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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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zusammengebissenen Zähnen.
    Sie wollte nicht sterben. Sie war erst einunddreißig. Sie hatte es schließlich geschafft, Ärztin zu werden, eine gute, wie sie hoffte. Warum ich? Laß es nicht zu. Dieser Mann, dieser grausige Irre, wird mich ohne jeden Grund umbringen! Schauer so kalt wie Eiszapfen liefen ihr das Rückgrat entlang. Sie hatte das Gefühl, sie müsse sich übergeben, vielleicht sogar ohnmächtig werden. Orthostatische Hypotonie, dachte sie. Das war der medizinische Fachausdruck für eine Ohnmacht, wenn man zu schnell aus dem Bett oder von einem Stuhl aufstand. Sie konnte sich nicht gegen ihn verteidigen! Er hatte gewollt, daß sie machtlos war, und es war ihm offenbar gelungen. Das setzte ihr schließlich mehr zu als alles andere, und sie fing zu weinen an. Das machte sie noch wütender. Ich will nicht sterben. Ich will nicht sterben. Wie kann ich es verhindern? Wie kann ich Casanova daran hindern?
    Das Haus war wieder so still. Sie glaubte nicht, daß er da war. Sie hatte das verzweifelte Bedürfnis, mit jemandem zu reden. Mit den anderen gefangenen Frauen. Sie mußte die Kraft aufbringen, es wieder zu tun.
    Es war möglich, daß er sich im Haus versteckte. Wartete. Sie in diesem Augenblick beobachtete.
    »Hallo«, rief sie schließlich, überrascht über ihre krächzende Stimme. »Hier spricht Kate McTiernan. Bitte, hört zu. Er hat mir eine Menge Drogen gegeben. Ich glaube, daß er mich bald umbringt. Er hat es mir gesagt. Ich habe große Angst… Ich will nicht sterben.«
    Kate wiederholte die Nachricht, Wort für Wort. Sie wiederholte sie noch einmal.
    Stille; keinerlei Reaktion. Auch die anderen Frauen hatten Angst. Kein Wunder, daß sie versteinert waren. Dann kam eine Stimme von irgendwo über ihr. Die Stimme eines Engels. Kates Herz machte einen Satz. Sie erinnerte sich an die Stimme. Sie lauschte aufmerksam jedem Wort ihrer tapferen Freundin. »Hier spricht Naomi. Vielleicht können wir uns gegenseitig helfen. Er bringt uns häufig zusammen, Kate. Du bist noch in der Probezeit. Anfangs hat er jede von uns im unteren Zimmer gefangengehalten. Bitte, wehr dich nicht gegen ihn! Wir können nicht länger reden. Es ist zu gefährlich. Du wirst nicht sterben, Kate.«
    Eine andere Frau rief: »Bitte, sei tapfer, Kate. Sei stark für uns alle. Aber sei nicht zu stark.«
    Dann verstummten die Stimmen der Frauen, und es wurde wieder sehr still, sehr einsam im Zimmer.
    Womit er sie auch vollgepumpt haben mochte, das Mittel wirkte jetzt mit voller Wucht. Kate McTiernan hatte das Gefühl, den Verstand zu verlieren.
41. Kapitel
    Casanova würde sie umbringen, nicht wahr? Es würde bald geschehen.
    In dem schrecklichen Schweigen und der schrecklichen Einsamkeit empfand Kate das überwältigende Bedürfnis zu beten, zu Gott zu sprechen. Gott konnte sie auch an diesem absurden Ort des Bösen hören, nicht wahr?
    Es tut mir leid, daß ich in den letzten Jahren nicht mehr so recht an dich geglaubt habe. Ich weiß nicht, ob ich agnostisch bin, aber wenigstens bin ich ehrlich. Ich habe einen ganz guten Sinn für Humor. Selbst dann, wenn Humor unangebracht ist. Ich weiß, hier geht es nicht um einen Kuhhandel, aber wenn du mir hier heraushelfen kannst, werde ich ewig dankbar sein. Tut mir leid. Ich sage mir immer wieder, mir kann so etwas nicht passieren, aber es passiert trotzdem. Bitte hilf mir. Das hier ist keine besonders gute Idee von dir…
    Sie betete so heftig, so konzentriert, daß sie Casanova an der Tür nicht hörte. Er war ohnehin immer so leise. Ein Phantom. Ein Geist.
    »Du hörst kein bißchen zu, nicht wahr? Du willst einfach nichts lernen!« sagte Casanova zu ihr.
    Er hatte eine Krankenhausspritze in der Hand. Er trug eine lila Maske, dick mit weißer und blauer Farbe beschmiert. Es war die grausigste, beunruhigendste Maske, die er bis jetzt getragen hatte. Die Masken spiegelten tatsächlich seine Stimmungen wider.
    Kate wollte sagen, tu mir nichts, aber es kam nichts heraus. Nur ein leises Ausatmen kam über ihre Lippen. Er würde sie umbringen.
    Sie konnte kaum stehen, nicht einmal sitzen, aber sie bedachte ihn mit etwas, das sie für ein schwaches Lächeln hielt. »Hi… gut, daß du kommst.« Das brachte sie heraus. Hatte sie etwas Sinnvolles gesagt? Sie war sich nicht sicher. Er erwiderte etwas, etwas Wichtiges, aber sie hatte keine Ahnung, was es war. Die rätselhaften Worte hallten in ihrem Kopf wider… sinnloses Kauderwelsch. Sie versuchte zu hören, was er sagte. Sie gab sich so große

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