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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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rauchen würden.«
    Vusi grinste, ließ den Rest der Zigarette fallen und trat sie aus.
    Mace öffnete für ihn die Tür des Beifahrersitzes und glitt dann hinter ihm auf die Rückbank. Pylon setzte sich hinter das Lenkrad.
    »Schöner Wagen«, stellte Vusi fest. »Leder, was? Echt angenehm glatt.« Klopfte auf die Sitze und drehte sich zur Seite, so dass er sich Pylon zuwandte und gleichzeitig Mace hinter der Kopflehne sehen konnte. »Hört zu, Jungs«, fuhr er fort. »Das ist etwas peinlich für mich. Ich hatte gedacht, dass ihr mich erwartet. Vielleicht sogar bei mir vorbeischauen würdet. In meinem Büro. Wir hätten einen Kaffee trinken können. Dann wäre das alles lockerer gewesen. Bequemer.« Er breitete die Arme aus. »Mo hätte euch sagen sollen, wie das hier gewöhnlich abläuft.«
    »Vielleicht sollten Sie das jetzt übernehmen«, erwiderte Pylon.
    Vusi nickte eifrig. »Stimmt. In Ordnung. Es ist doch folgendermaßen: Wenn es mich nicht gäbe, wärt ihr gar nicht hier. Versteht ihr, was ich meine?« Sein Blick wanderte von dem einen zum anderen.
    »Klar«, sagte Pylon. »Und weiter?«
    »Damit will ich ausdrücken: Ich bin das Verbindungsglied, das die Kette erst ermöglicht. Ohne mich hättet ihr nur zwei lose Enden der Kette in der Hand.« Er lachte. Nervös brach sein Lachen ab, als die beiden nicht im Geringsten reagierten. »Mo hätte euch das unbedingt sagen müssen.« Er seufzte. »Manchmal schludert er bei solchen Kleinigkeiten ein wenig.«
    »Scheint so«, entgegnete Pylon. »Also – wie hoch ist die Bestechung?«
    Vusi schnitt eine gequälte Grimasse. »Provision, nicht Bestechung«, sagte er. »Entspricht der eines jeden professionellen Vermittlers.«
    »Und?«
    »Wie wäre es mit zwanzig Riesen?«
    »Wie es damit wäre?«
    »Grob geschätzt. Weil’s für Mo ist, berechne ich nur das Minimum.«
    »Vielleicht sollten Sie besser gleich mit ihm sprechen.«
    »Stimmt«, meinte Vusi. »Stimmt. Das würde ich normalerweise auch. Nur hat er diesmal gesagt, ich soll mit euch reden.«
    »Höchstens fünfzehntausend«, erklärte Mace. »Samstagmittag in Mos Wohnung. Sie wissen, wo das ist?«
    Vusi nickte. »Jetzt wäre besser.«
    »Jetzt haben wir nicht so viel dabei. Fragen Sie Mo. Diese Sache basiert auf Vertrauen.« Mace beugte sich vor und berührte Vusi an der Schulter. »Wir sind Ihnen für Ihre Hilfe sehr dankbar, Mr. …«
    »Vusi. Vusi Themba.«
    »Mr. Vusi Themba. Aber so funktioniert das nun mal. Bis Samstag also.« Er öffnete seine Hand, und der Zollbeamte verrenkte umständlich den Arm, um sie zu schütteln.
    Pylon und Mace begleiteten ihn zu seinem Auto und sahen ihm hinterher, wie er davonfuhr.
    »Warum sind grundsätzlich wir die Idioten, die den Hilfskräften auf einmal extra was zahlen müssen?«, wollte Pylon wissen.
    Mace eilte auf den Spider zu. »Das wird sich alles noch klären.«
    Unterwegs an den Docks entlang rief er Isabella auf ihrem Handy an.
    »Willst du etwa absagen?«, fragte sie, als sie seine Stimme hörte. »Du hast dich also für die feige Variante entschieden.«
    Mace lächelte. Isabella war schon immer einen Schritt voraus gewesen. Er behauptete, er müsse mit einem Klienten eine kleine Tour machen.
    »Kindermädchen«, spottete sie. »Wann besorgst du dir endlich einen richtigen Job?«
    »Der bezahlt fürs Bier.«
    Isabella lachte. »Du bist ein schlechter Lügner, Mace. Mach schon, lauf nach Hause zu Mami.« Sie legte auf.
    Er überlegte sich, ob er zurückrufen sollte, entschied sich aber dagegen. Besser war es, zum Hot Wok zu fahren und etwas Chinesisches zum Essen mitzubringen. Würde ihm bei Oumou und Christa vielleicht einen dicken Pluspunkt einbringen.

25
    Mace wurde durch Christas Schreie geweckt. Er fand sie im Bett sitzend, die Augen geschlossen, der Mund geöffnet, die geballten Fäuste auf die Ohren gepresst. Er und Oumou setzten sich neben sie. Oumou hielt sie fest, und Mace schlang seine Arme um die beiden, während Christa heftig zu schluchzen begann.
    »Ruhig, ma puce , ruhig«, sagte Oumou. Sanft schaukelten alle drei vor und zurück. Das Echo ihrer Schreie hallte in Maces Innerem wider. Die Vorstellung von dem schießenden Abdul Abdul, Christas Schrei und der Waffe nahm sie erneut gefangen. Er schloss die Augen, spürte das Zittern seiner Tochter und verdrängte die Erinnerung. Eine ganze Weile lang war sie nun nicht mehr schreiend aufgewacht. Es waren sogar bereits viele Monate seit dem letzten Mal vergangen, so dass er eigentlich gehofft

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