Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
umschlang sich mit beiden Armen. Als ich näherkam, sah ich, daß er stark schwitzte. Überhaupt nicht gut in Form. Die Szene erinnerte mich an Zimmer zur »Ruhigstellung« in psychiatrischen Kliniken, in denen Patienten manchmal ihre Probleme und Emotionen abarbeiten sollten.
    Rudolph schien plötzlich jemanden anzuschreien – aber sonst war niemand im Zimmer. Sein Gesicht und sein Hals waren scharlachrot, als er wieder und wieder schrie – obwohl niemand da war! Er schrie, so laut er konnte. Seine Adern sahen aus, als ob sie platzen würden.
    Als ich ihn in diesem Zustand sah, gefror mir das Blut in den Adern, und ich wich langsam von dem Blockhaus zurück. Ich hörte immer noch seine Stimme, hörte die Worte, die in meinen Ohren widerhallten: »Hol dich der Teufel, Casanova! Denn zum Küssen sind sie da! Küß die beschissenen Weiber von jetzt an gefälligst selbst!«
67. Kapitel
    »Was zum Teufel macht denn Cross?« fragte Agent John Asaro seinen Partner. Sie waren im dichten Wald auf der anderen Seite des Blockhauses in Big Sur. Das Blockhaus erinnerte Asaro an das erste Album von The Band, »Music from Big Pink«. Er war darauf gefaßt, daß Blumenkinder und Hippies aus dem Nebel herauskamen.
    »Vielleicht ist Cross ein Voyeur, Johnny. Was weiß denn ich? Er ist ein Guru, schreibt Psychogramme über Spinner. Er ist Kyle Craigs Boy«, sagte Ray Cosgrove achselzuckend. »Das heißt also, er kann tun, was er will?«
    »Vermutlich«, sagte Cosgrove und zuckte wieder die Achseln. Er hatte in seiner FBI-Karriere so viele verrückte Situationen erlebt, so viele »Sondereinsätze«, daß er sich von diesem hier nicht aus der Ruhe bringen ließ.
    »Zunächst mal«, sagte Cosgrove, »hat er Washingtons Segen, ob’s uns gefällt oder nicht.«
    »Ich hasse Washington mit einer verrückten Leidenschaft, die mich einfach nicht losläßt«, sagte Asaro.
    »Alle Welt haßt Washington, Johnny. Zweitens kommt mir Cross wenigstens wie ein Profi vor. Er ist nicht bloß hinter dem Ruhm her. Drittens«, fuhr der ältere, erfahrenere Partner fort, »und am allerwichtigsten, reichen die Beweise gegen Dr. Rudolph kaum dazu aus, ihn als unseren Spinner zu entlarven. Sonst hätten wir die Polizei von Los Angeles, die Armee, die Marine und die Marineinfanterie angefordert.«
    »Vielleicht hat die verstorbene Ms. Lieberman einen Fehler gemacht, als sie seinen Namen in ihren Computer eingespeist hat?«
    »Irgendeinen Fehler hat sie ganz bestimmt gemacht, Johnny. Vielleicht hat ihr Spürnäschen was ganz Falsches gerochen.«
    »Vielleicht war Will Rudolph ein Exfreund von ihr? Sie hat mit seinem Namen in ihrem Computer einfach so rumgespielt?«
    »Unwahrscheinlich. Aber möglich«, sagte Cosgrove. »Wir beobachten also Dr. Rudolph und beobachten, wie Dr. Cross Dr. Rudolph beobachtet?« fragte Agent Asaro. »Du hast’s erfaßt, Partner.«
    »Vielleicht bieten uns Dr. Cross und Dr. McTiernan noch ein bißchen Unterhaltung.«
    »Hey, so was kann man nie ganz genau wissen«, sagte Raymond Cosgrove. Er lächelte jetzt. Er hielt die ganze Geschichte eigentlich für eine Jagd auf Phantome, aber es war nicht seine erste. Ganz gleich, was dabei herauskam, es war ein riesiger, übler Fall. Es war jetzt eine Bundesangelegenheit, und jeder möglichen Spur wurde unerbittlich nachgegangen. Eine Verbindung zwischen zwei Spinnern von Küste zu Küste!
    Deshalb würden er und sein Partner und zwei weitere FBI-Agenten die ganze Nacht und bis zum Morgen im finsteren Wald von Big Sur ausharren, wenn es sein mußte. Sie würden pflichtschuldig das Sommerblockhaus eines Schönheitschirurgen aus L. A. beobachten, der vielleicht ein übler Mörder, vielleicht aber auch nur ein Schönheitschirurg war.
    Sie würden Alex Cross und Dr. McTiernan beobachten und über die beiden Spekulationen anstellen. Eigentlich war Cosgrove dazu gar nicht aufgelegt. Andererseits war es ein Riesenfall. Und falls er zufällig den Gentleman schnappte, wurde er möglicherweise berühmt. Er wollte, daß AI Pacino ihn in der Verfilmung spielte. Pacino übernahm die Rollen von spanischen Typen, nicht wahr?
68. Kapitel
    Kate und ich zogen uns in einen sicheren Abstand von dem Blockhaus zurück. Wir duckten uns hinter einer Gruppe dichter Tannen.
    »Ich habe ihn schreien hören«, sagte Kate, als wir in den dichteren Wald kamen. »Was hast du dort gesehen, Alex?«
    »Ich habe den Teufel gesehen.« Ich sagte ihr die Wahrheit. »Ich habe einen völlig verrückten, bösartigen Mann gesehen,

Weitere Kostenlose Bücher