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Patient Null

Titel: Patient Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maberry
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dass Terroristen ihre Finger mit im Spiel haben. Ich würde sogar behaupten, dass unser Pharmaunternehmen die Terroristen finanziert und sich so ihre Kooperation erkauft hat.«
    »Das macht Sinn«, meinte Church. »Die Terroristen freuen sich über die Umstrukturierung der Finanzen der Supermächte und können sich als wahre Sieger betrachten. Sie wissen ja inzwischen, dass sich Geiseln nicht rechnen. Flugzeuge entführen und in Gebäude fliegen lassen hat auch nicht funktioniert. U-Bahnschächte in die Luft jagen ebenfalls nicht. Vielleicht hat jede einzelne Aktion viel Leid und Schaden angerichtet, aber im Großen und Ganzen kann man von ihrer Sicht aus nicht von einem weltbewegenden Erfolg sprechen. Diese neue Herangehensweise jedoch bedeutet einen echten Umschwung.«
    Dietrich überlegte. »Dann sind die Terroristen also nichts weiter als Söldner für dieses Pharmaunternehmen?«, fragte er.
    »So ähnlich«, antwortete ich. »Aber wenn wir etwas über Terroristen wissen, dann die Tatsache, dass sie nicht so leicht aufgeben und sich wohl kaum mit einem so kleinen Sieg wie diesem zufriedengeben. Als Teil eines Teams sind
sie nicht zu gebrauchen, denn sie schätzen es nicht, jemand anderem die Koffer zu tragen. Außerdem ist ihnen das Wort Disziplin ein Fremdwort. Gib ihnen eine Regel, und sie brechen sie garantiert.«
    »Worauf willst du hinaus?«, wollte Rudy wissen.
    »Das bedeutet«, erklärte ich, »dass sie noch lange nicht aufgeben und nach Hause gehen, nur weil ihnen unser Dr. Evil Geld bezahlt hat, um eine Demonstration dieser neuen Krankheit zu veranstalten. Vor allem dann nicht, wenn das Pathogen ein Erfolg war. Viele von ihnen sind bei der Entwicklung gestorben. Wenn zudem El Mudschahid mit von der Partie ist, dann glaube ich kaum, dass es ihm reicht, die Volkswirtschaft der USA in die Knie zu zwingen. Er verfolgt andere Ziele.«
    »Und wie sehen die aus?«, fragte Rudy.
    »Religiös«, antwortete ich.
    »Ach du Scheiße«, murmelte Dietrich leise.

87
    Sebastian Gault / Afghanistan Donnerstag, 2. Juli
     
    »Leitung?«, fragte der Amerikaner.
    »Sicher«, antwortete Gault. Toys befand sich direkt neben ihm und hörte zu.
    »Ich habe schlechte Nachrichten für Sie. Der Boxer hat den Schlag abgewehrt.«
    Gault hörte, wie Toys leise fluchte. »Wie?«, wollte Gault wissen.
    »Er hat die anderen Spieler k. o. geschlagen. Ich glaube, er hatte jemanden, der ihm half. Die Polizei fand den Wagen an der Jersey Turnpike Raststätte. Vom Boxer keine Spur. Es sieht so aus, als ob ein anderes Spiel gespielt wurde und der K.-o.-Befehl zu spät eintraf.«

    Gault stand auf und marschierte nachdenklich durch das Zelt, ehe er innehielt und in die afghanische Dunkelheit hinausstarrte. Das Lager des Roten Kreuzes war still und der Himmel mit Sternen übersät.
    »Und was ist mit der Schachtel Pralinen?«, fragte Gault und fluchte dann frustriert. »Verdammt! Ich pfeife auf den Scheißcode. Ich will wissen, was passiert ist!«
    Erst nach einem längeren Schweigen antwortete der Amerikaner. »Der Auslösemechanismus ist bereits fort. Jemand, die sich als die Frau von Sonny Bertucci ausgab, hat ihn vor etwa einer Stunde abgeholt. Ihre Beschreibung trifft auf die Freundin Ahmed Mahouds, El Mudschahids Schwager, zu.«
    »Dann sind sie uns also schon mindestens zwei Schritte voraus«, meinte Gault. »Wir müssen einen Weg finden, ihn zu stoppen, ehe er zu laufen beginnt.«
    Der Amerikaner fluchte und legte auf.
    »Scheiße, Scheiße, Scheiße!«, tobte Gault. »Der ganze Plan fällt langsam, aber sicher vor meinen Augen zusammen.«
    »Fangen Sie gar nicht erst an«, unterbrach ihn Toys. Seitdem er Gault die Ohrfeige verpasst hatte, war die Dynamik ihrer Beziehung eine andere geworden. Toys war jetzt in eine höhere Position aufgestiegen, obwohl Amirahs Verrat seinen Arbeitgeber nur ins Stolpern und nicht zu Fall gebracht hatte. Noch waren sie nicht wieder in ihre alten Rollen geschlüpft und würden das vielleicht auch nie wieder tun. Beide waren sich dessen bewusst, aber weder Toys noch Gault schnitt das Thema an. »Wir müssen jetzt sehr vorsichtig sein, Sebastian. Wenn sich unser amerikanischer Freund auf einmal dazu entscheiden sollte, auszupacken, um El Mudschahid zu stoppen, dann wird Ihr Name über sämtliche fünf Kontinente hinweg nur noch Angst und Schrecken verbreiten.«
    Gault schnaubte wütend. »Ach, ehrlich?«

    Toys ließ sich nicht beirren. »Da kann man nur von Glück reden, dass wir so weit im Voraus geplant

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