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Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Titel: Pelbar 3 Die Kuppel im Walde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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würde nichts schaden, wenn du mit deiner inneren Wärme auf ihn zugingst.«
    »Ich bin auf ihn zugegangen, aber er hat geknurrt.
    Butto mag er anscheinend ganz gerne. Vielleicht sind Wichtigtuer mehr nach seinem Geschmack.«
    Dailith antwortete nicht. Sie legten sich nieder, obwohl die Shumai, die noch munter waren, sich ein kleines Stück entfernt hatten, um das Sternenspiel zu spielen. Eolyn konnte vor Erschöpfung nicht einschla-fen, hatte ein Gefühl der Unwirklichkeit und hörte zu, wie sie lachten und ihre seltsamen Namen für die Sterne riefen. Nach einiger Zeit kamen zwei von ihnen, um frisches Pech gegen die Moskitos aufs Feuer zu legen.
    Einer sagte: »Ich habe gesehen, wie höflich du warst. Du hast dir den Arm gewaschen, ehe du die Steine aus dem Eintopf geholt hast.«
    »Und was ist mit dir? Du hast Dusk eine Rindenschüssel gemacht, damit er nicht aus dem Topf fraß.«
    Beide Männer lachten leise und kehrten zum Sternenspiel zurück. Eolyn schauderte. Alles war so fremd.
    Als sie den Berg hinaufschaute, sah sie undeutlich die Silhouette eines Shumaiwächters. Er stand auf seinen langen Speer gestützt, an dem ein kurzes Querstück befestigt war, und hielt sich ganz still. In ihren Gedanken verschob sich etwas, auf einmal fühlte sie sich sicher. Sie streckte die Hand aus und berührte Dailith auf der einen Seite und Komp 12 auf der anderen.
    Schließlich schlief sie ein. Dailith lag ganz still und starrte hinauf zu den Sternen.
    Als Eolyn und ihre Leute zwei Tage später den Fluß erreichten, waren sie fußlahm, verdreckt und zer-kratzt. Einer der Shumai blies in ein Horn, als sie durch sumpfiges Tiefland trotteten, und von weiter vorne kam eine lange Antwort. Nahe am Ufer, außerhalb der Untiefen, sahen sie ein altes Tantalschiff mit einem großen Trupp Pelbargardisten bemannt. Oet stand auf Deck neben der Leiter und begrüßte jede kleine Bootsladung, die über die Bordwand heraufkam. Cohen-Davies war begeistert, weil ihn das Schiff, aus Holz, mit dreieckigen Segeln und Rudern und einem hohen, wie ein mythischer Tierkopf ge-formten Bug an die Bänder des Mittelalters der Alten erinnerte. Erst als er sich überall auf dem Schiff um-gesehen hatte, drehte er sich um und schaute hinaus über die große Wasserfläche des Flusses. Der Atem stockte ihm. Da lag, mit sanft wogenden, schlammi-gen Fluten, die Wasser des ganzen oberen Kontinents in sich aufnehmend, eine Wasserfläche, die er nicht für möglich gehalten hätte.
    Dailith stieß ihn am Ellbogen. »Gefällt's dir? Das ist der Heart. Wir sind ungefähr neunhundert Ayas von seiner Mündung entfernt, wie man mir sagte, und mehrere größere Flüsse müssen sich vorher noch in ihn ergießen. Schau, hier! Die Wild-und Stockenten fliegen schon nach Süden.« Er zeigte auf drei kleine Entenschwärme, weit entfernt und winzig draußen über dem Wasser. »Da unten gibt es Fische, so groß wie ein Mensch«, fügte der Gardist hinzu. Weit drau-
    ßen trieb ein ganzer Baum langsam mit den Ästen voraus flußabwärts, hinten ragte die Scheibe seiner großen Wurzeln hoch aus dem Wasser. Ein kleiner, schwarzer Vogel saß auf der höchsten Wurzel.
    Noch ehe alle einander vorgestellt waren, ertönte wieder ein Horn aus dem Tiefland. Es wurde vom Schiff her beantwortet, und bald traf Tors Gruppe ein.
    Der Axtschwinger wirkte kräftiger, bewegte sich aber in tiefer Niedergeschlagenheit.
    Nachdem sie an Bord gegangen waren, flüsterte Ruthan Ahroe zu. »Er hat heute kaum ein Wort gesprochen. Er wirkt, als sei er weit weg.«
    »Das mag schon sein, Ruthan. Er fühlt sich verloren. Laß ihn in Ruhe! Aber nicht zu allein.«
    Als das Schiff Fahrt aufnahm, ging Stel zu Tor hin-
    über, stieß ihn an und streckte die linke Hand aus, die Handfläche nach oben. Der Axtschwinger schlug sie sanft hinunter. Stel erhaschte den Schatten eines Lä-
    chelns. »Wenn ich mich nicht irre, Stel, wirst du wieder Vater«, murmelte er, dann trat er beiseite und starrte auf den Ruß.
    Stel wirbelte herum. Ahroe? Schwanger? Hatte sie es Tor vor ihm erzählt? Sie war nahe genug gewesen, um es zu hören, und kam herüber. »Wie hat er das gewußt? Ich habe es ihm nicht erzählt.«
    »Seit wann weißt du es?«
    »Seit etwa sechs Wochen bin ich sicher.«
    »Du hättest nicht kommen dürfen. Weißt du nicht ...«
    Ahroe legte ihm einen Finger auf die Lippen. »Ich wollte, daß er – oder sie – wenigstens einen Vater hat.«
    Stel grinste und legte den Arm um sie, Ruthan sah spöttisch und

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