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Patient Null

Titel: Patient Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maberry
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Eignung, Captain. Außerdem ist Ihr Freund ein härterer Brocken, als Sie ihm zugestehen.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass er nichts abkann. Ich möchte ihn nur nicht mit einer Waffe in der Hand sehen.«
    »Verstehe.«
    Wir betraten ein Verladungsdock, das gerade in neue Betonziegel eingehüllt worden war. Der Geruch von Kalkstein und Beton hing noch in der feuchten Luft. Wir marschierten an einer Reihe von großen Wohnwagen vorbei, wie man sie manchmal auf Baustellen sah. »Hier geht es um Kryptografie, um die Überwachung und so weiter«, erklärte mir Church, nachdem er mein neugieriges Gesicht bemerkt hatte.
    Auf einer Tür konnte man ZWÖLF in schwarzen Buchstaben lesen. Church sagte nichts dazu. Ich entdeckte nur
vier bewaffnete Männer, von denen zwei mit dem Rücken zu der Tür standen, während sie die beiden anderen im Auge behielten. Zudem fielen mir zahlreiche Sandsäcke auf, die in einem Halbkreis aufgehäuft waren. Dahinter befand sich eine auf einem Stativ befestigte.50-Kaliber-Kanone. Der Lauf zeigte auf die Tür. Ich verlangsamte meinen Schritt. Deutlich war die Spannung zu spüren, die hier in der Luft lag. Eine eisige Hand schien sich um meinen Nacken zu legen.
    »Mann«, sagte ich. »Sie bewahren sie hier auf? Diese Monster?«
    »Unter anderem, ja«, antwortete Church ruhig. »Außerdem ist hier unser OP-Bereich, in dem sich auch unser Gefangener befindet. Und ehe Sie fragen: Wir besitzen insgesamt sechs Exemplare.«
    »So wie Javad?«
    Churchs Miene wurde ausdruckslos. »Die sechs Wiedergänger stammen alle aus St. Michael’s. Ein Arzt, drei Zivilisten und zwei DMS-Agenten.«
    »Ach du …«
    »Noch heute Nacht verfrachten wir drei von ihnen in unser Institut in Brooklyn, um sie dort weiter untersuchen zu lassen. Die restlichen bleiben hier.«
    »Für Untersuchungen? Aber … Sie reden hier über Ihre eigenen Leute.«
    »Sie sind tot, Captain.«
    »Church, ich …«
    »Sie sind tot!«

47
    Hotel Ishtar, Bagdad 30. Juni
     
    »Wer war das?«, fragte Gault, als er in einen luxuriösen purpurfarbenen Morgenmantel gehüllt aus dem Badezimmer kam. »War es Amirah?«
    Toys reichte ihm in einer feinen Porzellantasse einen Kaffee. »Nein, das war schon wieder der Ami.«
    »Was hat er gewollt? Nein, lass mich raten. Die Amerikaner haben endlich die Krebsfabrik hochgenommen. Wurde auch langsam Zeit …«
    »Nein«, unterbrach ihn Toys. »Es scheint so, als ob sie die andere Einrichtung gestürmt haben. Die in Delaware. Die Fleischfabrik.«
    Gault gab einen amüsierten Grunzlaut von sich und trank einen Schluck Kaffee. »Das ist aber schade.« Er machte es sich in einem Sessel bequem und kaute für einen Moment nachdenklich auf seiner Unterlippe. »Und wie steht es um die andere Einrichtung? Sie sollten doch zuerst die Krebsfabrik finden und sie hochnehmen.«
    Toys zuckte mit den Achseln. »Sie können sich auf die amerikanische Regierung verlassen, immer das Richtige zum falschen Zeitpunkt zu tun. Wie lautet noch einmal der Satz, der Ihnen so gefällt?«
    »Rückgesichter arschwärts.«
    Toys kicherte. Er liebte es, wenn Gault diesen Witz zitierte.
    Gault trank seinen Kaffee und hielt dann die Tasse fordernd hoch. Toys füllte sie erneut. Beide machten es sich bequem – Gault auf dem Sessel bei der Verandatür und Toys auf dem Sofa, eine Untertasse auf seinen Knien balancierend. Der auf einer Bose-Anlage gedockte iPod spielte Meet me where they play the blues mit Andy Williams, Steve Allen und Alvy West am Saxophon. Toys hatte Gaults riesige Sammlung historischer Bigbands für den iPod umkonvertiert,
wobei Gault sich wunderte, woher sein Sekretär die Zeit für solche Spielchen hatte.
    Als das Stück zu Ende war, meinte Toys: »Diese Veränderung in unserem Zeitplan … Wird sie sich irgendwie auf unsere Pläne auswirken? Insbesondere hinsichtlich El Muskelmann, meine ich?«
    »Ja, das habe ich mir auch durch den Kopf gehen lassen. Das Timing ist etwas knifflig. Es wäre besser gewesen, wenn sie die Krebsfabrik zuerst hochgenommen hätten. Und ich verstehe auch nicht, warum sie das nicht gemacht haben.«
    »Vielleicht ist es ihnen gelungen, die Daten aus der Lagerhalle zu dechiffrieren? Sie hatten doch gesagt, dass es nur eine Frage der Zeit wäre.«
    »Eine Frage der genauen Zeit, der sehr genauen Zeit. Ich habe viel Geld investiert, um auf Nummer sicher zu gehen, dass die Daten ihre Geheimnisse nicht zu schnell preisgeben. Der Datenträger war so präpariert und die Programme dementsprechend

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