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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Arbeitszimmer. Sie musste Daleys Versteck finden, bevor die beiden oben zum Höhepunkt kamen. Hoffentlich ließen sie sich Zeit, auch wenn Daley es anscheinend ziemlich eilig gehabt hatte.
    Cassiopeia suchte schon.
    »In dem Bericht stand, dass er seinen Schreibtisch niemals mit den USB-Sticks verlässt. Er verwendet sie für sein Notebook, nimmt sie aber niemals mit. Er hat ihr immer gesagt, sie solle schon mal ins Schlafzimmer gehen, er käme gleich nach.« Stephanies Flüstern war fast lautlos.
    »Wir riskieren unsere Haut, wenn wir noch hierbleiben.«
    Stephanie lauschte. »Es klingt so, als wären die beiden noch immer zugange.«
    Cassiopeia zog die Schreibtischschubladen auf und suchte nach einem Versteck. Doch Stephanie glaubte nicht, dass sie dort etwas finden würde. Das war zu offensichtlich. Wieder ließ sie den Blick über das Bücherregal wandern, und ihr Blick blieb an einer der Abhandlungen hängen, einem dünnen, graubraunen Bändchen mit blauem Titel.
    Hardball von Chris Matthews.
    Stephanie erinnerte sich an die kleine Anekdote, die Daley Green erzählt hatte, als er mit seiner neuen Führungsposition im Magellan-Billet geprahlt hatte.
    Macht ist das, was man in seinen Händen hält.
    Sie griff nach dem Buch, schlug es auf und sah, dass das hintere Drittel der Seiten zusammenklebte. In die Seiten war ein Hohlraum von etwa einem halben Zentimeter geschnitten worden, in dem fünf nummerierte USB-Sticks lagen.
    »Woher wusstest du das?«, flüsterte Cassiopeia.
    »Das macht mir selber Angst. Ich fang schon an zu denken wie dieser Knallkopf.«
    Cassiopeia wollte das Haus durch die Hintertür verlassen, doch Stephanie packte sie am Arm und zeigte nach vorn. Cassiopeia, die überhaupt nicht zu verstehen schien, warum Stephanie irgendwelchen Ärger provozieren wollte, sah sie fragend an.
    Sie gingen ins Wohnzimmer und von dort in die Eingangshalle. Das Signal an der Haustür ließ erkennen, dass die Alarmanlage noch abgeschaltet war. Stephanie hielt Dixons Waffe in der Hand.
    »Larry«, rief sie.
    Stille.
    »Larry. Würden Sie bitte mal kurz runterkommen?«
    Man hörte Schritte, und dann tauchte Daley in Unterhosen und mit nackter Brust in der Schlafzimmertür oben auf.
    »Tolle Frisur, Stephanie. Ein neuer Look? Und die Klamotten! Schick.«
    »Alles extra für Sie.«
    »Was wollen Sie hier?«
    Sie zeigte ihm das Buch. »Ich wollte mal sehen, was Sie so gebunkert haben.«
    Daley zuckte zusammen.
    »Gut so. Höchste Zeit, dass Sie ins Schwitzen kommen. Und Heather?« Sie hob die Stimme. »Was Ihre Lover angeht, haben Sie einen enttäuschend schlechten Geschmack.«
    Dixon kam ohne das geringste Anzeichen von Scham splitterfasernackt aus dem Schlafzimmer. »Sie sind schon so gut wie tot.«
    Stephanie zuckte die Achseln. »Das wird sich noch zeigen. Im Moment habe ich jedenfalls Ihre Pistole.« Sie zeigte ihr die Waffe.
    »Was haben Sie vor?«, fragte Daley.
    »Weiß ich noch nicht so genau. Aber treibt ihr zwei es schon lange miteinander?«
    »Das geht Sie nichts an«, antwortete Dixon.
    »Ich war einfach neugierig. Ich habe euch nur gestört, damit ihr wisst, dass jetzt mehr auf dem Spiel steht als nur mein Fell.«
    »Offensichtlich wissen Sie eine ganze Menge«, bemerkte Daley. »Wer ist Ihre Begleiterin?«
    »Cassiopeia Vitt«, antwortete Dixon.
    »Ich fühle mich geehrt, dass Sie mich kennen.«
    »Ich schulde Ihnen noch etwas für den Pfeil in meinem Nacken.«
    »Keine Ursache, gern geschehen.«
    »Und jetzt wieder husch, husch ins Körbchen«, sagte Stephanie.
    »O nein«, erwiderte Dixon und kam die Treppe herunter. Stephanie richtete die Pistole auf sie. »Provozieren Sie mich besser nicht, Heather. Ich bin gerade arbeitslos geworden und werde steckbrieflich gesucht.«
    Die Israelin schien zu spüren, dass es besser war, Stephanie gerade nicht herauszufordern, und blieb stehen.
    »Gehen Sie zurück ins Schlafzimmer«, forderte Stephanie sie auf.
    Dixon zögerte.
    »Sofort.«
    Dixon zog sich bis zum oberen Treppenabsatz zurück. Stephanie hob Heathers Kleidung und ihre Schuhe auf. »Sie haben Angst aufzufliegen und würden sich hüten, uns in aller Öffentlichkeit zu verfolgen, Daley«, sagte sie. »Aber Heather wäre das zuzutrauen. Deswegen nehmen wir ihre Kleider mit. Das wird sie hoffentlich bremsen.«
    Und damit gingen sie.

49
Wien
18.40 Uhr

    Thorvaldsen legte seine Robe an, denn während der Versammlung mussten alle Mitglieder das karminrote Kleidungsstück tragen. Die erste Sitzung war auf

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