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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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zu stellen. Sie wußte außerdem genau, was mein Schweigen zu bedeuten hatte.
39. Kapitel
    Am späten Nachmittag wimmelte es im Haus in der Fifth Street von etwa dreißig engen Freunden und Verwandten. Gesprächsthema war die Ermittlung in North Carolina. Das war nur natürlich, obwohl sie wußten, daß ich ihnen Bescheid gesagt hätte, wenn etwas Gutes zu berichten gewesen wäre. Ich erfand ein paar hoffnungsvolle Anhaltspunkte. Das war das Beste, was ich für sie tun konnte.
    Schließlich setzten sich Sampson und ich auf die Veranda, nachdem wir etwas zuviel importiertes Bier getrunken und zuviel blutiges Steak gegessen hatten. Sampson wollte alles hören; ich wollte mit meinem Freund und Partner fachsimpeln. Ich erzählte ihm alles, was sich bis jetzt in North Carolina getan hatte. Er begriff, wo die Schwierigkeiten bei der Ermittlung und der Fahndung lagen. Er hatte schon gemeinsam mit mir an Fällen ohne einen einzigen Anhaltspunkt gearbeitet. »Anfangs haben sie mich völlig ausgeschlossen. Wollten mir nicht einmal zuhören. In den letzten Tagen ist es etwas besser geworden«, sagte ich zu ihm. »Die Detectives Ruskin und Sikes melden sich pflichtschuldig und halten mich auf dem laufenden. Jedenfalls tut Ruskin das. Gelegentlich gibt er sich sogar hilfsbereit. Kyle Craig arbeitet auch an dem Fall. Die Leute vom FBI wollen mir immer noch nicht sagen, was sie wissen.«
    »Irgendwelche Vermutungen, Alex?« wollte Sampson wissen. Er hörte angespannt zu und steuerte gelegentlich eine Bemerkung bei.
    »Vielleicht hat eine der entführten Frauen Verbindungen zu einer wichtigen Persönlichkeit. Vielleicht ist die Zahl der Opfer viel höher, als sie zugeben. Vielleicht hat der Mörder Verbindungen zu einer mächtigen oder einflußreichen Persönlichkeit.«
    »Du mußt nicht zurück«, sagte Sampson, als er alle Einzelheiten gehört hatte. »Es klingt, als hätten sie genug Profis auf den Fall angesetzt. Fang keine Vendetta an, Alex.«
    »Ich habe schon damit angefangen«, sagte ich. »Ich glaube, Casanova genießt die Tatsache, daß er uns mit seinen perfekten Verbrechen an der Nase herumfuhrt. Ich glaube außerdem, es gefällt ihm, daß er mich an der Nase herumführt und frustriert. Da ist noch etwas, aber ich bin mir noch nicht recht schlüssig darüber. Ich glaube, er steht jetzt voll unter Strom.«
    »Mhm, hm. Das klingt ganz danach, als ob du auch unter Strom stehst. Zum Teufel, Alex, laß die Pfoten von ihm. Spiel nicht diesem ausgerasteten Irren gegenüber den beschissenen Sherlock Holmes.«
    Ich sagte nichts. Ich schüttelte nur den Kopf, meinen Dickkopf. »Was ist, wenn du ihn nicht kriegst?« sagte Sampson schließlich. »Was ist, wenn du diesen Fall nicht aufklären kannst? Das mußt du auch bedenken, Süßer.«
    Das war die einzige Möglichkeit, über die ich nicht nachdenken wollte.
40. Kapitel
    Als Kate McTiernan aufwachte, wußte sie sofort, daß etwas nicht stimmte, daß ihre ausweglose Lage noch schlimmer geworden war.
    Sie wußte nicht, wie spät es war, welcher Tag es war, wo sie gefangengehalten wurde. Sie sah nur verschwommen. Ihr Puls war unregelmäßig. Alle ihre Lebenszeichen schienen verrückt zu spielen.
    In den wenigen Augenblicken, seit sie zu sich gekommen war, hatte sie extreme Gefühle durchlebt, Entfremdung, Depression, Panik. Was hatte er ihr gegeben? Welches Mittel führte zu diesen Symptomen? Wenn sie dieses Rätsel lösen konnte, würde das beweisen, daß sie noch bei Verstand war, daß sie wenigstens noch klar denken konnte.
    Vielleicht hatte er ihr Klonopin gegeben, überlegte Kate. Ironischerweise wurde Klonopin im allgemeinen zur Angstlinderung verschrieben. Aber wenn er es hoch dosierte, zwischen fünf und zehn Milligramm, waren die Nebenwirkungen fast dieselben, die sie jetzt spürte.
    Oder vielleicht benützte er Marinolkapseln? Sie wurden gegen Übelkeit während der Chemotherapie verschrieben. Kate wußte, daß Marinol ein echter Hammer war. Wenn er sie auf zweihundert Milligramm am Tag setzte, würde sie gegen die Wand anrennen. Ein Mund wie Watte. Desorientierung. Phasen manischer Depression. Eine Dosis zwischen fünfzehnhundert und zweitausend Milligramm war tödlich.
    Er hatte ihren Fluchtplan mit den starken Drogen durchkreuzt. So konnte sie nicht gegen ihn kämpfen. Ihre Karateausbildung war zwecklos. Dafür hatte Casanova gesorgt.
    »Du Arschloch«, sagte Kate laut. Sie benutzte fast nie solche Ausdrücke. »Du Riesenarschloch«, flüsterte sie zwischen

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