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Pearl Harbor

Pearl Harbor

Titel: Pearl Harbor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Thürk
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Flugzeuge auf das Ziel stürzte.

    »Fliegende Festungen« ohne Chance

    Die zwölf B-17-Maschinen, die von San Franzisko nach Hawaii verlegt wurden, hatten eine Menge Verwirrung angerichtet, weil eine Anzahl von höheren Offizieren, die von ihrem Flug wußten, die angreifenden Japaner zunächst für eben jene B-17 gehalten hatten. In der Tat waren die zwölf Maschinen auch planmäßig von San Franzisko gestartet. Sie hatten gegen acht Uhr morgens vierzehn Stunden Flugzeit hinter sich, eine für damalige Verhältnisse sehr lange Reise. Aber die B-17
    waren Langsteckenbomber. Es waren moderne, nach den neuesten Erkenntnissen konstruierte Flugzeuge, die erst seit kurzer Zeit von den Boeingwerken gebaut wurden. Mit ihren vier Wrightmo toren erreichten sie eine Geschwindigkeit bis zu fünfhundert Stundenkilometern. Ihre Reichweite betrug mehr als 5 000 Kilometer.
    Erstmalig war es gelungen, einen schweren Bomber zu konstruieren, der ausgezeichnete Flugeigenschaften mit einer hohen Bombenlast vereinte. Dazu trug die B-17 ihren Namen »Fliegende Festung« nicht zufällig. Die Konstrukteure hatten darauf geachtet, daß sich der schwere Bomber gegen angreifende Jagdflugzeuge wirkungsvoll zur Wehr setzen konnte. Die B-17 hatte so gut wie keinen toten Winkel. Auf jeder Seite des langen Rumpfes, im Heck und unter dem Rumpf sowie in der Bugkanzel und über dem Vorderteil des Rumpfes waren Glaskanzeln mit Maschinengewehren eingebaut. Für einen angreifenden Jagdflieger stellte die B-17 zweifellos keine leichte Beute dar. Außerdem flog sie in großen Höhen und ging erst in der Nähe des Zieles tiefer herab. Die Piloten und die übrigen Besatzungsmitglieder der neuen »Fliegenden Festungen« fühlten sich außerordentlich sicher. So erging es auch den zwölf Besatzungen, die nach Hawaii versetzt worden waren. Trotzdem waren sie froh, als der lange Überführungsflug zu Ende ging. Man freute sich darauf, wieder einmal Boden unter den Füßen zu haben.
    Und außerdem war Hawaii ein lockendes Ziel. Jeder Flieger, der auf diesen paradiesisch schönen Inseln Dienst tun konnte, war zu beneiden.
    Die B-17 waren nicht in Formation geflogen. Spezialisten hatten ausgerechnet, daß ein Formationsflug einen erhöhten Treibstoffverbrauch zur Folge haben würde. Da der mitgeführte Treibstoff nicht gerade reichlich bemessen war, sollte jedes Flugzeug selbständig navigieren und sich den kürzesten Weg nach Oahu suchen.
    Das diente gleichzeitig dazu, den Besatzungen ein zusätzliches Training im Langstreckenflug zu ermögli-

    chen. Überhaupt waren die B-17 noch nicht kriegsmäßig ausgerüstet worden. Sie waren fabrikneu. Bomben hatten sie nicht an Bord, dafür eine Menge Ersatzteile und sonstiges Verschleißmaterial wie Leuchtkugeln, Spezialschmiermittel und dergleichen mehr.
    Selbst die Maschinengewehre waren noch nicht in den Glaskanzeln eingebaut worden.
    Sie lagen in länglichen Kisten, jedes einzelne Teil dick mit Fett bedeckt. Erst in Oahu sollten sie ausgepackt und eingebaut werden. So gerieten sie in die Schwärme der angreifenden Japaner, als sie gegen acht Uhr die Insel Oahu ansteuerten.
    Die B-17 kamen aus verschiedenen Richtungen. Nicht jeder Navigator hatte den Kurs richtig berechnet. Der Bomber, den Leutnant Karl Barthelmes steuerte, geriet stark von seinem Kurs ab. Er befand sich weit nördlich von Oahu, als der Fehler entdeckt wurde.
    Mit dem letzten Rest ihres Treibstoffs erreichte die Maschine Oahu. Das war kurz nach acht Uhr. Die Besatzung wunderte sich über die vielen Flugzeuge, von denen der schwere Bomber plötzlich überholt wurde. Man erkannte die roten Kreise an den Rümpfen und Tragflächen der fremden Maschinen, aber man hielt sie für taktische Zeichen der auf Hawaii stationierten Marineflugzeuge. Erleichtert legte die Besatzung ihre Schwimmwesten an und winkte den Piloten der in knapper Entfernung vorüberziehenden Maschinen zu. Aber diese winkten nicht zurück. Es war Sekunden vor dem Angriff, und Kapitän Fuchida hatte angeordnet, das einzelne Flugzeug in Ruhe zu lassen. Trotzdem machte sich Fuchida Gedanken über den neuen Bomber der Amerikaner. Er sah modern und leistungsfähig aus. Man würde solchen Riesenflugzeugen wohl noch öfter begegnen.
    Major Landon, der mit einer anderen B-17 ebenfalls aus nördlicher Richtung anflog, hatte weniger Glück. Als er sich soeben der Küste von Oahu näherte, kamen ihm drei Ketten fremder Flugzeuge entgegen, die sofort das Feuer auf ihn eröffneten. Landon begriff, daß

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