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Peinlich peinlich Prinzessin

Titel: Peinlich peinlich Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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vorgeschlagen hat. Was … na ja, ziemlich nett von ihr war.«

    »Okay«, sagte Dr. G. Stöhrt. »Und weil das nett von ihr war, hast du ihren Vorschlag, mit ihr einkaufen zu gehen, nicht sofort abgelehnt?«
    »Ja. Deswegen und … weil ich neue Klamotten brauche. Und weil Lana einen guten Geschmack hat. Außerdem soll man jeden Tag etwas machen, wovor man Angst hat. Und die Vorstellung, mit Lana shoppen gehen zu müssen, macht mir definitiv Angst.«
    »Okay, dann hast du deine Antwort doch schon.«
    »Aber ich würde den Tag viel lieber im Bett verbringen«, sagte ich schnell. »Und lesen«, fügte ich hinzu. »Oder fernsehen !«
    »Weißt du, wir haben eine Stute zu Hause auf unserer Ranch«, erzählte Dr. G. Stöhrt mit seiner Cowboystimme. »Sie heißt Dusty.«
    Mir klappte die Kinnlade runter. Dusty? Nach allem, was ich ihm anvertraut hatte, wollte er mir von einer Stute namens Dusty erzählen? Was war das denn bitte für eine psychologische Technik?
    »Wenn es im Sommer heiß ist und Dusty an dem kleinen Teich auf unserem Grundstück vorbeikommt«, erzählte Dr. G. Stöhrt weiter, »trabt sie jedes Mal sofort hinein. Sogar wenn sie gesattelt ist und ein Reiter auf ihr sitzt. Dusty ist das total egal. Sie muss ins Wasser. Soll ich dir mal sagen, warum?«
    Ich war so entsetzt darüber, dass mir ein ausgebildeter Psychologe in einer psychotherapeutischen Sitzung eine Pferdegeschichte erzählte, dass ich nur stumm nicken konnte.
    »Sie geht in den Teich«, erklärte Dr. G. Stöhrt, »weil ihr heiß ist. Und weil sie sich abkühlen will. Sie würde viel lieber den ganzen Tag im Teich stehen, als einen Reiter auf ihrem Rücken herumzuschleppen. Aber ich verrate dir mal was. Man kann nicht immer das machen, was man machen will. Abgesehen davon, dass es auch nicht immer gesund ist. Und
wenn so ein Sattel erst mal nass geworden ist, kann man ihn wegwerfen.«
    Ich starrte ihn an.
    Und dieser Typ ist angeblich ein führender Spezialist für Kinder- und Jugendpsychologie?
    »Ich möchte noch mal auf etwas zurückkommen, was du gestern gesagt hast«, fuhr Dr. G. Stöhrt fort, ohne meine Reaktion auf die Geschichte von Dusty abzuwarten. Wofür ich ihm dankbar war. »Du hast gesagt - ich zitiere: Vielleicht ist die Sache bei uns etwas komplizierter als bei anderen Jugendlichen, die miteinander Schluss machen. Ich bin ja eine Prinzessin und Michael ein Genie. Und er ist der Meinung, dass er nach Japan gehen muss, um dort einen Roboterarm zu bauen, weil er meiner Familie beweisen will, dass er meiner würdig ist, obwohl es in Wahrheit genau umgekehrt ist. Ich bin seiner nicht würdig und könnte mir vorstellen, dass ich im tiefsten Inneren vielleicht unbewusst sogar darauf hingearbeitet hab, dass unsere Beziehung in die Brüche geht …«
    Er sah von seinem Block auf. »Was hast du damit gemeint?«
    »Ich hab gemeint …« Mir ging das alles ein bisschen zu schnell. Ich hatte ja die Dusty-Geschichte kaum verdaut und wusste immer noch nicht, was sie damit zu tun haben sollte, ob ich mit Lana Weinberger morgen Unterwäsche kaufen gehen soll oder nicht. »Na ja … dass ich schon die ganze Zeit damit gerechnet hab, dass er eines Tages sowieso mit mir Schluss machen wird, weil er sich in ein Mädchen verliebt, das intelligenter und toller ist als ich. Deswegen bin ich ihm zuvorgekommen und hab mit ihm Schluss gemacht, bevor er es tun konnte. Auch wenn ich es hinterher bereut hab. Die Sache mit Judith Gershner hat mich wahrscheinlich deswegen so … fertiggemacht, weil ich tief im Inneren weiß, dass sie eigentlich die Richtige für ihn wäre. Er braucht ein Mädchen, das Fruchtfliegen klonen kann. Nicht jemanden wie … mich … d-d-die blo-hos … eine Pri-Prinzessin ist.«

    Bevor ich wusste, was passierte, heulte ich schon wieder los. Mann! Was ist mit diesem Zimmer los, dass ich darin ständig anfange, zu heulen wie ein Baby?
    Dr. G. Stöhrt reichte mir mit freundlichem Lächeln die Schachtel mit den Taschentüchern.
    »Hat er jemals etwas gesagt oder getan, was dich auf diesen Gedanken hätte bringen können?«
    »N-nein«, schluchzte ich.
    »Wie kommst du dann auf die Idee?«
    »W-weil es so ist! Ich meine, es ist wahrlich keine Leistung, Prinzessin zu sein! Ich bin einfach so geboren worden! Ich hab mir das nicht erarbeitet, so wie Michael sich durch seinen Roboterarm Ruhm und Reichtum erarbeiten wird! Geboren werden ist keine Kunst. Das kann jeder!«
    »Weißt du was?«, sagte Dr. G. Stöhrt. »Ich finde, du bist ein

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