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Peace Food

Peace Food

Titel: Peace Food Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Dahlke
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Kälber von Bio-Bauern – werden meist schon in den ersten Stunden von ihren Müttern
     getrennt und an Kälbermastbetriebe verkauft, wo sie zur Profitmaximierung in einer Art
     Einzelhaft bei unnatürlichem Futter gehalten beziehungsweise gemästet werden. Das
     eisenfreie Futter, das dafür sorgt, dass das Kalbfleisch bleich bleibt, wie es der
     Fleischkonsument erwartet, führt zu extremer Eisenmangelanämie. Das Verlangen der Kälber
     wird so groß, dass sie aus Verzweiflung sogar ihren Urin trinken würden. Das verhindern
     extrem enge Boxen, die ein Umdrehen unmöglich machen. Nicht einmal das Lecken an den
     Eisengittern ihrer Gefängnisse lässt man ihnen, sondern umwickelt diese mit Plastik.
    In kleinen Ländern wie Österreich und der Schweiz werden pro Jahr weit
     über 300 000 Kälber auf diese Weise gequält und geschlachtet, bevor sie vier Monate alt
     sind. Kalbfleischesser verdienen folglich unser Mitgefühl bezüglich des leidvollen
     Hormonmixes und vor allem des ungünstigen Karmas, das sie sich mit jedem Bissen aufladen.
    Auch wenn westliche Menschen auf diesen letzten Aspekt wenig achten, haben
     mich 30 Jahre Reinkarnationstherapie gelehrt, ihn durchaus ernst zu nehmen. Bei uns
     erkennen ihn viele erst auf dem Sterbebett, und das ist doch sehr spät. Der dem Osten
     durchaus geläufige Gedanke, all jene Wesen, die unter uns gelitten hätten, erwarteten uns
     auf der anderen Seite zusammen mit denen, die wir gefördert und geliebt haben, mag
     erschrecken und trösten zugleich. So ernten wir spät, was wir beim Einkaufen
     entscheiden.
Großschlachthöfe
     und große politische Organisationen
    Alle Studien, die sich dem Thema widmen, belegen, wie wir unser Leben
     durch Fleischverzehr quantitativ erheblich verkürzen und qualitativ deprimierend
     beschädigen. Auch wenn sie nicht immer miteinander übereinstimmen, so gibt es doch keine,
     die zu gegenteiligen Aussagen käme, etwa Fleischverzehr könne das Leben verlängern oder zu
     mehr Gesundheit führen als pflanzliche Nahrung. Im Extremfall wäre eine reine
     Fleischernährung mit dem Leben nicht vereinbar, wohingegen reine Pflanzenkost zu einem
     längeren und besseren Leben führt. Die Inuit in Grönland – oft bemühtes Gegenargument von
     Fleischfans – leben durchaus nicht nur von Fleisch, sondern verzehren immer auch den
     Mageninhalt ihrer Beute und damit Pflanzliches. Abgesehen davon wurden die Inuit nie alt
     und haben bis heute die mit Abstand höchste Depressionsrate der Welt.
    Was könnten die Gründe sein, die Ernährungswissenschaftler über viele
     Jahrzehnte für Fleisch votieren ließen? Tierisches Eiweiß, so hieß es immer, sollte uns
     Kraft bringen und den Muskelaufbau fördern und zu einem guten, langen und gesunden Leben
     beitragen – also das genaue Gegenteil der Wirklichkeit.
    Der Grund ist leicht nachvollziehbar. Letzten Endes geht es um
     wirtschaftliche Interessen. Große politische Gebilde wie die Vereinigten Staaten von
     Amerika oder die Europäische Union sorgen dafür, dass große Firmen und Konzerne gefördert
     werden, einfach weil diese sich entsprechende Lobbyisten leisten können. Klein- und
     Mittelstandsbetriebe bleiben – wie überall zu beobachten – tendenziell auf der Strecke.
    Die Argumentation für die Förderungsmaßnahmen der Großen ist jeweils
     verdeckt. So hat die EU etwa den einzelnen Bauern die Hofschlachtung untersagt, angeblich
     aus Sorge um die Hygiene. Die Hygiene-Anforderungen wurden so lange erhöht, bis auch
     kleinere Metzgereien das Schlachten aufgeben mussten. Inzwischen braucht es praktisch ein
     Labor. Das Ergebnis ist einfach und eindeutig: Die zunehmend verzehrten Fleischmassen
     kommen zu mehr als 98 Prozent aus Massentierhaltung, und die Tiere werden in
     Großschlachthöfen industriell und, wie noch zu zeigen ist, dadurch besonders grausam
     geschlachtet. EU und USA fördern diesen Trend.
Was Panikattacken
     bei Menschen mit Schlachtungen zu tun haben
    Im Großschlachthof muss ein Kalb oder Rind, ein Schwein oder Schaf
     miterleben, wie Dutzende Artgenossen vor ihm maschinell umgebracht werden. Was sich dabei
     in ihm ereignet, können wir uns vorstellen, wenn wir uns in seine Lage versetzen. Ein
     Verbrecher, der, auf seine Hinrichtung wartend, ein Dutzend Delinquenten vor sich auf dem
     elektrischen Stuhl oder am Galgen sterben sähe, geriete in einen noch schlimmeren
     körperlichseelischen Zustand. Die see­lische Todesangst äußerte sich in rasendem
    

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