Peace Food
Wegfall der bisherigen niederdrückenden Schwingungen aus Tierfabriken und
Schlachthäusern ändern. All dies wird uns beflügeln, andere auch zu überzeugen und
gemeinsam am Feld ansteckender Gesundheit zu bauen. Anstelle der alten Angst wird neuer
Mut wachsen, anstelle der Niederdrückung Beflügelndes ins Leben kommen.
FÜR DIE GESUNDHEIT DER ERDE
Tatsächlich ist die Fleisch- und Milchproduktion der modernen
Landwirtschaft nicht ein, sondern der entscheidende Faktor
unserer hausgemachten Katastrophe, die von der Gesundheit bis zum Klima reicht.
Diese wäre zu vermeiden gewesen, hätte man bereits vor fast zweieinhalb
Jahrtausenden auf Sokrates gehört, der in einem seiner berühmten Dialoge mit einem gewissen
Glaukon eine vegane Diät für die Bewohner der Polis, der griechischen Stadtgemeinschaft,
empfahl. Er sagte voraus, wenn sie zusätzlich ihre Tage in Beschaulichkeit verbrächten,
würden sie bei guter Gesundheit ein fortgeschrittenes Alter erreichen. Glaukon aber
forderte für die Bürger moderne Mahlzeiten und den Luxus des Fleischessens. Sokrates
entgegnete ihm, dass sie dann über eine Stadt sprechen müssten, die an Entzündungen leide,
als hätte er bereits die »China Study« gelesen. Auch weist er bereits darauf hin, dass dann
mehr Ärzte gebraucht würden und wegen des Bedarfs an zusätzlichem Land die Kriegsgefahr
steige. Außerdem wären ein Justizwesen und die entsprechenden Anwälte wegen des
aufkommenden Streits notwendig.
Sokrates beschrieb glasklar die Aggressionsproblematik, die im
Fleischessen liegt und aus ihm folgt. Wer dächte da nicht an die bereits von Tolstoi
erkannte Beziehung zwischen Schlachthöfen und Schlachtfeldern?! Männer, die Fleisch essen,
führen rascher und lieber Krieg – täglich in der Wirtschaft oder vor Gericht, aber auch
konkret, wenn ganze Nationen am Aggressionsstau leiden und Politiker den sogenannten
Volkszorn anstacheln, um ihm anschließend Ventile auf Schlachtfeldern zu öffnen. Sokrates
geht sogar so weit, vorauszusagen, dass Ärzte und Anwälte dann ihr Haupt in Arroganz
erheben würden, und hat damit eine ganze Reihe von Problemen der modernen westlichen
Demokratie vorweggenommen.
Mist-Berge und Gülle-Seen
Einiges aber haben wir noch neu erfunden, zum Beispiel ein gigantisches
Abfallproblem. Genauso wenig, wie wir wissen, wohin mit unserem Atommüll, mit dem
Plastikmüll und all dem »Sondermüll«, wissen moderne Tierfabriken, wohin mit den ungeheuren
Mist-Bergen und Gülle-Seen, die sie nebenbei täglich produzieren. Auf gut bayrisch
»bescheißen« deren Betreiber die Bürger und »scheißen« auf deren Rechte, die gequälten
Tiere scheißen sie – wie zur Strafe – aber auch richtig zu. Die Verantwortlichen für diese
ganze »Scheiße« wissen nicht, wohin damit, beziehungsweise haben genauso wenig ein
Entsorgungskonzept wie die Betreiber von Atomkraftwerken. Ihrem geringen oder überhaupt
nicht vorhandenen ethischen Anspruch entsprechend, versuchen sie es meist illegal und
lassen die unermesslichen Ströme flüssiger »Scheiße« immer wieder einfach in Flüsse
überlaufen, was Umweltkatastrophen erheblichen Ausmaßes hervorruft, Fauna und Flora
schädigt und nicht zuletzt natürlich die Anwohner. Die Strafen dafür sind im Allgemeinen so
milde, dass sich auch das für sie rechnet.
Die Massentierhaltung der USA produziert bereits heute das 130-Fache der
Fäkalien der Bevölkerung, nur gibt es dafür – jede Sekunde werden es 40 000 kg mehr – keine
Kanalisation und praktisch keine Entsorgungskonzepte.
Die fußballfeldgroßen Güllegruben, die ständig überlaufen, sind so giftig,
dass Menschen sofort ersticken, wenn sie hineinfallen, wie leider schon öfter geschehen.
Wenn sie nicht überliefe, würde die Giftgülle in den Untergrund versickern, also ins
Grundwasser gelangen. All das sprengt bei weitem das Ausmaß an Gülle, die auf einem
normalen Bauernhof anfällt, wenngleich selbst die nicht bekömmlich ist. Doch beim Wandel
vom Bauernhof zum Konzern, der Tierfabriken managt, orientiert man sich, wie schon mehrfach
betont, ausschließlich am Gewinn. Der größte US-Fleischkonzern Smithfield zahlte in einem
einzigen Jahr für 7000 Vergehen Strafen. Diese sind natürlich so bemessen, dass sich das
gut rechnet. Verstöße werden hier – bei 20 pro Tag – als Firmenstrategie überdeutlich. Und
wer nun glaubt, das Gebaren dieses Fleischkonzerns
Weitere Kostenlose Bücher