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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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veröffentlicht. Ich fing damit an, die Tagebücher des Mörders in L. A. zu lesen. Es war wie ein Kurzschluß, als ich den vorletzten Eintrag aus der Times las. Es verschlug mir den Atem. Ich konnte kaum glauben, was ich eben auf dem Computerschirm gelesen hatte. Ich ließ den Artikel zurücklaufen. Ich las den Eintrag noch einmal, ganz langsam, Wort für Wort.
    Er handelte von einer jungen Frau, die der Gentleman in Kalifornien gefangenhielt.
    Der Name der jungen Frau: Naomi C. Beruf: Jurastudentin im zweiten Jahr.
    Beschreibung: Schwarz, sehr attraktiv. Zweiundzwanzig Jahre alt.
    Naomi war zweiundzwanzig… Jurastudentin im zweiten Jahr… Wie konnte ein blutrünstiger Freizeitkiller in Los Angeles etwas über Naomi Cross wissen?
44. Kapitel
    Ich rief sofort die Reporterin an, mit deren Namen die Tagebuchartikel gezeichnet waren. Sie hieß Beth Lieberman. Sie nahm ihr Telefon bei der Los Angeles Times selbst ab. »Ich heiße Alex Cross. Ich bin ein Kriminalpolizist, der in North Carolina am Fall Casanova arbeitet«, sagte ich zu ihr. Mein Herz klopfte heftig, als ich versuchte, meine Lage schnell zu erklären. »Ich weiß genau, wer Sie sind, Dr. Cross«, schnitt mir Beth Lieberman das Wort ab. »Sie schreiben ein Buch über diesen Fall. Ich auch. Aus naheliegenden Gründen glaube ich nicht, daß ich Ihnen etwas zu sagen habe. Das Expose meines Buches macht im Augenblick in New York die Runde.«
    »Ich schreibe ein Buch? Wer hat Ihnen das erzählt? Ich schreibe kein Buch.« Mein Stimmpegel stieg, obwohl mir mein Instinkt davon abriet. »Ich ermittle in einem Fall von Mehrfachentführungen und Morden in North Carolina. Sonst tue ich nichts.«
    »Der Chef der Kriminalpolizei von D. C. sagt etwas anderes, Dr. Cross. Ich habe ihn angerufen, als ich gehört habe, daß Sie auf den Fall Casanova angesetzt worden sind.«
    Der Jefe schlägt wieder zu, dachte ich. Mein alter Chefin D. C. George Pittman, war ein absolutes Arschloch und außerdem kein Fan von mir. »Ich habe ein Buch über Gary Soneji geschrieben«, sagte ich. »Vergangenheitsform. Ich mußte den Fall aus dem Kopf kriegen. Trauen Sie mir, ich -«
    »Erzählen Sie mir keine Märchen!« Beth Lieberman legte den Hörer auf. Wumm!
    »Mistvieh«, knurrte ich den Hörer in meiner Hand an. Ich wählte wieder die Nummer der Zeitung. Dieses Mal bekam ich eine Sekretärin an den Apparat. »Bedaure, Ms. Lieberman ist für heute nach Hause gegangen«, sagte sie in einem Stakkato. Ich war etwas hitzig. »Sie muß in den zehn Sekunden gegangen sein, die ich gebraucht habe, um wieder anzurufen. Holen Sie Ms. Lieberman bitte wieder ans Telefon. Ich weiß, daß sie da ist.« Die Sekretärin legte ebenfalls einfach auf.
    »Du bist auch ein Mistvieh!« sagte ich zu der toten Leitung. »Hol euch doch alle der Teufel.« In zwei Großstädten wurde jetzt mir gegenüber im selben Fall abgeblockt. Am meisten machte mich wütend, daß ich glaubte, ich könne auf etwas gestoßen sein. Gab es irgendeine absurde Verbindung zwischen Casanova und dem Mörder an der Westküste? Wie konnte der Gentleman etwas über Naomi wissen? Wußte er auch über mich Bescheid?
    Bis jetzt war es nur eine Vermutung, aber sie war zu gut, als daß ich sie beiseite geschoben hätte. Ich rief den Chefredakteur der Los Angeles Times an. Es war leichter, den großen Mann zu erreichen als seine Reporterin. Der Chefredakteur hatte einen männlichen Assistenten. Seine Stimme am Telefon war forsch, klang tüchtig, war aber ungefähr so angenehm wie ein Sonntagsbrunch im RitzCarlton in D. C.
    Ich sagte ihm, ich sei Dr. Alex Cross, sei an der Ermittlung im Fall Gary Soneji beteiligt gewesen und verfügte über wichtige Informationen im Fall des Gentleman. Zwei Drittel davon waren wahr.
    »Ich sage Mr. Hills Bescheid«, teilte mir der Assistent mit und klang immer noch, als freue er sich wie ein Schneekönig, etwas von mir zu hören. Ich dachte, daß ich nichts gegen einen solchen Assistenten gehabt hätte.
    Es dauerte nicht lange, bis der Chefredakteur an den Apparat kam. »Alex Cross«, sagte er. »Hier ist Dan Hills. Ich habe während der Fahndung nach Soneji über Sie gelesen. Nehme Ihren Anruf mit Freuden entgegen, vor allem, falls Sie in dieser scheußlichen Angelegenheit was Neues für uns haben.« Während ich mit Dan Hills sprach, stellte ich mir einen kräftigen Mann Ende Vierzig vor. Ganz schön zäh, aber gleichzeitig auf kalifornische Weise adrett. Nadelstreifenanzug, die Ärmel bis zum Ellbogen

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