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Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Ikarus-Gen
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und die
anderen schwenkten nach rechts.
Das Unterholz zur Rechten war näher. Oz war derjenige, der
am längsten ungedeckt sein würde, doch er war zugleich der
Schnellste, der Stärkste, das Alpha-Männchen.
Dr. Ethan Kane schüttelte den Kopf, stieß einen leisen Fluch
aus und rief dann: »Feuer!«
Plötzlich erklangen Schüsse aus wenigstens zwei
verschiedenen Waffen, vielleicht auch mehr. Max und die
anderen waren noch nicht im Gebüsch angekommen. Sie waren
den Schüssen ohne Deckung ausgeliefert.
Also traf Oz eine Entscheidung. Er wirbelte herum und sprang
direkt über die Köpfe der verdammten Killer. Er meinte, den
Doktor grinsen zu sehen, dann deutete er nach Süden. Was
bedeutet das? Oz blickte nach Süden. Ach du Scheiße!
Ein Gewehrschütze in Tarnkleidung hockte auf einem Hügel.
Er verhielt sich absolut still. Auf seinem Gewehr saß ein langes
schwarzes Zielfernrohr. Oz starrte direkt in die schwarze
Mündung des Laufs.
Feuer!
    Er konnte gar nicht vorbeischießen. Er musste lediglich
entscheiden, welches der Kinder er ausschalten wollte. Die
kleinen Freaks waren schließlich wertvoll. Der Auftraggeber
wollte sie lebend, falls möglich, auch wenn sich niemand die
Mühe gemacht hatte, Marco Vincenti einen Grund dafür zu
nennen. Marco kannte das Prozedere. Falls sie sich nicht
einfangen ließen, hatte er ein Kind zu erschießen. Dann das
nächste. Und falls nötig – alle.
    Wie Tontaubenschießen.
Marco Vincenti spielte ein kleines Gedankenspiel, das ihm das
Töten erleichtern sollte. Er betrachtete die Kinder als
    Abscheulichkeiten. Widernatürliche Missgeburten. Freaks eben. Ja, das hilft eine Menge. Und es stimmt schließlich auch, oder
nicht?
Obwohl sie in Wirklichkeit atemberaubend schön waren, so
bezaubernd wie Skulpturen von Michelangelo. Und die
kleinsten dieser Kinder waren einfach zu reizend … Nein! Freaks!
Mutanten!
Monstrositäten!
Missgeburten!
Knall sie einfach ab. Tu der Welt einen Gefallen.
Er zielte auf das älteste Mädchen – Max. Für Maximum. Er
hatte gehört, dass sie Dutzende von Millionen Dollar wert wäre,
und fragte sich, wer wohl so viel Geld für sie bezahlen würde.
Die Europäer? Die Japaner? Irgendein Perverser? Was, zur
Hölle, wollten sie mit ihr anfangen? Sie auseinander nehmen
und wieder zusammensetzen? Warum wollte Kane sie wirklich
haben? Es war mehr als nur das Geld, ganz bestimmt, oder?
Er bewegte das Zielfernrohr weiter zu den Kleinen, den
kleinsten Zielen – Wendy und Peter.
Nach wem waren sie benannt? Gestalten aus Peter Pan?
Er traute sich zu, mit Leichtigkeit zwei auf einmal zu
erwischen … Max und ihren Bruder Matthew?
Oder Max und diesen Ozymandias? Sie waren eindeutig die
Anführer dieser Schar.
Das würde wahrscheinlich das größte Chaos und die meiste
Unsicherheit verursachen und die anderen zum Aufgeben
bewegen.
Er beobachtete, wie sie auf der Veranda standen und mit
Dr. Kane redeten … und dann plötzlich explodierten die sechs
förmlich in die Luft! Ziemlich gerissen. Also schön, wenn sie es
unbedingt auf diese Weise haben wollten …
Sie teilten sich. Fantastisches Timing. Einfach perfekt. Marco
bewunderte sie dafür. Und dann …
Bingo! Das Ziel war so offensichtlich, dass Marco gar nicht
mehr nachdenken musste.
Der kraftvolle große Junge, dieser Ozymandias, kam direkt auf
ihn zu. Hatte er Marco und sein Gewehr bereits entdeckt?
Wahrscheinlich. Die Augen dieser Kinder waren angeblich
unglaublich scharf. Noch etwas Unnatürliches.
Missgeburten, Freaks, Launen der Natur, genau. Komm und
hol es dir ab, Vogeljunge!
Der Junge flog direkt auf ihn zu und war mit einem Mal
unglaublich riesig im kleinen Kreis von Marcos Zielfernrohr. Er
kam auf ihn zugeschossen wie eine Lenkrakete!
So genau auf ihn zu, dass es nicht einmal Spaß machte. Tod im Flug!
Das Fadenkreuz befand sich genau über der Nasenwurzel des
Jungen.
Nein, nimm das rechte Auge … mitten in die Pupille.
Er zog den Finger langsam durch.
Der Schuss löste sich krachend, und das Geräusch schien dem
Flug der Kugel zu folgen. Aus der Mündung stieg ein kleines,
sich kräuselndes Rauchwölkchen.
Und dann ging etwas schief. Furchtbar schief.
Irgendetwas in Marcos Augenwinkel näherte sich mit
irrsinniger Geschwindigkeit. Von links! Wie war das nur
möglich?
O Gott, Scheiße, nein! Verdammte Scheiße! Er hatte einen
Fehler gemacht. Einen fatalen Fehler.
Eine der kleinen Missgeburten, der Junge namens Peter,
schoss auf ihn zu.
Er kam von der Seite, so schnell wie eine

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