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Paula geht

Paula geht

Titel: Paula geht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Nohl
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was?“
    Sven nickte. „Sooft du willst, aber jetzt lass einem alten Mann mal eine Verschnaufpause, du wilder Feger.“ Paula lachte. Nie im Leben hätte sie gedacht, dass jemand sie mal als ‚wilden Feger‘ bezeichnen würde. Dann wäre wohl doch noch der Motorrad-Führerschein fällig. Sven war schon eingeschlafen. Sie streichelte sanft seine Schulter und die blonden Härchen darauf und fühlte selbst, wie sie in den Schlaf glitt. So ist das also mit dem Fliegen, war ihr letzter Gedanke, hätte ich das mal früher gewusst.
     

Kapitel 25
     
    Nach einem wunderschönen Sonntag, an dem Sven und sie das Bett nicht verlassen hatten, fühlte es sich an, als würde ihr jemand eine Schüssel mit kalten Wasser ins Gesicht kippen, als sie an ihren Gang zur Polizei dachte, der für Montagmorgen auf dem Plan stand.
    Sven war irgendwann gegen Abend nach Hause gegangen. Sie wollte ihn nicht mehr weglassen. Es hatte sich angefühlt, als hätte sie endlich einen Kokon gefunden, der ihre Zuflucht sein könnte in den Irrungen und Wirrungen des Alltags. Während sie unter der Dusche stand, wusste sie genau, dass sie so nicht hätte denken und fühlen sollen. Aber es war, als wäre eine große Last von ihr gefallen, nachdem sie so lange hatte alleine zurechtkommen müssen.
    Mit einer großen Tasse Milchkaffee bereitete sie sich seelisch auf den Tag vor. Sie würde bei der Polizei selbstbewusst auftreten. Schließlich hatte sie nichts Schlimmes getan. Und sie würde ihre Strafe in Würde entgegennehmen. Sie glaubt eigentlich nicht daran, dass sie eingebuchtet werden sollte. Sven hatte sie auch zu beruhigen versucht, dass sein Chef wenig Freunde im Dorf hatte und man seine Anzeige sicher eher herunterspielen als aufbauschen würde.
    Dann ging es wahrscheinlich nur um die Höhe des Bußgelds, das sie bekommen würde. Vielleicht könnte sie es auch mit Sozialstunden abarbeiten, das sollte ihr nicht so schwerfallen. Ein anderer Job war sowieso nicht in Sicht. Das Geld von Volker würde sie gut einteilen müssen, damit es ihr über das nächste Jahr half. Und dann gab es da noch die leidigen Rechnungen. Die würde sie sich aber erst nach ihrem Ausflug zur Polizei ansehen.
    Nach einem kurzen Morgengruß an ihre Ziegen machte sie sich auf den Weg. Die Armen müssen auch endlich mal wieder ausgemistet bekommen, dachte sie. Die Sonne schien, doch es wurde spürbar herbstlicher und die ersten Wolken zogen auf. Vielleicht würde es heute regnen. Es hatte lange nicht mehr geregnet.
    Sie klopfte an, bevor sie in das Dienstzimmer der kleinen Polizeidienststelle trat. Glücklicherweise war Herr Herbig da, der sich mit ihrem Fall auskannte. Vielleicht war er aber auch der einzige Polizist hier, das wusste sie nicht. Freundlich lächelnd trat er ihr entgegen und drückte ihr die Hand.
    „Wie war Ihr Urlaub?“
    Wie, Urlaub? In diesem Dorf gab es wohl keine Geheimnisse. Na ja, jedenfalls nicht, wenn das halbe Dorf am Samstag bis spät in die Nacht gefeiert hatte. Schade eigentlich, dass er nicht dabei gewesen war. Aber das hätte ihr als Bestechung ausgelegt werden können.
    „Ja, ganz gut. Jetzt spüre ich wieder Land unter den Füßen. Und mit ein bisschen Abstand sehen manche Dinge auch nicht mehr so bedrohlich aus, wissen Sie?“
    Er nickte. „Bitte setzen Sie sich doch. Möchten Sie einen Kaffee?“
    Paula schüttelte den Kopf. „Ich komme gerade vom Frühstück.“ Sie räusperte sich. „Tja, ich wollte fragen, wie es nun mit meinem Verfahren steht.“
    Er sah sie lange an und suchte offensichtlich nach den richtigen Worten. „Nun, ich habe nochmal mit einigen Personen gesprochen. Schließlich sind wir, also mein Kollege und ich, zu der Annahme gekommen, dass es in keinem einzigen Fall Schäden zu beklagen gibt. Sprich, Sie haben allen nur geholfen, die Sie behandelt haben. Dafür sollten Sie nicht bestraft, sondern hoffentlich bald belohnt werden durch recht viele Patienten.“ Er lächelte. „Dann habe ich nochmal mit Herrn Böker geredet. Herr Petersen war so freundlich, bei dem Gespräch ebenfalls anwesend zu sein und seinem Meister immer wieder den Wind aus den Segeln zu nehmen.“
    Oh, auch hier hatte sich Sven also noch für sie eingesetzt.
    „Leider hat Herr Böker die Anzeige nicht fallengelassen. Aber er kann uns nicht vorschreiben, wie wir mit der Anzeige umzugehen haben.“
    Bitte, jetzt komm in die Pötte, dachte Paula. Das hier ist keine Fernsehsendung, wo noch eine halbe Stunde zu füllen ist.
    „Kurz und gut. Wir

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