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Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Titel: Pelbar 4 Der Fall der Muschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Vor mehreren Tagen war ich auf der untersten Ebene der Stadt, und da ich die Tür zur dritten Zelle offen fand, wollte ich nachsehen. Ich hörte, wie einige Gardisten Brudoer drohten, seinem Vater stünde Schlimmes bevor und ihm selbst vielleicht auch, wenn er sich nicht füge. Ich bin der Meinung, die Gardisten müssen im Zaum gehalten und angewiesen werden, Mäßigung zu üben.«
    Udge hob die Augenbrauen. Die Ardena war also mit einer gerechten Bestrafung Brudoers einverstanden. Was hatte das zu bedeuten? War sie an einer ak-tiven Opposition beteiligt? Udge war unbehaglich zumute. Wenn die Ardena etwas unterstützte, mußte man sich wahrscheinlich dagegen wehren. Aber vielleicht hatte sie doch gesiegt? Es war also kein schlechter Plan gewesen, die Bestrafung Pions vorzuschlagen. Vielleicht würde sich hinter der rechtmäßigen Herrschaft des Gesetzes alles zusammenfinden.
    Und wenn Brudoer sich weiter widerspenstig zeigte, über die Auspeitschung hinaus, konnte man ihn als unverbesserlich ausschließen. Das war doch sicher vernünftig. Oder sie konnte ihn weiter in den Zellen belassen.
    »Einverstanden«, sagte Udge. »Es geschehe, wie Bival es verlangt, außer, ich höre weitere Einsprü-
    che.« Schweigen war die Antwort. Die Gardisten der Protektorin klopften, um das Ende der Sitzung anzu-zeigen. Udge erhob sich und zog sich durch die Tür der Protektorin zurück. Mehrere Ratsmitglieder bemerkten, daß Finge nicht aufstand. Eine stieß sie an.
    Die alte Frau sackte nach vorne und wurde von ihren Nachbarn gehalten.
    »Ich ... ich ...«, murmelte sie. Man rief Gardisten, um sie ins Krankenrevier zu bringen.
    An diesem Abend schickte Bival Arlin nach Warret und erwartete ihn im verdunkelten Gerichtssaal. Er trat unwillig am Arm des Gardisten ein und stellte sich vor seine Frau. »Du hast es also doch geschafft.
    Da redest du ständig von gutem Willen, und dann richtest du es so ein, daß der Junge ausgepeitscht wird. Du und Udge. Und ihr habt es auch noch so hingedreht, als sei es eine Gnade.«
    »Vertrau mir, Warret!«
    »Dir vertrauen? Du hast mich zum Narren gehalten. Du weißt, was du bist. Ein nicht gehaltenes Versprechen. Wie alle Frauen.«
    Bival wandte sich ab, wollte fast schon gehen, dann sagte sie: »Vielleicht hast du in deiner Phantasie ein Versprechen gesehen – eines, das niemals wirklich gegeben wurde.«
    Warret lachte verbittert. »Das läuft auf das gleiche hinaus. Für mich jedenfalls. Eine Geschichte, die ein alter Diener vor sich hinbrabbelt. Wind, der in den Türmen heult, ohne Worte, bis auf die darin enthaltene Drohung. Das bist du für mich.«
    Bival schlug die Hände vors Gesicht, ließ sie wieder sinken. »Die Ardena ... ist einer Meinung mit mir, glaube ich. So ist es am besten für den Jungen. Ich se-he keine andere Möglichkeit. Du mußt mir glauben.«
    »Die Ardena? Sogar sie hat uns im Stich gelassen.
    Sie hat herausbekommen, daß wir Pion verteidigen wollten.«
    »Wirklich? Und du warst damit einverstanden?«
    »Natürlich. Ich habe nicht vor, mich weiter an der Nase herumführen zu lassen.«
    »Das ist Aufwiegelung!«
    »Vielleicht ist Aufwiegelung gegen Ungerechtigkeit eine gerechte Sache.«
    »Vielleicht. Warret, ich sehe, daß ihr zu weit gegangen seid. Hör zu! Bitte, hör mir zu! Wenn morgen bei dieser Strafaktion irgend etwas geschieht, dann wird es blutig enden. Die Gardisten stehen bereit.
    Bitte. Leistet keinen Widerstand! Wenn ihr etwas vorhabt, dann wartet nur ein paar Tage damit. Wenn ihr fortgehen wollt, tut es dann. Udge wird glauben, daß sie gesiegt hat. Sie kann nicht alle ständig beobachten. Dann wird niemand verletzt – wenn ihr es richtig plant.«
    »Das ist also deine Strategie. Wir sollen abwarten, und wenn wir dann unsere Vorbereitungen treffen, wirst du uns erwarten, und deine kleine Feier mit der Peitsche hast du gehabt, ohne Störung.«
    »Nein. Keine Strategie. Ich weiß, daß du nichts mehr für mich tun willst. Ich habe es aufgegeben.
    Bitte, geh zur Ardena! Ich bin sicher, daß Arlin dich hinbringt. Frage sie! Erzähl ihr, was ich dir gesagt ha-be! Wenn ihr fortgehen wollt, wartet nur etwa drei Tage! Bitte!«
    »Fortgehen? Du willst, daß ich fortgehe? Was hast du vor?«
    »Nichts. Ich habe nicht das geringste zu gewinnen.
    Das mußt du doch sehen. Ist es nicht offenkundig?
    Ich weiß, daß ich mir Udges Gunst verscherzt habe, als ich heute früh den Rat zusammenrief. Ich rechne damit, daß ich sehr bald abgesetzt werde. Vielleicht gehe ich selbst

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