Patient Null

Titel: Patient Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maberry

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Spaß zu machen, aber selbst dann darf man seine Ergebnisse meist nicht veröffentlichen, was bedeutet, dass man auch keine Preise oder Auszeichnungen erhält. Von Bestsellern wollen wir gar nicht erst anfangen.«
    »Keine Fans? Keine Groupies?«
    »Sie machen natürlich Witze. Aber es soll Frauen geben, die einen scharfen Verstand attraktiv finden. Selbst wir sterben nicht alle unberührt.«

    »Gut. Aber was hat das alles mit Zombies zu tun?«, wollte ich wissen.
    »Ich glaube, dass wir es mit einem waschechten verrückten Wissenschaftler zu tun haben. Einem Superschurken.« Die Idee schien ihm zu gefallen. Ich hätte ihm am liebsten eine verpasst.
    Leicht gereizt warf ich Church einen Blick zu, der die Augenbrauen hochzog und mir zu verstehen gab, dass ich selbst schuld war. Schließlich war es mein Vorschlag gewesen, mit den Wissenschaftlern zu reden.
    »Das meine ich ernst«, fuhr Hu fort. »Wir haben es mit jemandem zu tun, der eine große Sachkenntnis, eine noch größere Intelligenz und nahezu grenzenlose Ressourcen besitzt. Korrigiere: grenzenlose Ressourcen. Man darf nicht vergessen, dass die meisten Terroristen aus Öl produzierenden Staaten stammen. Es bedarf Geld in enormen Summen, um unserem Dr. Evil derartige Spielchen zu ermöglichen.«
    »Verstehe. Hat es Ihr Superschurke denn tatsächlich geschafft, die Toten auferstehen zu lassen?«
    »Nicht so schnell … Diese Wiedergänger sind nicht tot … Aber sie leben auch nicht mehr.«
    »Und ich war immer der Meinung, dass es nur diese zwei Optionen gibt.«
    »Die Zeiten ändern sich. Kennen Sie den Film Die Nacht der lebenden Toten ? Nun, der Begriff ›lebender Toter‹ ist im Grunde nicht schlecht für das, womit wir es hier zu tun haben.« Er nahm ein Slinky vom Tisch und ließ es zwischen seinen Händen hin und her sausen. »Es läuft folgendermaßen: Der menschliche Körper ist so geschaffen, dass er ungeheure Mengen an natürlicher Redundanz besitzt. Ohne diese würden wir an jeder kleinen Krankheit oder Verletzung sterben. Wir benötigen zum Beispiel nur zehn Prozent unserer Leber, zwanzig Prozent einer einzigen Niere und nur den Bruchteil einer Lunge. Wir können auch
ohne Arme und Beine leben. Es gibt unzählige Forschungsergebnisse und Fälle von Patienten, die einfach weitergelebt haben, obwohl ihre Körper bereits hätten tot sein sollen. Manchmal können wir uns dieses Phänomen erklären, oft aber auch nicht. Bisher alles klar?«
    »Klar.«
    »Sehen wir uns nun einmal diese Wiedergänger näher an. Wenn sie tatsächlich völlig tot wären, würden wir uns jetzt nicht darüber unterhalten. Ich wäre noch immer in Brooklyn, und Sie würden das tun, was Sie vorher auch getan haben, ehe Mr. Church Sie entführt hat. Warum? Weil die Toten tot sind. Sie haben keine Gehirnfunktionen mehr, sie stehen nicht mehr auf und jagen auch keine Leute.«
    »Javad Mustafa war tot«, warf ich ein. »Ich habe ihn getötet, und zwar zweimal.«
    Hu schüttelte den Kopf. »Nein. Sie haben ihn nur einmal getötet, und das passierte bei Ihrem zweiten Treffen. Als Sie ihn das erste Mal erschossen haben, hätte er zugegebenermaßen von den Schusswunden sterben müssen. Das wäre er auch, wenn es nicht dieses Pathogen gegeben hätte, das Javad eben nicht erlaubte, zu sterben. Verstehen Sie, diese Krankheit legt jeden Teil des Körpers lahm, der nicht unbedingt zum Überleben des Pathogens erforderlich ist.«
    »Und was heißt das?«
    »Damit das Pathogen überlebt, muss es sich vermehren. Die Erreger sind als Vektoren entwickelt worden. Höchst aggressive Vektoren, versteht sich. Die Krankheit isolierte alle Bereiche, die durch Ihre Kugeln zerstört wurden. Was schauen Sie mich so an? Ich weiß, dass das weit hergeholt klingt. Aber jemand hat einen Virus konzipiert, der seine Opfer beinahe tötet, gleichzeitig aber ihr Überleben garantiert. Wenn es auch kein Überleben im herkömmlichen Sinn ist. Außerdem wurde noch ein wenig von diesem und
jenem hinzugefügt, so dass der Wirt, also der Wiedergänger, das Pathogen aggressiv verbreitet. Es ist genial, aber auch bizarr, denn die Krankheit ist ständig damit beschäftigt, den Wirt zu töten, tut jedoch gleichzeitig alles in ihrer Macht, um bestimmte Bereiche von ihm am Leben zu erhalten.«
    »Das macht keinen Sinn.«
    »Doch, das macht es, aber nicht auf den ersten Blick. Zu einem gewissen Teil entspricht es sogar den Gesetzen der Natur … Zumindest teilweise. Nehmen wir einmal an, Sie haben eine Infektion