Peinige mich
auf seine. »Wenn du mich anschließend wieder so wie immer fickst … Du weißt, dass du damit jeglichen Widerstand bei mir brechen kannst, nicht wahr?«
Er ergriff meine Hand und küsste sie. »Okay. Dann lass uns das so machen. Anna, ich weiß, dass du mir längst hörig bist. Es bedeutet mir sehr viel. Ich werde dich nicht mehr loslassen.«
*****
Nick und ich leben seit mehr als einem Jahr zusammen. Meine Arbeit macht mir weiterhin sehr viel Spaß. Letzte Woche wurde mir sogar eine recht verantwortungsvolle Position mit eigenem Budget angeboten. Offenbar ist man mit meinen Leistungen zufrieden.
Auch körperlich hat sich bei mir einiges verändert. An den Brustwarzen und Schamlippen bin ich gepierct und im Intimbereich und auf der linken Brust trage ich zwei sehr hübsche Tattoos. Es mag sich vielleicht komisch anhören, aber auch dadurch hat sich mein Selbstbewusstsein deutlich verbessert. Wenn ich zum Beispiel in meiner Firma auf die Toilette gehe, dann spiele ich manchmal mit meinen Schamlippenpiercings oder ziehe an meinen Nippel-Barbells . Und dann muss ich unwillkürlich lachen: »Wenn die wüssten, mit welcher Schlampe sie es zu tun haben!« Und gleich darauf rausche ich selbstbewusst ins nächste Meeting. Von den Männern macht mir in meinem Job jedenfalls keiner mehr etwas vor!
Die Nachbarin
Ich lernte Gabriele vor etwas mehr als einem Jahr kennen. An unsere erste Begegnung – wenige Tage nach meinem Umzug – erinnere ich mich noch so intensiv, als wenn sie erst gestern gewesen wäre.
Seit zwei Tagen hatte ich praktisch nichts anderes getan als packen, schleppen, kramen, ausräumen und putzen. Ich war richtiggehend erschöpft.
» Puuh !« Mit einem kraftlosen Seufzer ließ ich mich aufs Sofa fallen. Endlich standen die Möbel an dem für sie vorgesehenen Platz. »Jetzt erst einmal eine Tasse Kaffee trinken«, schoss es mir durch den Kopf. Gott sei Dank hatte ich die Küchenkartons schon in der Frühe ausgeräumt.
Während die Kaffeemaschine lief, schaute ich zum Fenster hinaus. Erneut schüttelten mich heftige Weinkrämpfe. Es war alles so schrecklich deprimierend! Mit meinen 32 Jahren sollte ich mein Leben doch eigentlich noch vor mir haben. Ich befürchtete, dass es jetzt ewig so weiterginge.
Denn wie sollte ich aus meiner verkorksten Situation jemals wieder herauskommen? Auch schämte ich mich ganz fürchterlich. Ich war praktisch am unteren Ende der sozialen Hierarchie angelangt. Tiefer ging es im Grunde nicht mehr.
Meinen früheren Freunden hatte ich von meiner neuen Bleibe nichts erzählt. Ich wollte nicht, dass sie mich so sehen. Ich war in jeder Hinsicht allein.
Und ich befand mich in einer sehr schweren persönlichen Krise. Fred – mein Mann – und ich hatten einige Jahre zuvor eine Nobelkneipe in der Frankfurter Innenstadt eröffnet und uns hierfür hoch verschuldet. Aber das war es uns wert, zumal uns die Arbeit sehr viel Spaß bereitete. Wie sehr hatte ich die Blicke der Banker auf meine Brüste und Beine genossen, wenn ich in meinen heißen Fummeln durchs Lokal schwebte. Und zunächst lief die Sache auch prächtig an. Doch dann kamen die Börsenkrise, der Zusammenbruch des Neuen Marktes, der Anschlag auf das World Trade Center, und plötzlich ging so gut wie gar nichts mehr. Viele unserer früheren Stammkunden kämpften längst selbst mit dem eigenen wirtschaftlichen Überleben. Wir konnten uns eine Zeit lang noch so gerade eben über Wasser halten, allerdings auch nur deshalb, weil wir schließlich alles selbst machten und kein Personal mehr beschäftigten.
Doch dann ging alles sehr rasch. Fred verschwand von einem Tag auf den anderen mit unserem restlichen Geld, sodass mir nichts anderes übrig blieb, als Konkurs anzumelden. Er hatte mich mit unseren Sorgen und 200.000 € Schulden im Stich gelassen. Natürlich ließ ich mich sogleich beraten, doch was hätte man in der Situation noch tun können? Ich verlor binnen weniger Tage meine Arbeit und mein gesamtes Hab und Gut. Und meine Würde dazu.
Seitdem lebte ich in einem 25-stöckigen Wohnhochhaus in der Frankfurter Peripherie, in dem die meisten Mieter Hartz-4-Empfänger waren, so wie ich auch. Die Flure waren düster und schmuddelig und draußen war es laut und ungemütlich. Meine Wohnung war sehr bescheiden und ziemlich dunkel, denn sie lag im Erdgeschoss. Auch wenn sich das vielleicht etwas sonderbar anhören mag, aber mir gab das ein Gefühl der Sicherheit. Bei
Weitere Kostenlose Bücher