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Peace Food

Peace Food

Titel: Peace Food Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Dahlke
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über längere Zeit niedriger Spiegel an aktivem Vitamin D kann, wie schon
     gezeigt, Krebs fördern, auch den der Prostata.
    2007 konnte Professor Li an 14 900
     Männern in einer Untersuchung, die 18 Jahre dauerte, zeigen, dass diejenigen mit einem
     Vitamin-D-Spiegel über 62 nmol/l ein nur halb so großes Prostatakrebs-Risiko aufwiesen
     wie diejenigen mit Werten darunter. Schon 2006 war ­Vieth in Toronto aufgefallen, dass
     die Anstiege der PSA-Spiegel bei bereits ausgebrochenem Prostatakrebs in den Frühjahrs-
     und Sommermonaten geringer waren. 32 Das lässt vermuten,
     dass die Sonnenbestrahlung nicht nur verhindernde, sondern auch heilende Eigenschaften
     hat.
Prostata und Seele
    Zu all dem kommt die seelische
     Komponente, die bei der Prostata-Problematik sehr deutlich und möglicherweise für Männer
     in unserer Gesellschaft etwas peinlich ist. Dass wir bei 70-jährigen Männern fast zu 100
     Prozent Prostatavergrößerungen finden, die das Wasserlassen behindern, ist ein
     besonderes Merkmal der industrialisierten westlichen Hochleistungsgesellschaft. Urin
     symbolisiert Seelenabwasser. Dass westliche Männer ein Problem haben, im seelischen
     Bereich loszulassen, zeigt sich nicht nur beim Urinieren im Alter, sondern auf vielen
     Ebenen und auch schon deutlich früher. Arabischen Männern, die einen Harem zu »betreuen«
     haben, sollen die entsprechenden Loslassprobleme gänzlich fehlen …
    Aufgabe der natürlicherweise nur
     haselnussgroßen Vorsteherdrüse ist es, Flüssigkeit zu produzieren, um beim
     Geschlechtsverkehr, unterstützt von den Cowperschen Drüsen, Gleitmittel bereitzustellen
     und die Spermien mit Nährflüssigkeit zu versorgen. Dazu aber braucht die Prostata
     offenbar ein gewisses Training, sie muss sozusagen in längeren Liebesfesten angelernt
     und trainiert werden, um ihre Aufgabe gut zu erfüllen. Wo das geschieht, neigt sie dazu,
     ein langes Leben lang gut zu arbeiten und dafür zu sorgen, dass alles so richtig rutscht
     und flutscht, wenn es sinnlich und genussvoll wird.
    Wo sie und ihre Arbeit aber ignoriert
     werden, weil Liebesfeste diesen Namen nicht verdienen und zu einem kurzen
     Schnellfeuerwerk verkommen und infolgedessen meist irgendwann ganz verkümmern, ergeben
     sich Probleme. Nach Jahrzehnten stummer Leidenszeit wird sich die Vorsteherdrüse melden
     und zu wachsen beginnen. Diese sogenannte Hypertrophie, das Überwachstum, ist in der
     Regel zuerst gutartig und verweist auf das Problem mit einer immer kläg­licher werdenden
     männlichen »Ausstrahlung«. Diese ist noch nicht besorgniserregend, aber wer weiß, wie
     schon kleine Jungen auf der Ebene »Wer kann weiter und höher« bezüglich dieser
     Ausstrahlung konkurrieren, ahnt, wie sehr das allmähliche Versiegen des ehemals stolzen
     Strahles Männer trifft.
    Die bewusste Lösung wäre hier
     eindeutig nicht die Prostata-Massage durch Urologen, die früher allen Ernstes in
     Erwägung gezogen wurde, sondern ein lebendiges Sexualleben mit rauschenden, saftigen und
     vor allem lang anhaltenden Liebesfesten und den entsprechenden Erektionen, bei der die
     Prostata gefordert ist. Solche sind in einer Gesellschaft, wo es alle eilig haben,
     natürlich nicht nur nicht die Regel, sondern inzwischen betrüblicherweise für die
     Vorsteherdrüsen, ihre Besitzer und deren Partnerinnen seltene Ausnahmen. Tatsächlich
     sind bei uns inzwischen fast alle Männer frigide, sprich: sie bleiben bis zum
     Samenerguss, von westlichen Menschen mit einem Orgasmus verwechselt, strohtrocken. Auch
     wenn diese Diagnose im Patriarchat natürlich für Frauen reserviert ist, bleibt das
     Phänomen doch deutlich. Warum, um Gottes willen, sollte Mutter Natur, die immer sicher
     geht und auf dem Weg zu ein paar Fröschen ein Vielfaches mehr an Kaulquappen produziert,
     hier nicht auch auf Nummer sicher gehen und beide Geschlechter für eine saftige
     »Rutschpartie« in die Pflicht nehmen? Männer anderer (Liebes-)Kulturen zeigen, wie es natürlich ginge.
    Das Dilemma ist selbst im
     fortgeschrittenen Alter noch zu verbessern, wie Erfahrungen zeigen. Aber natürlich wäre
     eine frühzeitige, quasi vorbeugend entwickelte Sexualität bei gleichzeitigem Verzicht
     auf Muttermilch im späteren Leben und die Verlegung fleischlicher Lust vom Ess- ins
     Schlafzimmer und damit auf die Ebene eines sinnlich erfüllten Liebeslebens die
     entscheidende Vorbeugungsmaßnahme. Vor Nebenwirkungen braucht in diesem Fall nicht
     gewarnt zu werden –

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