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Pearl Harbor

Pearl Harbor

Titel: Pearl Harbor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Thürk
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wie die Hangars auf der FordInsel unter den Bomben auseinanderbarsten, kamen ihm Zweifel. Er drückte seine Aeronca, um zu landen, aber in diesem Augenblick hatten ihn bereits zwei Zeros erspäht und stürzten sich auf ihn. Vi
    tousek erkannte die roten Kreise auf den Tragflächen und erschrak. Die Zeros schnitten ihm den Weg zum Flugplatz ab. Kurzerhand floh Vitousek in Richtung See. Dicht über dem Wasser jagte er die Aeronca dahin, ließ sie alles hergeben, was in ihr steckte. Die Japaner hatten wohlwenig Lust, weit aufs Meer hinauszufliegen, noch dazu wegen eines einzelnen Flug-

    zeugs. Sie ließen von Vitouseks Aeronca ab, nachdem sie ihr einige Maschinengewehrgarben nachgeschickt hatten, und kehrten über Pearl Harbor zurück, wo es lohnendere Ziele gab. Vitousek gelang es nach einigen Minuten, eine Schleife zu fliegen und nach John Rogers zurückzukehren. Als er die Maschine gelandet hatte, wußte noch niemand in John Rogers Airport, daß die Japaner Pearl Harbor angegriffen hatten. Ein paar Monteure liefen herbei, um sich der Aeronca anzunehmen, und einer von ihnen rief Vitousek kopfschüttelnd zu: »Diese gottverdammten Armeepiloten!
    Schießen mit scharfer Munition auf Privatmaschinen!«
    John Rogers Airport war der letzte Flugplatz, den die Japaner angriffen. Bis um diese Zeit wußte dort niemand, was eigentlich im Hafen vorging. Um acht Uhr stiegen noch ein Dutzend Passagiere in eine Verkehrsmaschine nach Maui. Das Flugzeug rollte zum Start und ließ die Motoren noch einmal durchlaufen. In diesem Augenblick erst lief ein Flugplatzbeamter wild gestikulierend über das Rollfeld. Kurz darauf erhielt der Pilot den Befehl, die Motoren abzustellen und die Passagiere zum Aussteigen zu veranlassen. Mürrisch und verwundert folgten sie der Anweisung. Als sie wenige Minuten später wieder am Abfertigungsgebäude ankamen, hörten sie von einem Luftangriff, verstanden aber nicht, was eigentlich geschehen war. Es hieß, ein Flieger, der mit seiner Privatmaschine unterwegs gewesen war, sei von fremden Flugzeugen abgeschossen und getötet worden. Er hieß Robert Tyce, und auf dem Flugplatz kannte ihn jeder. Man war noch dabei, sich zu wundern, was an diesem wunderschönen Sonntagmorgen wieder für militärische Manöver stattfanden, als plötzlich ein zweimotoriger Bomber von See her John Rogers Airport anflog. Ihm folgten andere.
    Binnen weniger Sekunden brannten die Hangars und Abfertigungsgebäude von John Rogers hellauf, und die erschreckten Zivilisten liefen wie aufgescheuchte Hühner nach allen Richtungen auseinander, unter Bäumen und zwischen abgestellten Autos und Omnibussen Schutz suchend.

    Im Hafen rissen pausenlos die Bomben der Japaner die Stahldecks der großen Schiffe auf. Haushohe Wasserfontänen schossen in die Luft. Kessel explodierten. Flammen hüllten Menschen und Schiffe ein. Überall im Wasser schwammen Matrosen, die der Druck der Explosionen von den Decks gefegt hatte. Viele waren tot. Andere waren verwundet und schrien um Hilfe. Das Chaos war bereits vollständig, als die zweite Welle der Flugzeuge unter der Führung des Leutnants Shigekazu Shimasaki gegen acht Uhr vierzig anflog.
    Admiral Husband E. Kimmel, der um acht Uhr und zehn Minuten im

    Als die zweite Welle der Angreifer anflog, war das Flakfeuer bereits ziemlich stark Unweit vom Hospital Point geriet die schwerbeschädigte »Nevada« auf Grund

    Hauptquartier eintraf, fand eine traurige Bilanz vor. Die Flotte war hart angeschlagen; die »Arizona«, »Oklahoma« und die »West Virginia« waren außer Gefecht gesetzt, die
    »California« sank soeben, die »Maryland« und »Tennessee« bewegungslos geschossen, die »Nevada« von einem Torpedo und zwei Bomben schwer angeschlagen und die
    »Pennsylvania« bewegungsunfähig im Trockendock. Über die Verluste unter den kleineren Fahrzeugen lagen keine Meldungen vor. Kimmel begriff, daß die Japaner die erste Runde gewonnen hatten. Kapitän Fuchida, der mit seinem Bomber über Pearl Harbor kreiste, den Verlauf des Angriffs beobachtete und hin und wieder über sein Sprechgerät Anweisungen gab, war derselben Meinung. Für ihn war das brennende, unter den Bomben zerberstende Pearl Harbor ein majestätisch schönes Bild. Japan hatte gesiegt! Er überrechnete schnell die eigenen Verluste. Bis jetzt waren fünf Torpedoflugzeuge ausgefallen, ein Sturzkampfflugzeug und drei Jäger. Alles in allem war es ein billiger Sieg, sagte sich Fuchida, als er gespannt zusah, wie sich die zweite Welle der

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