst und so die Infektionsrate beschleunigt. Es sieht so aus, als hätten wir einige Angriffspunkte – zumindest wenn man danach geht, was Aldin uns verraten hat. Wenn man es erst einmal geschafft hat, dem Parasiten Einhalt zu gebieten, verlangsamt sich die Infektion. Was sonst nur wenige Minuten dauert, würde dann Monate dauern. Wenn wir Glück haben, finden wir sogar einen Impfstoff gegen den Parasiten. Natürlich rettet es keinen, der schon von den Prionen befallen wurde. Aber es gibt uns genügend Zeit, die Wirte zu identifizieren und zu isolieren, ohne dass sie aggressiv werden und zubeißen. Sie wären dann einfach nur krank.«
    »Glauben Sie, die gesamte Bevölkerung impfen zu können? Es gibt mehr als dreihundert Millionen Amerikaner. Dazu kommen noch Touristen, illegale Einwanderer und weitere Ausländer. Wie wollen Sie genügend Gegenmittel produzieren und so schnell wie nötig verteilen?«
    »Nun«, fing er ein wenig zögerlich an. »Das wäre unmöglich. Wir müssten natürlich auf die Pharmaindustrie zurückgreifen, um uns dabei zu helfen. So etwas kommt nicht billig, sondern würde Milliarden von Dollar für die
Forschung allein und das Gleiche noch einmal für die Verteilung der Medikamente kosten. Insgesamt würde ich Billionen veranschlagen, um jeden in den USA lebenden Menschen zu impfen.«
    »Und schon haben wir ein triftiges Motiv«, meinte Church. »Eine Krise dieses Ausmaßes könnte ohne Probleme den Schwerpunkt der Politik verlagern. Anstatt Krieg zu führen, müsste sich die USA um präventive Medizin kümmern. Wir wären nicht mehr in der Lage, große Einsätze zu finanzieren, wenn wir derartige Ressourcen in unsere Gesundheitspolitik stecken müssten. Die Dschihadisten sind sich durchaus bewusst, dass es ein Ding der Unmöglichkeit ist, eine Armee aufzustellen, die unsere bezwingen könnte. Also haben sie sich ein anderes Schlachtfeld ausgesucht. Sie machen sich unsere größere Bevölkerungsanzahl zunutze.«
    Ich stieß einen anerkennenden Pfiff aus. Das war ein teuflischer Plan oder – besser ausgedrückt – ein teuflisch cleverer Plan.
    »Es ist auch nicht so, als ob wir eine Wahl hätten«, fügte Hu hinzu. »Wir müssen etwas dagegen entwickeln, denn wir wissen, dass unsere Feinde die Erreger noch immer in ihrer Hand haben.«
    Ich nickte. »Und nur weil wir wissen, wie das Ganze funktioniert, bedeutet das noch lange nicht, dass sie auf einmal davor zurückschrecken, das Virus zu verbreiten.«
    »Ich bin der Meinung, dass wir

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