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Patient Null

Titel: Patient Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maberry
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seine Stimme aber tief betroffen klingen. »Sind Sie sich sicher, dass es die ganze Zelle erwischt hat? Jeden Einzelnen?«
    »Dem Bericht der Taskforce zufolge starben auch diejenigen, die überlebten, durch sogenannte Selbstmordmedikamente. Sie können jetzt keinem mehr Fragen stellen. Sie
haben niemanden, der in Guantanamo verschwinden kann, um dort mal gemütlich über einer Tasse Kaffee mit ihm zu plaudern.«
    »Und das Exemplar ? Was ist mit ihm passiert?«
    »Getötet, vor Ort.«
    »Getötet?«, wiederholte Gault, wobei er seiner Stimme einen gewissen Zweifel verlieh. Der Amerikaner bemerkte es. Er hielt einen Moment lang inne, ehe er mit dem Bericht fortfuhr.
    »Einer der Polizisten aus Baltimore hat ihn erschossen, woraufhin er ins örtliche Krankenhaus gebracht wurde. Er war tot, als er dort eintraf, und soll jetzt irgendwo auf Eis liegen.«
    Gault dachte nach. Wenn das Exemplar in einer Schublade in einem Leichenschauhaus lag, dann würde sein Plan nicht aufgehen. Schließlich war er mit der dritten Generation des Seif-al-Din , dem Schwert der Gläubigen, infiziert worden. Einfach tot herumliegen war für ihn nicht eingeplant gewesen. Gault bezweifelte allerdings sowieso, dass das tatsächlich der Fall war. »Finden Sie heraus, wo er ist und ob das wirklich stimmt. Ich will ganz sicher sein.«
    »Ich habe bereits einen meiner besten Männer beauftragt. Es wird nicht lange dauern, bis wir eine klare Antwort haben.«
    »Und wie sieht es mit den anderen beiden Ladungen aus?«
    »Sie haben am Tag vor dem Einsatz das Lagerhaus verlassen.«
    »Ist da alles nach Plan verlaufen?«
    »Ja. Wie wir das wollten, konnten sie einem folgen. Den anderen haben sie nach relativ kurzer Zeit aus den Augen verloren. Alles lief wie am Schnürchen. Momentan überwachen die Agenten die große Anlage und machen Satellitenaufnahmen. Außerdem wird die Gegend von Helikoptern mit Thermokameras überflogen. Aber bisher ist niemand eingedrungen, weil der Befehl ›Abwarten‹ lautet.«

    »Und wer hat diesen Befehl erteilt?«
    Der Amerikaner am anderen Ende der Leitung räusperte sich. »Die Geek-Truppe.«
    Geek-Truppe war der Codename für das DMS – Department of Military Sciences.
    »Sehr gut.«
    »Freut mich, dass Sie zufrieden sind«, erwiderte der Amerikaner. »Aber ich bin trotzdem der Meinung, dass Sie mit dem Feuer spielen.«
    »Vertrauen Sie mir einfach. So schwer kann das doch nicht sein«, tadelte Gault.
    »Vertrauen ist gut, Kontrolle besser. Wie sollen wir die Anlage evakuieren? Das würde mich interessieren. Die Geeks schauen im Augenblick zwar nur zu, aber sie könnten jeden Augenblick die Erlaubnis erhalten, einzudringen. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich sie von hier aus stoppen …«
    Gault unterbrach ihn ungeduldig. »Das brauchen Sie auch nicht. Bleiben Sie einfach da, wo Sie sind, und sperren Sie Augen und Ohren auf. Ich werde noch die nächsten drei oder vier Tage telefonisch zu erreichen sein. In der Zwischenzeit möchte ich, dass Sie alles zu meinem PDA schicken, was mit der Lagerhalle zu tun hat – inklusive des offiziellen Berichts.«
    Er öffnete das Zelt und blickte auf die Steine, den Sand, die kargen Grasbüschel und die vertrockneten Dattelpalmen hinaus. Dieser Teil von Afghanistan hatte schon immer wie Ödland ausgesehen. Plötzlich bemerkte er eine Bewegung in der stillen Landschaft und sah drei Leute, die sich von einem Höhleneingang auf mittlerer Höhe des Bergrückens auf ihn zu bewegten. Es handelte sich um eine Frau und zwei schwer bewaffnete Wachen, die neben ihr liefen. Amirah! Sie hatte sich bereits auf dem Weg gemacht, um ihn für das Labor abzuholen. Jetzt konnte er endlich aufatmen.

    »Es ist zu spät, jetzt noch unsere Arbeiter zu evakuieren«, gab der Amerikaner zu bedenken.
    »Sind Sie derart um das Wohlergehen unserer Mitarbeiter besorgt?«
    Der Amerikaner lachte. »Sehr witzig. Ich mache mir nur Sorgen, was das Geek-Team mit denjenigen machen könnte, die sie aufgreifen.«
    »Sie werden genau das machen, was wir wollen.« Beinahe wäre ihm »Was ich will« herausgerutscht, aber schließlich wollte er dem Amerikaner das Gefühl geben, einen wichtigen Teil der Operation darzustellen. »Lassen Sie mich wissen, wenn Sie etwas Neues erfahren. Und falls ich nicht erreichbar bin, informieren Sie meinen Assistenten.«
    Der Amerikaner ließ ein verächtliches Schnauben hören. Toys und er konnten einander nicht ausstehen.
    »Sind Sie sich sicher, dass dieser ganze Hokuspokus

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