Peace Food
Kälber von Bio-Bauern – werden meist schon in den ersten Stunden von ihren Müttern
getrennt und an Kälbermastbetriebe verkauft, wo sie zur Profitmaximierung in einer Art
Einzelhaft bei unnatürlichem Futter gehalten beziehungsweise gemästet werden. Das
eisenfreie Futter, das dafür sorgt, dass das Kalbfleisch bleich bleibt, wie es der
Fleischkonsument erwartet, führt zu extremer Eisenmangelanämie. Das Verlangen der Kälber
wird so groß, dass sie aus Verzweiflung sogar ihren Urin trinken würden. Das verhindern
extrem enge Boxen, die ein Umdrehen unmöglich machen. Nicht einmal das Lecken an den
Eisengittern ihrer Gefängnisse lässt man ihnen, sondern umwickelt diese mit Plastik.
In kleinen Ländern wie Österreich und der Schweiz werden pro Jahr weit
über 300 000 Kälber auf diese Weise gequält und geschlachtet, bevor sie vier Monate alt
sind. Kalbfleischesser verdienen folglich unser Mitgefühl bezüglich des leidvollen
Hormonmixes und vor allem des ungünstigen Karmas, das sie sich mit jedem Bissen aufladen.
Auch wenn westliche Menschen auf diesen letzten Aspekt wenig achten, haben
mich 30 Jahre Reinkarnationstherapie gelehrt, ihn durchaus ernst zu nehmen. Bei uns
erkennen ihn viele erst auf dem Sterbebett, und das ist doch sehr spät. Der dem Osten
durchaus geläufige Gedanke, all jene Wesen, die unter uns gelitten hätten, erwarteten uns
auf der anderen Seite zusammen mit denen, die wir gefördert und geliebt haben, mag
erschrecken und trösten zugleich. So ernten wir spät, was wir beim Einkaufen
entscheiden.
Großschlachthöfe
und große politische Organisationen
Alle Studien, die sich dem Thema widmen, belegen, wie wir unser Leben
durch Fleischverzehr quantitativ erheblich verkürzen und qualitativ deprimierend
beschädigen. Auch wenn sie nicht immer miteinander übereinstimmen, so gibt es doch keine,
die zu gegenteiligen Aussagen käme, etwa Fleischverzehr könne das Leben verlängern oder zu
mehr Gesundheit führen als pflanzliche Nahrung. Im Extremfall wäre eine reine
Fleischernährung mit dem Leben nicht vereinbar, wohingegen reine Pflanzenkost zu einem
längeren und besseren Leben führt. Die Inuit in Grönland – oft bemühtes Gegenargument von
Fleischfans – leben durchaus nicht nur von Fleisch, sondern verzehren immer auch den
Mageninhalt ihrer Beute und damit Pflanzliches. Abgesehen davon wurden die Inuit nie alt
und haben bis heute die mit Abstand höchste Depressionsrate der Welt.
Was könnten die Gründe sein, die Ernährungswissenschaftler über viele
Jahrzehnte für Fleisch votieren ließen? Tierisches Eiweiß, so hieß es immer, sollte uns
Kraft bringen und den Muskelaufbau fördern und zu einem guten, langen und gesunden Leben
beitragen – also das genaue Gegenteil der Wirklichkeit.
Der Grund ist leicht nachvollziehbar. Letzten Endes geht es um
wirtschaftliche Interessen. Große politische Gebilde wie die Vereinigten Staaten von
Amerika oder die Europäische Union sorgen dafür, dass große Firmen und Konzerne gefördert
werden, einfach weil diese sich entsprechende Lobbyisten leisten können. Klein- und
Mittelstandsbetriebe bleiben – wie überall zu beobachten – tendenziell auf der Strecke.
Die Argumentation für die Förderungsmaßnahmen der Großen ist jeweils
verdeckt. So hat die EU etwa den einzelnen Bauern die Hofschlachtung untersagt, angeblich
aus Sorge um die Hygiene. Die Hygiene-Anforderungen wurden so lange erhöht, bis auch
kleinere Metzgereien das Schlachten aufgeben mussten. Inzwischen braucht es praktisch ein
Labor. Das Ergebnis ist einfach und eindeutig: Die zunehmend verzehrten Fleischmassen
kommen zu mehr als 98 Prozent aus Massentierhaltung, und die Tiere werden in
Großschlachthöfen industriell und, wie noch zu zeigen ist, dadurch besonders grausam
geschlachtet. EU und USA fördern diesen Trend.
Was Panikattacken
bei Menschen mit Schlachtungen zu tun haben
Im Großschlachthof muss ein Kalb oder Rind, ein Schwein oder Schaf
miterleben, wie Dutzende Artgenossen vor ihm maschinell umgebracht werden. Was sich dabei
in ihm ereignet, können wir uns vorstellen, wenn wir uns in seine Lage versetzen. Ein
Verbrecher, der, auf seine Hinrichtung wartend, ein Dutzend Delinquenten vor sich auf dem
elektrischen Stuhl oder am Galgen sterben sähe, geriete in einen noch schlimmeren
körperlichseelischen Zustand. Die seelische Todesangst äußerte sich in rasendem
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