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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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amüsierte sich. Für ihn war es ein großes Spiel. Das Spiel Junge gegen Mädchen, in der Dunkelheit.
    »Wer sind Sie?« schrie sie ihn an. Plötzlich dachte sie: Könnte es Peter sein? Hat Peter den Verstand verloren? Kate war der Ohnmacht nahe. Die Droge ließ ihr nur noch wenig Kraft zum Weglaufen. Er wußte Bescheid über ihren schwarzen Karategürtel. Vermutlich wußte er auch, daß sie mit Gewichten trainierte.
    Sie drehte sich um – und eine helle Taschenlampe schien ihr direkt in die Augen. Blendendes Licht leuchtete ihr ins Gesicht. Er senkte die Taschenlampe, aber Kate sah immer noch Kreise aus Licht. Sie blinzelte und konnte mit Mühe die Silhouette eines großen Mannes ausmachen. Er war über eins achtzig und hatte langes Haar.
    Sie konnte sein Gesicht nicht sehen, erhaschte nur einen Blick auf sein Profil. Mit seinem Gesicht stimmte etwas nicht. Was war das? Was war mit ihm los? Dann sah sie die Waffe. »Nein, nicht«, sagte Kate. »Bitte… nicht.«
    »O doch«, flüsterte er ihr vertraulich zu, fast wie ein Liebhaber. Dann schoß er ruhig direkt auf Kate McTiernans Herz.
19. Kapitel
    Am frühen Sonntag morgen wurde es im Fall Casanova noch schlimmer. Ich mußte Sampson zum Flughafen Raleigh-Durham fahren. Er wurde am Nachmittag wieder in Washington gebraucht. Jemand mußte die Hauptstadt beschützen, während ich hier unten arbeitete.
    Die Ermittlung wurde jetzt, nachdem die dritte Frauenleiche gefunden worden war, hitziger und verbissener. Nicht nur die Ortspolizei und das FBI, sondern auch große Tiere hatten sich an der Spurensuche am Tatort beteiligt. Gestern nacht war der stellvertretende Direktor Ronald Burns hiergewesen. Was hatte das zu bedeuten?
    Sampson schloß mich an der Sicherheitssperre von American Airlines in die Arme wie ein Bär. Wir müssen ausgesehen haben wie zwei Abwehrspieler der Washington Redskins, nachdem sie das Super Bowl gewonnen hatten oder vielleicht, nachdem es ihnen 1991 nicht einmal gelungen war, die Playoff-Runde zu erreichen.
    »Ich weiß, was Naomi dir bedeutet«, flüsterte er an meinem Kopf. »Ich weiß, wie dir zumute ist. Wenn du mich brauchst, Anruf genügt.«
    Wir küßten uns schnell auf die Wange, wie es Magic Johnson und Isaiah Thomas vor ihren Basketballspielen in der NBA immer getan hatten. Das zog ein paar empörte Blicke von den Statisten auf uns, die um die Metalldetektoren herumwimmelten. Sampson und ich lieben uns, und wir schämen uns nicht, es zu zeigen. Ungewöhnlich für so knallharte Typen wie wir. »Paß auf das FBI auf. Paß auf, was die Ortspolizei hinter deinem Rücken treibt. Paß auch auf, was sie vor dir treibt. Ruskin gefällt mir nicht. Sikes gefallt mir überhaupt nicht«, fuhr Sampson mit den Instruktionen fort. »Du wirst Naomi finden. Ich habe Vertrauen zu dir. Hab’ ich immer gehabt. Das ist meine Version der Geschichte, und ich halte daran fest.«
    Der Hüne ging schließlich weg und warf keinen einzigen Blick zurück.
    Ich war ganz allein im Süden. Wieder auf der Jagd nach Ungeheuern.
20. Kapitel
    Gegen eins am Sonntag nachmittag ging ich vom Washington Duke Inn zum Campus der Duke University. Eben hatte ich ein richtiges North-Carolina-Frühstück zu mir genommen: anderthalb Kannen heißen, guten Kaffee, sehr salzigen Pökelschinken, zu weiche Eier, Kekse, miese Brühe, Grütze. Im Speisesaal hatte ich einen Country-Song gehört: »One Day When You Swing That Skillet, My Face Ain’t Gonna Be There.« Schmeiß nur ruhig mit der Pfanne, eines Tages triffst du nur noch leere Luft.
    Ich fühlte mich bescheuert und angespannt; deshalb erwies sich der keinen Kilometer lange, hübsche Fußweg zum Campus als gute Therapie. Ich verschrieb sie mir selbst und hörte dann erst auf den Arzt. Der Tatort in der vorigen Nacht hatte mich erschüttert.
    Ich erinnerte mich lebhaft daran, wie Naomi ein kleines Mädchen und ich ihr bester Freund gewesen war. Wir hatten oft »Incey Wincey Spider« und »Silkworm, Silkworm« gesungen. In gewisser Weise hatte sie mir beigebracht, wie ich der Freund von Jannie und Dämon werden konnte. Sie hatte mich darauf vorbereitet, ein ganz guter Vater zu werden.
    Damals nahm mein Bruder Aaron Scootchie oft in die Capri Bar in der Third Street mit. Mein Bruder war damit beschäftigt, sich zu Tode zu trinken. Die Capri Bar war kein Ort für sein kleines Mädchen, aber irgendwie kam Naomi damit zurecht. Schon als Kind begriff sie und akzeptierte, was ihr Vater war. Wenn sie und Aaron zu uns nach Hause kamen, war

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