Peace Food
unmöglich zu machen,
ausreichend Nahrung für ihre eigenen Bedürfnisse anzubauen, könnten wir uns mit bei uns
angebauten vollwertigen Kohlenhydraten gut ernähren, würden also Menschen und Tieren
Unglaubliches ersparen und überdies noch der Welt den ausufernden Transport-Wahnsinn.
Auch ökologisch wären wir und Mutter Erde ungleich besser dran, wenn wir
uns bei Tierprodukten zurückhalten könnten. Würde Fleisch allenfalls zu einer seltenen,
entsprechend teuren Delikatesse wie in Japan, ließe es sich sogar in entsprechender
Qualität produzieren. Versuche des Schweizer Genossenschaftsbundes Migros haben gezeigt,
wie es grundsätzlich möglich ist, den umgekehrten Weg wie in EU und USA zu beschreiten und
Bauern wieder zur Hofschlachtung zu animieren, um weniger, aber besseres Fleisch zu
erwirtschaften.
Weitgehender und erst recht kompletter Fleischverzicht würde uns und
unsere Gemeinschaft samt unserer Erde in eine beeindruckende Winwin-Situation bringen. Die
Zahlen sind eindeutig und machen große Hoffnung, es in solch einem Fall doch noch zu
schaffen. Keine Entscheidung kann im Hinblick auf Tierschutz so viel verändern wie die, auf
das Essen von Tieren zu verzichten. Die Kehrseite: Ein Tierschützer, der Fleisch isst, kann
es nicht ernst meinen, jedenfalls ist er nicht ernst zu nehmen. Keine Entscheidung wird,
wie zu sehen war, auch nur annähernd so viel für die Umwelt und die Welt bringen. Wir
werden damit den Umweltschutz insgesamt enorm fördern, die Regenwaldzerstörung unterbinden,
die Klimakatastrophe aufhalten, das weltweite Wasserproblem günstig beeinflussen, das
Hungerdrama in der ärmeren Welt beenden, aus aufgeblähten Gesundheits-Etats riesige Summen
freisetzen – durch Wegfall ganzer Krankheitsbilder. Tierkrankheiten wie Rinderwahnsinn
(BSE), Maul- und Klauenseuche, Geflügel- und Schweinepest wie auch die aus der extremen
Tierzucht folgenden Grippen wären ein für allemal vorbei – und natürlich würden auch
Dioxinskandale im Futter allesamt einer traurigen Vergangenheit angehören.
Gerade da ich dieses Kapitel schreibe, ist in Deutschland wieder die Hölle
los wegen 150 000 Tonnen Tierfutter mit einem um das 77-Fache erhöhten Dioxin-Wert. Da muss
ich allerdings fragen: Wieso gibt es bei solch einem Extremgift überhaupt Grenzwerte im
Futter, und der wievielte Lebensmittelskandal mit Tierprodukten ist das eigentlich? Wir
brauchen das alles nicht wirklich! Wir können uns jederzeit dagegen entscheiden. Obendrein
würden wir unfassliche Mist- und Gülle-Orgien beenden, weitere Verrohung und Abstumpfung
der Menschen verhindern und die schon bestehende allmählich rückgängig machen sowie innere
und vor allem äußere Kriege minimieren.
Massentierhaltung ist nicht nur ethisch unerträglich, sondern langfristig
auch unbezahlbar. Sie wird in jedem Fall zusammenbrechen, die Frage ist nur, wie viele
Tiere und natürlich auch Menschen noch daran zugrunde gehen müssen, bevor wir
aufwachen.
F azit: Die
Verlängerung der Nahrungskette über das Tier ist nicht nur eine riesige Verschwendung
kostbarer Nahrungsmittel, sie ist wirtschaftlich auch nur mit immensen Subventionen
machbar, vor allem aber ist sie katastrophal für die menschliche Gesundheit, die Umwelt
und natürlich für die Tiere. Mit einer Veränderung des Essverhaltens der Menschen in den
reichen Ländern könnte man problemlos den Welthunger besiegen.
GRUND ZUR HOFFNUNG
Anfang 2011 haben 300 deutsche Universitätsdozenten offen den Ausstieg aus
der Massentierhaltung gefordert. »In der Massenhaltung wird mit Tieren auf eine Weise
umgegangen, die uns als Gesellschaft beschämen muss«, beginnt ihr Appell. Sie weisen auf
die fatalen Auswirkungen auf Gesundheit, Umwelt, Klima und globale Gerechtigkeit hin und
verlangen ein Ende der Tierquälerei. Der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND), Professor Hubert Weiger, sagt: »Im industriellen Maßstab ist
Tierhaltung nur möglich, wenn Umwelt- und Tierschutz in den Verordnungen für die Haltung
der Tiere ausgeblendet werden. Viel zu viele Tiere (…) bezahlen mit ihrem Leid für das
Profitstreben der Fleischkonzerne und das Versagen der Politik.« Und weiter: »(…) die
Umweltkosten für die anhaltend hohen Nitratbelastungen durch Gülle in Gewässern [trägt]
nicht die Agrarindustrie, sondern die Allgemeinheit.«
Hier noch mehr geballte Gelehrsamkeit. Der
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