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Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen

Titel: Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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aufwärts, als die Frau, die ich mehr liebte als das Leben, in unserer Wohnung in Cambridge ermordet wurde. Isabella Calais war meine Geliebte und meine beste Freundin. Und sie war eins der ersten Opfer von »Mr. Smith«. Nach dem Mord ließ ich mich kein einziges Mal im Massachusetts General Hospital blicken, wo ich als Assistenzarzt angenommen worden war, ich nahm mit dem Krankenhaus nicht einmal mehr Kontakt auf. Ich wußte, daß ich nie würde praktizieren können. Auf seltsame Weise war mein Leben mit dem Isabellas zu Ende gegangen, jedenfalls schien es mir so.
    Achtzehn Monate nach dem Mord bekam ich eine Stelle bei der verhaltenswissenschaftlichen Einheit des FBI, die manche Witzbolde auch die »Abteilung für Verhaltensgestörte« nennen. Sobald ich dort meine Fähigkeiten unter Beweis gestellt hatte, bat ich darum, auf den Fall Mr. Smith angesetzt zu werden, wogegen sich meine Vorgesetzten anfangs sträubten, schließlich aber nachgaben.
    »Vielleicht werden Sie es sich eines Tages doch noch anders überlegen«, sagte Kyle.
    Ich hatte das Gefühl, er glaube wirklich, daß ich es mir anders überlegen würde. Kyle ist davon überzeugt, daß alle so denken wie er: mit vollkommen klarer Logik und einem Minimum an emotionalem Gepäck.
    »Das glaube ich nicht«, widersprach ich, ohne dabei streitlustig oder übertrieben nachdrücklich zu klingen. »Aber wer weiß?«
    »Vielleicht, wenn Sie Smith endlich gefaßt haben«, insistierte er.
    »Ja, vielleicht.«
    »Sie glauben doch nicht, daß Smith …«, fing er an, doch im gleichen Moment verwarf er den absurden Gedanken wieder, daß Mr. Smith etwas mit dem Überfall zu tun haben könnte.
    »Nein«, sagte ich, »das glaube ich nicht. Smith hat diesen Anschlag nicht verübt. Wenn er es gewesen wäre, wären sie alle tot und verstümmelt.«
75.
    Im St. Anthony’s Hospital trennte ich mich von Kyle, streifte herum und spielte »Doktor«. Es war kein schlechtes Gefühl, sich zu überlegen, wie es hätte sein können, in einem Krankenhaus zu arbeiten. Ich versuchte, soviel wie möglich über Alex Cross’ Zustand und seine Überlebenschancen herauszufinden. Die Schwestern und Ärzte vom Krankenhauspersonal waren überrascht, daß ich von Traumata und Schußverletzungen soviel verstand, aber niemand bedrängte mich, weil er den Grund dafür wissen wollte. Sie waren zu sehr damit beschäftigt, Alex Cross das Leben zu retten. Er hatte seit Jahren ehrenamtlich und unentgeltlich für das Krankenhaus gearbeitet, und keiner hier ertrug den Gedanken, ihn sterben zu sehen. Auch die Pfleger mochten und respektierten Cross und nannten ihn sogar einen »echten Bruder«.
    Wie ich vermutet hatte, war der Herzstillstand vom Blutverlust verursacht worden. Laut dem behandelnden Arzt hatte Alex Cross wenige Minuten nach seinem Eintreffen in der Notaufnahme massive Herzrhythmusstörungen bekommen, und sein Blutdruck war lebensgefährlich tief auf 60 zu 0 gesunken.
    Nach der Prognose des Krankenhausteams bestand die Gefahr, daß er während der Operation starb, die nötig war, um seine gravierenden inneren Verletzungen zu beheben, doch ohne die Operation würde er es auf keinen Fall schaffen. Je mehr Einzelheiten ich hörte, desto sicherer war ich, daß sie recht hatten.
    Ich traf Kyle wieder auf dem geschäftigen und chaotischen Flur im vierten Stock von St. Anthony’s. Viele Menschen, die dort arbeiteten, kannten Cross persönlich, alle waren sichdich durcheinander und konnten es nicht verbergen. Die Stimmung im Krankenhaus war angespannt und voller Emotionen, und ich wurde gegen meinen Willen in die Tragödie mit hineingerissen, noch stärker als in Cross’ Haus. Kyle war noch immer bleich, mit gerunzelter Stirn, über die einzelne Schweißtropfen liefen. In seinen Augen lag ein distanzierter Ausdruck, während er den Krankenhausflur beobachtete. »Haben Sie was herausgefunden? Ich weiß, daß Sie herumgeschnüffelt haben.«
    Er hatte zu Recht den Verdacht, daß ich meine Ermittlung schon begonnen hatte. Er kannte meinen Stil und mein Motto: Nimm nichts als gegeben hin, stell alles in Frage!
    »Er ist jetzt im OP. Sie rechnen kaum damit, daß er durchkommt«, überbrachte ich ihm die schlechte Nachricht völlig neutral, weil ich wußte, daß er es so wollte. »Das glauben jedenfalls die Ärzte. Aber was zum Teufel wissen Ärzte schon?« fügte ich hinzu.
    »Ist das auch Ihre Meinung?« fragte Kyle.
    Seine Pupillen hatten sich zu ganz winzigen dunklen Punkten verengt. Die Sache ging

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