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Peinlich peinlich Prinzessin

Titel: Peinlich peinlich Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Fälle Amy« wache ich wieder auf.
    Wenn ich sicher bin, dass keiner mehr zu Hause ist, gehe ich in die Küche und mache mir was zu essen - ein Schinkensandwich oder Mikrowellenpopcorn oder so was. Egal was. Dann lege ich mich wieder mit Fat Louie ins Bett und schaue erst »Richter Millian« und dann »Richterin Judy«.
    Danach schickt meine Mutter Tina ins Zimmer und ich tue so, als wäre ich halbwegs am Leben, und sobald Tina gegangen ist, lege ich mich wieder schlafen, weil ihr Besuch mich so erschöpft hat. Wenn Mom und alle anderen ins Bett gegangen sind, gehe ich in die Küche, mache mir was zu essen und schaue bis zwei oder drei Uhr morgens weiter Fernsehen. Ein paar Stunden später wache ich auf, nachdem mir klar geworden ist, dass das alles kein Albtraum war und dass Michael wirklich und wahrhaftig mit mir Schluss gemacht hat, und alles geht von vorne los.
    Ich hätte nichts dagegen, so weiterzuleben, bis ich achtzehn bin und mein Gehalt als Prinzessin von Genovia beziehe. (Das bekomme ich erst ausgezahlt, wenn ich volljährig bin und meine offiziellen Pflichten als Thronerbin wahrnehmen kann.)
    Okay, wahrscheinlich wird es schwierig, diese Pflichten vom Bett aus zu erfüllen, aber irgendwie wird das schon gehen. Trotzdem hab ich ein schlechtes Gewissen, weil Mom
meinetwegen weint. Vielleicht sollte ich ihr eine hübsche Karte basteln und mich entschuldigen.
    Allerdings müsste ich dafür aufstehen und nach Papier und Stiften suchen … und dazu bin ich viel, viel zu müde.

Mittwoch, 15. September, 17 Uhr, immer noch zu Hause
    Es war keine leere Drohung, als Mom gesagt hat, dass sie schwerere Geschütze auffahren wird. Heute ist Tina nach der Schule nicht vorbeigekommen.
    Stattdessen kam Grandmère .
    Sosehr ich sie liebe und so leid es mir tut, dass sie meinetwegen weint - aber falls Mom glaubt, dass irgendetwas, was Grandmère sagen oder tun könnte, mich umstimmen kann, irrt sie sich gewaltig.
    Ich gehe nicht mehr in die Schule. Es hat einfach keinen Sinn.
    »Papperlapapp«, sagte Grandmère, als ich ihr das mitteilte. »Natürlich hat es einen Sinn. Du musst etwas lernen .«
    »Wozu?«, fragte ich. »Mein zukünftiger Arbeitsplatz ist gesichert. Jahrhundertelang waren die meisten regierenden Monarchen ungebildete Ignoranten und durften trotzdem regieren. Was macht es da für einen Unterschied, ob ich einen Schulabschluss hab oder nicht?«
    »Du willst aber keine ungebildete Ignorantin sein«, entschied Grandmère für mich. Sie saß verkrampft auf der Bettkante, presste ihre Handtasche in den Schoß und beäugte missbilligend die auf dem Boden herumliegenden Hausaufgabenhefte und meine »Buffy«-Actionfiguren. Anscheinend weiß sie nicht, dass die mindestens so wertvolle Sammlerobjekte sind wie ihre kitschigen Limoges-Teetassen. Grandmères angewiderter Miene nach zu urteilen, hätte man meinen
können, sie säße nicht im Zimmer ihrer Enkelin, sondern in einem schmuddeligen Trödlerladen in Chinatown. Okay, ich gebe zu, dass es bei mir zurzeit ziemlich chaotisch aussieht. Aber das ist mir egal.
    »Ach, und wieso sollte ich keine ungebildete Ignorantin sein wollen?«, fragte ich. »Einige der einflussreichsten Frauen der Geschichte dieses Planeten haben keinen Schulabschluss.«
    »Nenne mir eine«, verlangte Grandmère.
    »Paris Hilton«, sagte ich. »Lindsay Lohan. Nicole Ritchie.«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Mädchen alle einen Highschool-Abschluss haben. Und falls nicht, ist das nichts, worauf man stolz sein sollte. Unwissenheit macht unattraktiv. Apropos, Amelia - wann hast du dir eigentlich zum letzten Mal die Haare gewaschen?«
    Ich sehe einfach keinen Sinn darin, mich zu waschen. Was kümmert mich mein Aussehen, jetzt, da Michael nicht mehr in meinem Leben ist?
    Als ich das laut sagte, fragte Grandmère mich, ob ich noch ganz in Ordnung sei.
    »Nein, Grandmère, bin ich nicht«, sagte ich. »Ich dachte, das hätte ich dadurch deutlich gemacht, dass ich seit vier Tagen nicht mehr aus dem Bett gekommen bin, außer um etwas zu essen und aufs Klo zu gehen.«
    »Amelia!«, sagte Grandmère empört. »Das ist noch lange kein Grund, vulgär zu werden. Also wirklich! Ich verstehe, dass du traurig bist, weil dieser Junge dich verlassen hat, aber …«
    »Grandmère«, sagte ich erschöpft. »Ich glaube, du gehst jetzt besser.«
    »Ich werde nicht gehen, bevor wir nicht geklärt haben, was du zu tun gedenkst. Ich spreche von dem hier …« Sie zeigte auf den Brief von Mrs Weinberger, der

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