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Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todesschwur
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Herz gegen meine Brust schlug. »Ich bin so froh, dass Sie hier
sind, Andie.«
Ich zeigte einem Wachmann, der vor dem Gerichtssaal stand,
meinen Ausweis. Der Saal war noch fast leer. Ein paar Marshals
plauderten miteinander, ein junger Assistent der Staatsanwaltschaft legte Formulare auf die Tische der Anwälte.
Plötzlich verzog Andie ängstlich ihr Gesicht. »Jetzt, wo ich
hier bin, weiß ich nicht, ob ich das schaffe.«
»Wir bleiben da hinten«, beruhigte ich sie und ging mit ihr in
die letzte Reihe der Zuschauerplätze. »Wenn er reinkommt, sind
wir zusammen. Vielleicht winken wir sogar.«
»Ja, oder zeigen ihm den Mittelfinger.«
Ich drückte ihre Hand. »Es wird nichts passieren. Die Beweise
sind noch stichhaltiger als vorher. Er wird bald eintreffen, und
wir werden zwölf Personen auswählen. Dann werden wir ihn
einsperren bis zu dem Tag, an dem er stirbt.«
Monica Ann Romano glaubte zu wissen, was das kleine Päckchen enthielt, das er ihr gegeben hatte, und bei dem Gedanken
musste sie sich beinahe übergeben.
Sie hatte es von dem Mann entgegen genommen, dem sie
einmal vertraut hatte. Jetzt ging sie nervös über den Platz und
zeigte an den Absperrungen auf dem Weg zum Gericht ihren
Ausweis. Es war die nervenaufreibendste Sache, die sie je in
ihrem Leben getan hatte. Bei weitem.
Schließlich stellte sie sich in die Schlange der Mitarbeiter.
Jede Tasche wurde geöffnet. Auch die der Anwälte und ihrer
Assistenten. Monica wusste, wer an diesem Tag im Gericht war:
Dominic Cavello.
»Heute ist mächtig was los«, säuselte Mike, ein Wachmann
mit riesigem Schnurrbart, der Monica in der Eingangshalle
durch die Menschentraube zu der Schlange führte, die speziellem Personal vorbehalten war.
»M-hm.« Monica nickte nervös und grüßte einige vertraute
Gesichter mit einem Lächeln.
Der Typ vor ihr, ein Anwalt mit Bart und langem Haar, öffnete
seinen Aktenkoffer. Monica war die Nächste. Pablo, der sie
immer wegen der Mets aufzog, lächelte, als er sie erblickte. Ihr
Herz schlug bis zum Hals, das Päckchen in ihrer Tasche schien
sie nach unten zu ziehen. Was war, wenn er es sich genauer
ansehen wollte?
Der Anwalt vor ihr schloss seinen Koffer und ging weiter.
Jetzt gab es nur noch sie und Pablo. Konnte er ihr Herz schlagen
hören? Ohne zu atmen trat sie an die Absperrung.
»Wie war dein Wochenende?« Pablo spähte oberflächlich in
ihre Handtasche. »Hast du das Spiel der Mets gesehen?«
»Klar.« Monica nickte und schloss die Augen, weil sie erwartete, dass gleich ein Alarm lospiepsen würde. Das Signal für das
Ende ihres Lebens.
Es piepste nicht. Nichts passierte. Sie ging weiter. Genauso
wie an den anderen Tagen. Erleichtert atmete sie auf. Gott sei
Dank.
»Wir sehen uns zum Mittagessen«, sagte Pablo. Sie war schon
weitergegangen, als er ihr noch einmal hinterherrief: »Hey,
Monica.«
Monica Ann Romano erstarrte, bevor sie sich langsam umdrehte.
Pablo blinzelte ihr zu. »Schicker Hut.«
Der Anwalt und der Staatsanwalt hielten sich bereits im Gerichtssaal auf, ebenso wie Cavello. Richter Barnett blickte auf
die nervöse Gruppe der potenziellen Geschworenen, die
hereingeführt worden waren. »Ich bezweifle, dass irgendjemand
hier im Saal nicht weiß, warum wir hier sind«, begann er.
Alle Geschworenen hatten eine Nummer erhalten, und alle
Augen schienen auf den hageren, grauhaarigen Mann gerichtet
zu sein, der mit überkreuzten Beinen vor ihnen saß. Dann
blickten sie zur Seite, als hätten sie Angst, ihn allzu lange
anzusehen. Das ist Cavello, schienen ihre Blicke zu sagen.
Ich drehte mich zu Andie, die kurz zuvor hatte zusehen müssen, wie das Schwein hereingeführt worden war. Cavellos
Handschellen waren abgenommen worden, dann hatte er sich im
Gerichtssaal umgeblickt. Er schien Andie sofort entdeckt zu
haben, als hätte er gewusst, dass sie hier war. Respektvoll hatte
er ihr zugenickt.
Doch sie hatte seinem Blick standgehalten. Sie schien ihm
sagen zu wollen: Du kannst mir nicht mehr wehtun. Sie wollte
ihm nicht die Freude gönnen, vor ihm zurückzuschrecken. Sie
umklammerte das Geländer mit ihren Händen, bis sie schließlich
den Blick senkte. Als sie ihn wieder hob, ließ sie ihn zu mir
wandern, und ein leichtes Lächeln zog über ihr Gesicht. Mit mir
ist alles in Ordnung. Mir geht es gut – für ihn aber ist es aus.
»Ich bezweifle auch, dass irgendjemand von Ihnen hier sein
möchte«, fuhr Richter Barnett fort. »Einige von Ihnen haben
vielleicht das

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