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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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Kapitän des Schiffes sichtlich und teilte sich gerne ein Bier mit den beiden auf der Brücke. Ein Windzug kühlte den Nachmittag etwas ab. Der Berg lag nun unter einer Wolkendecke verborgen, und das Wasser im Hafen raute auf. Ein trübes, unheilvolles Grün. Am Duncan-Dock beluden Werftkräne ein Schiffstrio mit einer endlosen Reihe von Containern. Dahinter schimmerte die Skyline der Stadt im windigen Dunst. Der Anblick verlieh Mace neue Kräfte, erinnerte ihn an alte Zeiten.
    Als er die Gangway hinunterlief, meinte er: »Vielleicht sollten wir das öfter tun.«
    Pylon blieb stehen. »Hab ich dich da gerade richtig verstanden?«
    »Nur so ein Gedanke. Hier und da bei Mo mittrampen, sozusagen.«
    »Vergiss es. Diese Art von Gefahr brauchen wir nicht mehr.«
    »Viel Kohle.«
    »Soweit ich noch weiß, lief auch so bisher alles recht zufriedenstellend.«
    Sie erreichten ihre Autos. Mos LKW s waren bereits verschwunden. Einige Matrosen hatten es sich windgeschützt hinter einem Container bequem gemacht, wo sie Karten spielten. Ein langhaariger Hund neben ihnen.
    »Das war’s«, sagte Mace. »Wir können jetzt genauso zur Abwechslung mal frühzeitig Schluss machen und nach Hause fahren.«
    Pylon öffnete seine ferngesteuerte Autoverriegelung mit einem Piepsen. »Richte Isabella meine besten Grüße aus.«
    »Ich treff sie aber nicht.«
    »Nein?«
    »Nein. Es wird ein Abend mit der Familie.«
    Pylon sah ihn eindringlich an. »Freut mich. Hab mich nur gefragt.«
    Mace lachte. »Du glaubst doch nicht etwa … Ach, komm schon. Nein!«
    »Ich muss zugeben, dass ich daran gedacht habe.«
    »Soll das heißen, du hättest mit ihr …?«
    »Aus Nostalgie. Ich hätte mir vielleicht eine Nacht gegönnt. So was ist sehr verführerisch.«
    »Vergiss es.« Mace öffnete die Tür des Alfa. Er starrte über das Autodach hinweg auf einen weißen Toyota, der den Kai entlanggeschossen kam. »In dem Ganzen steckt viel Geld, aber deshalb riskiere ich doch nicht meine Beziehung zu Oumou.« Der Toyoto hielt an. Heraus sprang ein schicker Mann, der breit lächelte. Er kam mit ausgestreckter Hand auf sie zu.
    »Ihr seid sicher Mo Siqs Jungs«, sagte er. »Ich heiße Vusi Themba. Zollbehörde.«
    »Verstehe«, erwiderte Mace und schüttelte die dargebotene Hand. Pylon kam ebenfalls näher und durchlief den Bruderhandschlag.
    »Wollte nur sichergehen, dass alles zu Ihrer Zufriedenheit verlaufen ist.« Der Mann sah grinsend von einem zum anderen und zeigte ihnen seine blitzenden Zähne zwischen den vollen Lippen. Mace fand, seine Nase sah so aus, als ob sie ihm irgendwann ins Gesicht gedrückt worden wäre. Ein rundes freundliches Gesicht.
    »Es gab keine Probleme«, erklärte Pylon.
    Vusi meinte: »Ich bin gerade an den LKW s vorbeigefahren, die schon wieder auf dem Rückweg waren. Das Abladen hat ja nur eine Dreiviertelstunde gedauert.« Er warf einen Blick auf die schwere Rolex an seinem Handgelenk. »Genau: fünfundvierzig oder fünfzig Minuten.«
    Weder Mace noch Pylon erwiderten etwas.
    Vusi holte ein Päckchen mit Marlboros heraus, klopfte gegen den Schachtelboden und bot den beiden eine Zigarette an. Sie schüttelten den Kopf. »Ich muss auch endlich aufhören«, meinte er, nahm sich eine und entzündete sie mit einem Zippo. Er blies den Rauch aus einem Mundwinkel, aber der Wind wehte ihn Mace und Pylon trotzdem ins Gesicht. Vusi zeigte auf das Schiff. »Argentinisch?«
    Mace nickte. »Ja.«
    »Fährt die Küste hinauf?«
    »Ich hab mich nicht nach dem Terminplan erkundigt. Der Kapitän ist gerade an Deck, falls Sie’s genau wissen wollen.«
    Vusi drehte dem Wind, der stärker, unangenehm und beißend wurde, den Rücken zu. »Sie legen noch heute Abend ab, soweit ich informiert bin.«
    »Wenn Sie das sagen.«
    »Meinte jedenfalls der Hafenkapitän.« Vusi klopfte die Asche von seiner Zigarette. »Nachdem ich die nötigen Papiere unterzeichnet habe.« Er schob sich die Zigarette zwischen die Lippen, holte ein Bündel Papiere aus seiner Jackentasche und fuhr mit der Marlboro im Mundwinkel fort. »Die sollte ich besser jetzt nicht loslassen, oder?« Die Dokumente flatterten in seiner Hand.
    »Was wollen Sie von uns?«, fragte Pylon, der zu Xhosa gewechselt war und die Antwort nur allzu gut kannte.
    Der Zollbeamte blieb beim Englischen. »Reden. Mo meinte, ich soll mit Ihnen reden.«
    Pylon sah seinen Partner an und wies mit dem Kopf auf den großen Mercedes. Mace nickte und sagte zu Vusi: »Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie im Auto nicht

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