Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Peace Food

Peace Food

Titel: Peace Food Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Dahlke
Vom Netzwerk:
unmöglich zu machen,
     ausreichend Nahrung für ihre eigenen Bedürfnisse anzubauen, könnten wir uns mit bei uns
     angebauten vollwertigen Kohlenhydraten gut ernähren, würden also Menschen und Tieren
     Unglaubliches ersparen und überdies noch der Welt den ausufernden Transport-Wahnsinn.
    Auch ökologisch wären wir und Mutter Erde ungleich besser dran, wenn wir
     uns bei Tierprodukten zurückhalten könnten. Würde Fleisch allenfalls zu einer seltenen,
     entsprechend teuren Delikatesse wie in Japan, ließe es sich sogar in entsprechender
     Qualität produzieren. Versuche des Schweizer Genossenschaftsbundes Migros haben gezeigt,
     wie es grundsätzlich möglich ist, den umgekehrten Weg wie in EU und USA zu beschreiten und
     Bauern wieder zur Hofschlachtung zu animieren, um weniger, aber besseres Fleisch zu
     erwirtschaften.
    Weitgehender und erst recht kompletter Fleischverzicht würde uns und
     unsere Gemeinschaft samt unserer Erde in eine beeindruckende Winwin-Situation bringen. Die
     Zahlen sind eindeutig und machen große Hoffnung, es in solch einem Fall doch noch zu
     schaffen. Keine Entscheidung kann im Hinblick auf Tierschutz so viel verändern wie die, auf
     das Essen von Tieren zu verzichten. Die Kehrseite: Ein Tierschützer, der Fleisch isst, kann
     es nicht ernst meinen, jedenfalls ist er nicht ernst zu nehmen. Keine Entscheidung wird,
     wie zu sehen war, auch nur annähernd so viel für die Umwelt und die Welt bringen. Wir
     werden damit den Umweltschutz insgesamt enorm fördern, die Regenwaldzerstörung unterbinden,
     die Klimakatastrophe aufhalten, das weltweite Wasserproblem günstig beeinflussen, das
     Hungerdrama in der ärmeren Welt beenden, aus aufgeblähten Gesundheits-Etats riesige Summen
     freisetzen – durch Wegfall ganzer Krankheitsbilder. Tierkrankheiten wie Rinderwahnsinn
     (BSE), Maul- und Klauenseuche, Geflügel- und Schweinepest wie auch die aus der extremen
     Tierzucht folgenden Grippen wären ein für allemal vorbei – und natürlich würden auch
     Dioxinskandale im Futter allesamt einer traurigen Vergangenheit angehören.
    Gerade da ich dieses Kapitel schreibe, ist in Deutschland wieder die Hölle
     los wegen 150 000 Tonnen Tierfutter mit einem um das 77-Fache erhöhten Dioxin-Wert. Da muss
     ich allerdings fragen: Wieso gibt es bei solch einem Extremgift überhaupt Grenzwerte im
     Futter, und der wievielte Lebensmittelskandal mit Tierprodukten ist das eigentlich? Wir
     brauchen das alles nicht wirklich! Wir können uns jederzeit dagegen entscheiden. Obendrein
     würden wir unfassliche Mist- und Gülle-Orgien beenden, weitere Verrohung und Abstumpfung
     der Menschen verhindern und die schon bestehende allmählich rückgängig machen sowie innere
     und vor allem äußere Kriege minimieren.
    Massentierhaltung ist nicht nur ethisch unerträglich, sondern langfristig
     auch unbezahlbar. Sie wird in jedem Fall zusammenbrechen, die Frage ist nur, wie viele
     Tiere und natürlich auch Menschen noch daran zugrunde gehen müssen, bevor wir
     aufwachen.
    F azit: Die
     Verlängerung der Nahrungskette über das Tier ist nicht nur eine riesige Verschwendung
     kostbarer Nahrungsmittel, sie ist wirtschaftlich auch nur mit immensen Subventionen
     machbar, vor allem aber ist sie katastrophal für die mensch­liche Gesundheit, die Umwelt
     und natürlich für die Tiere. Mit einer Veränderung des Essverhaltens der Menschen in den
     reichen Ländern könnte man problemlos den Welthunger besiegen.

GRUND ZUR HOFFNUNG
    Anfang 2011 haben 300 deutsche Universitätsdozenten offen den Ausstieg aus
     der Massentierhaltung gefordert. »In der Massenhaltung wird mit Tieren auf eine Weise
     umgegangen, die uns als Gesellschaft beschämen muss«, beginnt ihr Appell. Sie weisen auf
     die fatalen Auswirkungen auf Gesundheit, Umwelt, Klima und globale Gerechtigkeit hin und
     verlangen ein Ende der Tierquälerei. Der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz
     Deutschland (BUND), Professor Hubert Weiger, sagt: »Im industriellen Maßstab ist
     Tierhaltung nur möglich, wenn Umwelt- und Tierschutz in den Verordnungen für die Haltung
     der Tiere ausgeblendet werden. Viel zu viele Tiere (…) bezahlen mit ihrem Leid für das
     Profitstreben der Fleischkonzerne und das Versagen der Politik.« Und weiter: »(…) die
     Umweltkosten für die anhaltend hohen Nitratbelastungen durch Gülle in Gewässern [trägt]
     nicht die Agrarindustrie, sondern die Allgemeinheit.«
    Hier noch mehr geballte Gelehrsamkeit. Der

Weitere Kostenlose Bücher