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Peacemaker

Peacemaker

Titel: Peacemaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Gordon
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dass sich unsere Nabelschnüre verheddern oder gequetscht werden, haben wir Notsauerstoffflaschen dabei. Die erschweren uns zwar die Arbeit, aber die Wahrscheinlichkeit, dass die Nabelschnüre bei diesem Wellengang beschädigt werden, ist einfach zu groß.«
    Big Al fügte hinzu: »Normalerweise würden wir Sie mit einem Tauchkorb hinunterlassen – wie mit einem kleinen Aufzug. Aber nicht bei diesem verdammten Seegang. Ich werde Sie also mit einer Winde hinunterlassen. Sind Sie damit einverstanden?«
    Gideon nickte. »Ziehen wir die Sache einfach durch«, sagte er.
    Kate streckte die Hand aus und befestigte Gideons Nabelschnur an seinem Tragesystem. Dann steckte sie sämtliche Anschlüsse ein: Luft, Strom und Kommunikation.
    »Blas ein bisschen Luft hinein.«
    Gideon fand den Atemregler, blies etwas Luft in seine Maske und gab ihr ein »Daumen nach oben«-Zeichen.
    »Teste die Kommunikationsverbindung.«
    »Test. Test.«
    Big Al sagte: »Können Sie mich hören, Gideon?«
    »Ich bin bereit.«
    Während Big Al Kate anschloss, warf Gideon einen Blick über den Rand der Plattform. Die Lichtkegel der Scheinwerfer verloren sich in der verregneten Dunkelheit und erhellten die Wasseroberfläche nur unmerklich. Nur ein Wahnsinniger würde sich noch einmal in diese Fluten stürzen, dachte Gideon, als er die wütenden Wellen vorbeirollen sah.
    Kate warf ihm einen kurzen Blick zu. »Ich tauche als Erste«, sagte sie.
    Gideon schüttelte den Kopf. »Es ist besser, wenn ich als Erster tauche. Falls gleich am Anfang irgendwas schiefgeht, ist es besser, wenn du hier oben bist und Schadensbegrenzung betreiben kannst.«
    Kate blickte auf das heimtückische Wasser hinunter.
    »Mein Gott, das ist blanker Wahnsinn«, sagte sie.
    »Es wird schon klappen«, entgegnete Gideon, obwohl ihm bewusst war, dass er wenig überzeugt klang. Er blickte sich auf der Tauchstation um. Chun stand mit zwei anderen Dschihadisten auf der anderen Seite der Station. Gideon deutete mit einem Nicken in ihre Richtung. »Können sie uns hören, Big Al?«
    »Da drüben gibt es einen Bildschirm«, sagte Big Al. »Aber sie sind nicht eingestöpselt. Bei dem Wind können sie Sie also nicht hören.«
    »Gut«, entgegnete Gideon. »Die Sache ist nämlich die, Big Al: Ich würde mich nicht wundern, wenn sie die Kabel durchschneiden, sobald Kate mit dem Anschweißen der Platte fertig ist, und uns da unten sterben lassen.«
    »Nicht, solange ich hier stehe«, sagte Big Al.
    »Geben Sie einfach Ihr Bestes«, sagte Gideon. »Mehr verlange ich nicht.«
    »Kate ist wie eine Tochter für mich, mein Freund«, erwiderte Big Al. »Ich lasse nur über meine Leiche zu, dass sie da unten stirbt.«
    Hoffen wir, dass es dazu nicht kommt, dachte Gideon.
    Kate packte Gideon am Arm und deutete verstohlen auf die andere Seite der Tauchstation. Timken war soeben dort aufgetaucht. Er setzte Kopfhörer auf und steckte ihr Kabel in eine Buchse des Übertragungsgeräts ein. Er zwinkerte Gideon zu. »Hallo, Leute!«, dröhnte seine grelle Stimme in Gideons Ohren. »Ich habe gerade mit meinem Kollegen Sergeant Chun gesprochen. Es hat sich herausgestellt, dass er beim Militär eine Tauchausbildung gemacht hat. Er wird mit Ihnen beiden tauchen, um sicherzugehen, dass Sie nicht in Schwierigkeiten geraten.«
    Chun sagte: »Möchten Sie, dass ich anstelle von Mr Davis tauche?«
    Timken schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall. Halten Sie Abstand zu den beiden. Ich möchte nicht, dass sich Ihre Schläuche mit ihren verheddern oder dass irgendein Werkzeug versehentlich Ihren Luftschlauch durchtrennt. Beobachten Sie sie einfach mit Argusaugen.«
    Chun nickte.
    Gideon spürte Frust in sich aufsteigen. Timken war nicht auf den Kopf gefallen. Kate hatte Cole Ransoms Simulation verändert, um den Anschein zu erwecken, dass der Einsturz der Bohrinsel unmittelbar bevorstand. Bei ihrem Tauchgang handelte es sich um eine Finte, die es ihnen ermöglichen sollte, die Sprengladungen zu finden und zu entschärfen. Und jetzt beugte Timken genau dieser Möglichkeit vor – oder irgendeiner anderen List, die er noch nicht vorausahnte.
    Gideon schwieg, da es nichts zu sagen gab. Er kletterte einfach auf das Geländer und richtete sich auf. Die Nabelschnur hatte gerade genug Spiel, dass er sich nach hinten lehnen konnte, als wollte er sich ins Wasser abseilen. Als Big Al den Steuerhebel der Winde betätigte, kippte Gideon nach hinten und sauste auf die Wellen zu.
    Als ihn die erste Welle erfasste, drehte er sich um die

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